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Nachricht vom 08.07.2021    

Wisserland: Tourismus fördern - Einsatz für bessere Radwege

Von Katharina Behner

Nach langer Pause tagte der Ausschuss für Umwelt, Regionalentwicklung und Demografie der VG Wissen Anfang Juli. Gerade das Thema Regionalentwicklung touristischer Art beschäftigt das Wisserland. Von Auslastung der Bettenzahlen, besseren Radwegen und der Vermarktung des Wisserlandes als touristische Region reichten die Themen.

Die Radstrecke durch das schöne Wippetal „Von Wissen bis Gut Altenhofen und zurück“ (Teil des Radweg Sieg/Mittelland-Route) soll eine bessere Beschilderung erhalten. Überlegung hin zu einer Sperrung der Strecke (Durchgangsverkehr) am Wochenende laufen aktuell. (Foto: KathaBe)

Wissen/Region. In Sachen Präsentation und Vermarktung der Region Westerwald-Sieg ist man in der Kreisverwaltung Altenkirchen seit Beginn des Leaderprojektes „Weiterentwicklung touristischer Strukturen im Landkreis“ Ende 2020 schon ein gutes Stück weiter, veranschaulichten Jana Dott und Jennifer Siebert (Sachbearbeiterinnen für die Weiterentwicklung der Tourismusstrukturen im Landkreis Altenkirchen) im Verlauf der Sitzung des Ausschusses. So ging kürzlich erst die neue Tourismus-Website für die Region „Westerwald-Sieg.de" an den Start. Der AK-Kurier hat darüberberichtet. Als Informationsveranstaltung dienend, bot die Sitzung einen Überblick darüber, wo das Wisserland in touristischer Hinsicht steht.

Aktueller Stand - Herausforderungen - Ressourcen umschichten
Mit etwa 36.000 Übernachtungen und rund 16.000 Gästen im Jahr sei das Wisserland auch touristisch eine starke Region, so Berno Neuhoff. Gerade darum gelte es sich zukünftig für den lokalen Tourismus mehr zu professionalisieren und auch zu fokussieren, hoben ebenfalls Jochen Stentenbach (Sachbearbeiter der VG) und Dominik Weitershagen hervor.

Wenn es auch viele Vorteile in der günstig gelegenen Region zwischen den Ballungsgebieten Siegen, Köln/Bonn, Westerwald und Bergischem Land gebe, wie zum Beispiel die gute Tourist-Information im ausgezeichneten Wanderbahnhof, gute Wanderrouten und vor allem viele Akteure - „Leute die anpacken“ - und sich mit dem Thema Tourismus beschäftigen, gäbe es dennoch einige Herausforderungen.

Bestätigt die faktische Zahl an Übernachtungen eine hohe Quote, so gebe es im Vergleich der Bettenzahlen je 1.000 Einwohner (in der VG Wissen 21 - andere VG bis 51 - Quelle: statistisches Landesamt) durchaus Potential, erläuterte Jochen Stentenbach (Sachgebiet Tourismusförderung in der Verwaltung).
Vor allem spiele hier auch die zeitliche und personelle Situation eine große Rolle. Um den Bedürfnissen vor allem nach Schaffung und Pflege der Infrastruktur (zum Beispiel Radwege - möglichst mit Fördermitteln), aber auch einer bestmöglichen Betreuung der Akteure (Gastgeber/Betriebe) und einer gleichzeitigen Digitalisierung der Angebote zur Förderung des Tourismus nachkommen zu können, sei es wichtig, Zeitkontingente der Stellen im besten Fall auszubauen und ehrenamtliches Engagement zu nutzen, so Stentenbach und Weitershagen.

Dies betrifft auch Stentenbachs Stelle, die aktuell lediglich mit einem Anteil von 20 Prozent für das breite Feld des Tourismus bemessen ist. Aufgrund der hohen Verschuldung, ist es der Verbandsgemeinde aktuell jedoch nicht möglich, Personal aufzustocken. Eine Möglichkeit zur Lösung sieht der Ausschuss eventuell mittels einer verwaltungsinternen Umschichtung. Hierüber soll nun vorab in den Fraktionen beraten werden, um eine für alle gute Lösung zu finden.

Auch Matthias Weber (Vorsitzender der Wisserland Touristik) hob hervor: „Jede touristische Maßnahme kommt den Menschen in der Region zu Gute“, verwies jedoch erneut auf die Forderung der kreisweiten Tourismusabgabe, besonders im Hinblick auf die schwierige Finanzlage.

Radwegekonzept für das Wisserland
Neben den für den Tourismus attraktiven Wanderwegen verfügt das Wisserland über reizvolle Rad-Rundwege durch idyllische Täler und die Höhenzüge des Wisserlandes.
Auch überregionale Radwege verlaufen durch die Region, wodurch sich die Verbandsgemeinde zu einem wichtigen Rad-Drehkreuz zwischen Westerwald, Siegtal und Oberbergischem Land entwickelt. Damit birgt gerade der Radtourismus jede Menge Potential in der Verbandsgemeinde



Die Zuständigkeiten hinsichtlich der Planung und der Baulast der Radwege liegen größtenteils nicht bei der Verbandsgemeinde Wissen und der ihr angehörenden Kommunen, sondern bei Land oder Bund. In der nächsten Zeit stehen sowohl Ausbaumaßnahmen, als auch Beschilderungen und Markierungen an. Ebenso gilt es die bestehenden Angebote zu vermarkten und instand zu halten.

Während der Sitzung wurde das von der Verwaltung erstellte Radwegekonzept vorgestellt und beraten. Um die überörtlichen Radwege und deren Verläufe durch die VG Wissen zu begleiten und teilweise selbst zu gestalten, sprach sich der Ausschuss aus, folgende Priorisierung an den Verbandsgemeinderat zu empfehlen:

1. Ausbau Radweg Sieg: Als wichtigste überregionale Verbindung verläuft sie von Pirzenthal bis nach Dasberg/Wallmenroth und gilt als Rückgrat im Radtourismus des Wisserlandes. Auch über die Anbindung einiger Gemeinden wie Katzwinkel und Hövels an die Route wurde beraten.
Für Gesprächsstoff sorgte der Vorschlag die innerörtliche Blähaustraße als Anbindung an den Radweg Sieg und der Straße Am Güterbahnhof für den motorisierten Verkehr zu sperren, mit dem Ziel mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer auch in Richtung Siegtalbad zu erlangen.
2. Steigerung der Attraktivität der Rheinland-Pfalz-Radroute (Westerwaldschleife): Etappe 1 von Bruchertseifen kommend durch das Nistertal bis zur Wissener Innenstadt/Regiobahnhof geht die Etappe weiter durch das Bröhltal ins Wippetal bis zum Bahnhof Wildenburg um dort Anschluss an den Ruhr-Sieg-Radweg zu finden.
3. Westerwald-Lahn-Radweg: Die Trassenführung ab Wissen Bahnhof Richtung Gebhardshain soll eventuell über Mittelhof nach Hachenburg und Montabaur bis nach Bad Ems führen. Im Kreis Altenkirchen fehlt die Beschilderung.
4. Radwegeverbindung Wissen - Morsbach (mit Anschluss Birken-Honigsessen): Die Bedarf wurde mehrfach an die Verwaltung herangetragen. Aktuell befindet sich der LBM in Planungen zur L278, Radwegeplanungen könnten dies erschweren. Der Anschluss von Birken-Honigsessen könnte ab Giebelhardt durch das Lauberbachtal geschaffen werden. Einige der Ausschussmitglieder befürworteten eine höhere Priorisierung der Strecke zur Anbindung an das Oberbergische Land, wobei andere auf die Ausweichstrecke nach Morsbach über die etwas längere Route durch das Bröhl- und Wipptal hinwiesen.

Insgesamt sechs Radstrecken im Wisserland sind in der von Horst Rolland (Mitglied Ak-Tourismus) gemeinsam mit der Wasserland-Touristik erstellten Broschüre „Radeln im Wisserland“ zu finden. Zwei von dieser Routen sollen nach dem Dafürhalten des Ausschusses eine stärkere Vermarktung erfahren, die vorab allerdings einer „vernünftigen“ Beschilderung bedarf.

Dabei handelt es sich zum einen um die Route 5 (Durch das schöne Holperbachtal bis Steimelhagen) und Route 3 (Von Wissen bis gut Altenhofen und zurück).
Letztere soll eine deutliche Aufwertung des Radverkehrs (nicht zuletzt in Sachen Sicherheit) durch eine mögliche Sperrung der Kreisstraße K77 für den Durchgangsverkehr (etwa für Motorräder und Quads) an den Wochenenden erhalten. Eine Anfrage hierzu liegt derzeit beim Landkreis Altenkirchen vor. Wir haben darüber berichtet.

Hinsichtlich möglicher finanzieller Förderungen und entsprechender Beantragung zu einzelnen Maßnahmen, bat der Ausschuss um Unterstützung seitens der Kreisverwaltung. (KathaBe)


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