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Nachricht vom 01.03.2023    

Verbindung schaffen durch das "Wir-Dorf" Westerwald-Sieg: Ein neues Netzwerk entsteht

Das "Wir-Dorf Westerwald-Sieg" öffnet die Tore zur "Zukunftswerkstatt": Kürzlich präsentierte das Wir-Dorf vor rund 40 Stadt-Land-Pionieren und regionalen Möglichmachern im Kulturhaus Hamm/Sieg die Ergebnisse seiner Arbeit. Angeregt wurde die Gründung eines gemeinschaftsbasierten Dorf-Ladens und -Treffpunkts in Pracht sowie die kreative Zwischennutzung des Bahnhofs Au (Sieg).

Viel Interesse an der Zukunftswerkstatt. (Fotos: Wir-Dorf)

Hamm/Sieg. Das Wir-Dorf mit dem ursprünglichen Titel "Der Westerwald ruft!" ist ein LEADER Projekt der Lokalen Aktionsgruppe Westerwald-Sieg. Die Konzeptphase wird seit Januar 2022 und bis April 2023 über Fördermittel der EU und des Landes Rheinland-Pfalz finanziert. Mit der Erstellung des Konzepts und Umsetzungsplans wurde die Kreativagentur HeartWire GbR beauftragt. "Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt?" Mit diesen Worten beendet Anna Mauersberger, Gründerin des Labors für gesellschaftliche Herzensbildung HeartWire und Initiatorin des Wir-Dorfs Westerwald-Sieg, ihren Impulsvortrag, in dem sie den Vertretern der Gemeinden Hamm (Sieg) und Windeck einen sehr konkreten Vorschlag unterbreitete: Zum einen wirbt die Ex-Berlinerin für die Gründung eines gemeinschaftsbasierten Dorf-Ladens und -Treffpunkts mit der Möglichkeit zu generationenübergreifendem Wohnen in ihrer Wahl-Heimat Pracht. Zum Anderen fordert sie im Schulterschluss mit Steffen Jahn und Olesja Schatzkaja, die vor rund zwei Jahren den ehemaligen "Gasthof zur Bahn" am Bahnhof Au (Sieg) kauften und auf den Namen "Graswurzelhof" tauften: "Erwirkt die Öffnung des Bahnhofs und lasst uns zwischen-nutzen!"

Zwischennutzung für den Bahnhof Au (Sieg)?
Der Begriff der Zwischennutzung bezeichnet eine zeitlich befristete, nicht rendite-orientierte Nutzung brachgefallener Flächen, die mit geringen Investitionen durchgeführt werden kann. Für die zwischen-nutzenden Akteure bietet sie Raum zur Verwirklichung ihrer Ideen, während sie für den Eigentümer zur befristeten Beseitigung von Leerstand und damit zum Beispiel zur Vermeidung von Schäden durch Verfall oder Vandalismus führt.

"Wir erleben jeden Tag vor unserer eigenen Haustür, was die Schließung des
Bahnhofsgebäudes für Pendler bedeutet", so Jahn. "Immer wieder klingeln völlig fremde Menschen verzweifelt an unserer Haustüre, weil sie eine Toilette, einen warmen Ort zum Warten oder ein Glas Wasser brauchen. Unser Keller ist voll mit Fahrrädern, die sich niemand mehr traut, am Bahnhof anzuschließen - dann wären sie nämlich am nächsten Tag weg."



Kreativen Raum lassen
Dabei sei es doch eigentlich gar nicht so schwer, für einen Knotenpunkt wie den Bahnhof Au (Sieg) gangbare Konzepte zu finden. Man müsse halt einfach mal anfangen. Auch LEADER Regionalmanager und Mit-Initiator des Wir-Dorfs Lukas Dörrie bekräftigt: "Lösungen ergeben sich nicht beim Denken, sondern beim Machen!" Initiativen wie der Summer of Pioneers zeigten bereits eindrucksvoll, was passiere, wenn Kreative den Raum bekommen, um sich auszutoben: "Die sozialen Effekte sind beachtlich: Da entstehen dann auf einmal gemeinschaftsbasierte Dorfläden, Arztpraxen oder ökologisch sinnvolle Start-Ups, die auf vielfältige Weise in die Region hineinwirken und vor allem den Bürgern vor Ort zugutekommen - und zwar ohne, dass es vorher jemand explizit geplant hätte!"

Das "Wir-Dorf", das vor 13 Monaten mit dem Vorhaben gestartet war, eine Gruppe von tatkräftigen Stadt-Land-Pionieren sowie Orte für sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Wandel in der Region zu identifizieren, legt nun einen konkreten Umsetzungsplan vor: "Unsere Startgruppe steht. Wir haben zwei vielversprechende Immobilien gefunden, die sich super für gemeinwohl-orientierte Unternehmungen eignen. Wir haben ein breites Netzwerk aus überregionalen Akteuren im Bereich der progressiven Regionalentwicklung im Rücken. Und wir haben sogar noch Kampagnen-Mittel übrig, um unsere Vorhaben zu bewerben und weitere Mitstreiter zu finden", zählt Mauersberger auf. "Jetzt braucht es eigentlich nur noch eine gute Portion politischen Rückenwind von den Kommunen und Ortschaften selbst - dann können wir alle gemeinsam in die Zukunft segeln!"

Die Fishbowl-Diskussion gibt es auch online zum Nachhören. (PM)


Mehr dazu:   Veranstaltungsrückblicke  
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