Pressemitteilung vom 15.10.2022
Schornsteinfeger und Feuerwehren starten Kampagne im Kreis Altenkirchen
Sicher heizen trotz Energiekrise: Am Tag des Schornsteigfegers am Samstag (15. Oktober) startet das Schornsteinfegerhandwerk zusammen mit dem Kreisfeuerwehrverband Altenkirchen eine Aufklärungskampagne. Sie warnen davor, Behelfsheizungen zu konstruieren oder Outdoor-Geräte im Haus aufzustellen.
Kreis Altenkirchen. Die aktuelle Energiekrise mit steigenden Brennstoffkosten und einer zunehmenden Brennstoffverknappung sorgt bei der Bevölkerung, auch im Kreis Altenkirchen, für große Verunsicherung. Viele machen sich Sorgen darüber, ob sie ihre Wohnungen oder Eigenheime im kommenden Winter ausreichend heizen können und denken über alternative Heizmöglichkeiten nach. "Die Frage, ob ein stillgelegter oder inaktiver Kaminofen oder Holzöfen in dieser Krisenzeit wieder reaktiviert wird, ist eine von vielen Fragen der besorgten Bevölkerung", stellten Schornsteinfegerinnung und Kreisfeuerwehrband fest. Diese alternativen Feuerstätten aller Art würden aber bei unsachgemäßer Installation oder falscher Bedienung immer die Gefahr von Bränden oder Kohlenmonoxid-Vergiftungen bergen, die im schlimmsten Fall Menschenleben kosten können.
Aus diesem Grunde startet der Kreisfeuerwehrverband Altenkirchen zusammen mit dem Schornsteinfegerhandwerk am Tag des Schornsteinfegers am 15. Oktober eine Aufklärungskampagne. Grundsätzlich sollte man die alternativen Feuerstätten immer mit dem Schornsteinfeger absprechen und nicht unüberlegt handeln, raten die Experten. Das Schornsteinfegerhandwerk halte wertvolle Tipps zum Energiesparen vor.
Florian Klein, Obermeister der Schornsteinfegerinnung Koblenz, weist darauf hin, dass die reaktivierbaren Feuerstätten überprüft und erneut fachgerecht angeschlossen werden, damit die Betriebs- und Brandsicherheit gewährleistet werden kann "Unter keinen Umständen dürfen Kamin-, Kachelöfen, Kochherde oder Heizeinsätze in Eigenregie und ohne vorherige Prüfung der bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger angeschlossen werden", sagt Florian Klein. Entscheidend seien die Gegebenheiten vor Ort: Ist der Querschnitt des Schornsteins frei? Sind die Anschlüsse fachgerecht? Gibt es bauliche Änderungen beziehungsweise neue Dunstabzugsanlagen? Besteht Brandgefahr am Aufstellort, etwa durch neue Boden-, Wandbeläge oder Mobiliar? Sind technische Mängel wie defekte Dichtungen erkennbar? "Alle diese Faktoren sind sicherheitsrelevant und können schlimmstenfalls zu Bränden oder Kohlenmonoxid-Unfällen führen“, ergänzt der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger der Verbandsgemeinde Kirchen, Christian Baldus.
Gefährlicher Trend
Als Herausforderung für Verbraucher erweise sich auch die angespannte Situation im Brennstoffhandel. Seit einiger Zeit schon sei Brennholz kaum verfügbar, die Liste der Vorbestellungen entsprechend lang. Wer die Möglichkeit habe, lege Vorräte an und sehe sich bereits nach Alternativen beziehungsweise nach mobilen Heizgeräten um. Seien diese nicht verfügbar, könne es im Winter dazu kommen, dass Verbraucher gefährliche Behelfsheizungen konstruieren oder Outdoor-Geräte im Haus aufstellen. Das befürchtet zumindest das Schornsteinfegerhandwerk und der Kreisfeuerwehrverband Altenkirchen. In Baumärkten, im Fach- und im Online-Handel seien Einzelraumfeuerstätten vor allem im Einstiegspreissegment seit Wochen ausverkauft. Daher wendeten sich Verbraucher den für sie naheliegenden Ausweichprodukten zu. Im Warenkorb landeten Gas-Heizstrahler oder -Lüfter, Ethanol-Feuerstätten, aber auch Campingkocher, Grills und Feuerschalen. "Plötzlich kommt alles in Frage, was in irgendeiner Form Wärme abgibt. Wir erkennen hier einen gefährlichen Trend,“ sagt der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Volker Hain.
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Gemeinsam mit dem Kreisfeuerwehrverband, den Initiativen "CO macht KO“ und "Rauchmelder retten Leben“ macht das Schornsteinfegerhandwerk darauf aufmerksam, wie gefährlich es ist, brennstoffbetriebene Geräte als improvisierte Heizung in Innenräumen zu nutzen. Die Anreicherung von Abgasen, fehlender Sauerstoff und eine erhöhte Kohlenmonoxid Konzentration sorgten für akute Vergiftungsgefahr. In der aktuellen Energiekrise wird befürchtet, dass es zu einem Anstieg der CO-Unfälle und Brände kommen kann. Als Ersatz für vergriffenes Brennholz landen dann möglicherweise Abfälle, Sperrmüll oder Zeitungspapier im Feuer und verursachen gesundheitsbelastende Emissionen.
Der Kreisverband der Feuerwehren warnt vor nicht zugelassene Feuerstätten, Feuerstätten ohne Abgasanlage (Grill, Ethanol-Feuerstätte) in geschlossenen Räumen aufzustellen oder sich selbst eine Feuerstätte zu basteln? Nur zugelassene Feuerstätten wurden auf ihre technische Sicherheit geprüft und erfüllen alle technischen Anforderungen. Der Geschäftsführer des Kreisfeuerwehrverbandes, Daniel Freese, appelliert an die Bevölkerung, sich und deren Familien nicht in Gefahr zu bringen.
Installation von Feuerstätten Fachbetrieben überlassen
"Überlassen Sie die Installation von Feuerstätten einem dafür zugelassenen Fachbetrieb und wenden Sie sich an Ihre bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger, damit die neu installierte Feuerstätte baulich abgenommen wird und vor Inbetriebnahme die Betriebs- und Brandsicherheit bescheinigt." Der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger Christian Baldus aus Wissen appelliert, dass im Falle der geänderten Heizgewohnheiten gegenüber den letzten Jahren in jedem Fall den Kontakt mit den zuständigen bevollmächtigen Bezirksschornsteinfeger aufzunehmen ist und weist auf die wertvollen Informationen dazu auf die Internetseite des Schornsteinfegerhandwerkes. (PM)
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