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Pressemitteilung vom 20.12.2022    

Ingelbacher Unternehmen geht auch bei der Ausbildung neue Wege

Die farbenfrohen Bilder von Ulrich Lipp in einem Westerwälder Metallbetrieb? Was für ein Kontrast zum eher tristen Erscheinungsbild von Stahl, Eisen und Co. Das kann eigentlich nicht passen. Tut es aber im Fall der Firma Karl Georg aus Ingelbach. Hier stehen die Werke des Malers fast schon symbolisch für das Selbstverständnis und Betriebsklima. Das eine ist von einem grundsoliden Optimismus geprägt, das andere von einem wertschätzenden Miteinander. Davon hat sich auch Landrat Dr. Peter Enders überzeugt.

Larissa Niyomushimiye aus Ruanda hat im Herbst ihre Ausbildung bei der Firma Karl Georg begonnen. Landrat Dr. Peter Enders strebt nun ein Projekt an, bei dem Pflegekräfte aus dem afrikanischen Partnerland für den Westerwald gewonnen werden sollen. (Fotos: Kreisverwaltung Altenkirchen)

Ingelbach. Der Landrat hat das Ingelbacher Unternehmen in Begleitung von Lars Kober, Leiter der Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen, besucht. Mit dabei waren auch Bürgermeister Fred Jüngerich, Ortsbürgermeister Dirk Vohl und Dirk Fischer (Wirtschaftsförderung VG Altenkirchen-Flammersfeld). Gastgeber waren Firmeninhaber Michael Schnaufer und Personalleiter Michael Gulden. Die Spezialisten für Laufräder von Krananlagen blicken auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück, wie den Ausführungen von Schnaufer zu entnehmen war. Die rund 130 Beschäftigten haben einen Umsatz von 30 Millionen Euro erwirtschaftet. "Wir sind wirklich stolz auf unser Team“, sagte der Enkel von Firmengründer Karl Georg. Dieser hatte einst mit einer Schlosserei in Neitersen den Grundstein gelegt. Die Fluktuation im Unternehmen sei gleich Null. Im Gegensatz zu manchem anderen Unternehmer war Schnaufer überhaupt nicht nach Jammern zumute. Von einer Rezession merke man nichts – was er auch von anderen Maschinenbaubetrieben höre -, und auch die Materialversorgung habe sich wieder verbessert.

Karl Georg befindet sich auf Wachstumskurs. Und braucht mehr Platz. Schnaufer erläuterte den Besuchern, dass in den nächsten zwei bis drei Jahren der Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes und einer Halle auf einer Kalamitätsfläche geplant seien, Anfang nächsten Jahres soll der Bauantrag gestellt werden. Ortsbürgermeister Vohl machte darauf aufmerksam, dass in diesem Zusammenhang auch eine neue Anbindung der Firma an die Landesstraße geplant sei. Landrat Enders war hellauf begeistert angesichts der Fülle an positiven Nachrichten. "Das sind wirklich gute Signale", wird er in der Pressemitteilung der Altenkirchener Kreisverwaltung zitiert. Der Kreis-Verwaltungschef war bei Karl Georg noch bei einem anderen Thema sehr interessiert. Bei dem Unternehmen geht man inzwischen auch bei der Ausbildung neue Wege. Personalleiter Gulden verdeutlichte zunächst, dass es immer schwieriger werde, Zerspanungsmechaniker zu finden. Eigentlich bilde man pro Jahr drei aus, erstmals habe es nun keine Bewerber gegeben. Überhaupt wolle man noch mehr in die Ausbildung investieren, um auch die Schwächeren besser zu fördern.



Fündig geworden in der Mangellage ist das Unternehmen ausgerechnet in Ruanda. Hier hatte Gulden sein Netzwerk aktiviert und war auf eine Vermittlungsfirma gestoßen. Seit September lernt nun Larissa Niyomushimiye an der Werkbank. Da sich die Einreise etwas verzögert hatte, läuft momentan parallel noch ein Sprachkurs. Das ist auch genau der Ansatz, mit dem Enders eine erfolgreiche Integrationspolitik verbindet: Zielgerichtet Fachkräfte ins Land zu holen beziehungsweise sie hier auszubilden. Und der Landrat hat nach Angaben seiner Verwaltung eine ganz besondere Idee: Er will es 25 jungen Leuten aus Ruanda ermöglichen, im Westerwald in einem Pflegeberuf ausgebildet zu werden. Hierzu seien erste Sondierungsgespräche mit den Trägern von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen geführt worden. "Das ist eine große Chance, unser Fachkräftedilemma zu lösen“, sagte Enders. Im rheinland-pfälzischen Partnerland sehe die demografische Bevölkerungspyramide ganz anders als in Deutschland aus, betonte Wirtschaftsförderer Kober. "Es ist also nicht so, dass wir einem Land die Arbeitskräfte wegnehmen würden. Es ist eine klassische Win-win-Situation." (PM)





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