84-jähriger Hermann Reeh startet Friedenfahrradtour am Weltkindertag
Von Jennifer Patt
Anlässlich des Weltkindertags am 20. September startet der fast 84-jährige Hermann Reeh eine beeindruckende Friedenstour mit dem Fahrrad. Seine Familie und die Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges prägen den passionierten Radfahrer bis heute. In den Wirren jener Zeit litt seine Mutter unter der Sorge um seinen Vater, eine Angst, die sich auf Reeh übertrug und ihn zu einem äußerst autoritätshörigen Menschen machte.
Gebhardshain/Köln. Heute ist Hermann Reeh besorgt über die weltweite Aufrüstung und die Auswirkungen auf den Frieden. In drei Etappen wird er unermüdlich für den Frieden radeln. Der erste Halt seiner Tour wird in Köln sein, wo er die Organisation UNICEF unterstützt. Reeh betont, dass Kinder im Krieg am meisten leiden und fordert jedes Staatsoberhaupt auf, sich dieser Tatsache bewusst zu sein, bevor er einen Krieg beginnt. Der Weltkindertag erinnert uns daran, dass Kinder Rechte haben, die geschützt werden müssen. Leider erleben viele Kinder weltweit keine unbeschwerte Kindheit aufgrund von Armut, Kriegen und mangelnder Beachtung ihrer besonderen Bedürfnisse.
Eine erschütternde Statistik verdeutlicht die Notwendigkeit des Engagements für Kinderrechte: 420 Millionen Kinder leben in Kriegs- oder Konfliktgebieten, leiden an Angst, Hunger und Krankheiten. Über zehntausend Kinder sterben jährlich an den Folgen von Hunger und Mangelernährung. Rund 27 Millionen Kinder haben aufgrund von bewaffneten Konflikten keinen Zugang zur Bildung. Hermann Reehs Motivation für sein Engagement findet ihren Ursprung in den Werken und Reden von Persönlichkeiten wie Willy Brandt und Papst Franziskus. Besonders beeinflusst hat ihn die bewegende Rede von Willy Brandt bei UNICEF in Genf 1974, in der er dazu aufrief, das Leiden der Kinder zu erkennen und zu lindern. Für Reeh ist es eine politische, moralische und mitmenschliche Pflicht, sich für Kinderrechte, gegen Hunger und Armut sowie für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.
Hermann Reehs Ziele sind klar definiert: Er möchte auf die Situation der Kinder im Krieg, die Ernährungssituation von Kindern und die unzureichende medizinische Versorgung aufmerksam machen. Besonders besorgniserregend ist die aktuelle Ernährungssituation vieler Kinder in Afrika, wo Millionen von Menschen von akutem Hunger bedroht sind. In einer Zeit, in der der Ruf nach Aufrüstung und Waffen immer lauter wird, darf der Schrei der hungernden Kinder nach Brot nicht überhört werden. Hermann Reeh ruft dazu auf, diejenigen nicht im Stich zu lassen, die unter Hunger und Krankheit leiden.
Für seine Friedenstour sammelt Hermann Reeh Spenden für zwei Projekte von Misereor, die direkt oder indirekt mit Krieg und Frieden zusammenhängen: Solarstrom für Krankenhäuser im Ostkongo und Friedenserziehung im Südsudan.
Spendenkonto:
Aktionskreis Eine Welt Handel e.V.
IBAN: DE23 5735 1030 0005 0112 67
Stichwort: „Kinder-Frieden“
(JP)
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