Werbung

Nachricht vom 22.09.2023    

Erwin Rüddel: Krankenhäuser befinden sich in Existenznot

Unter dem Motto "Stoppt das Krankenhaussterben!" hatte die Klinikbranche zu einem Protesttag aufgerufen. Erwin Rüddel war dazu bei der zentralen Kundgebung in Berlin anwesend. Der christdemokratische Wahlkreisabgeordnete ist aber auch ständig mit den Krankenhäusern in der Region im Austausch, "die sich allesamt große Sorgen über die Zukunft machen."

Erwin Rüddel (Foto: Bürgerbüro)

Berlin/Region. Bundesweit demonstrierten zahlreiche Klinikbeschäftigte in großer Sorge über ihre Zukunft und die Zukunft guter Patientenversorgung. „Personalknappheit, Investitionsstau und Geldmangel sind die größten Probleme in den Krankenhäusern“, so der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete und Gesundheitsexperte Erwin Rüddel, der bei der Demonstration in Berlin zugegen war. „Eine Krankenhausreform ist daher ebenso dringend notwendig wie ein Inflationsausgleich“, betonte der Gesundheitspolitiker.

Laut einer Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) bewerten 68 Prozent der Allgemeinkrankenhäuser ihre aktuelle wirtschaftliche Situation als schlecht oder sehr schlecht. 48 Prozent sehen ihre Liquidität bis zum Jahresende 2024 gefährdet.

„Die Krankenhäuser leiden, speziell auch hinblickend auf Rheinland-Pfalz, dreifach. Das Land kommt der vollständigen Finanzierung der Investitionen in Kliniken nur zu weniger als der Hälfte nach, die Inflationssteigerungen werden nicht refinanziert und gleichzeitig verschleppt Gesundheitsminister Lauterbach die Krankenhausreform, die den Ländern und den Häusern Orientierung geben soll, wer sich in welcher Region auf welche Aufgaben spezialisieren sollte“, betont Rüddel.

Sorgen um die Zukunft der Krankenhäuser im Wahlkreis
Auch DKG-Chef Gerald Gaß sieht den fehlenden Investitionsausgleich der Länder für die Kliniken als Hauptursache für die schwierige Lage. Ebenso macht sich Erwin Rüddel große Sorgen um die Zukunft der Krankenhäuser in seinem Wahlkreis – nicht zuletzt, weil bereits drei Kliniken derzeit Insolvenz angemeldet haben und sich weitere große Sorgen machen.

„Die große Finanzierungslücke rührt nicht zuletzt daher, dass die Bundesländer – in unserem Fall speziell die Mainzer Landesregierung – ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen und bloß rund die Hälfte der Investitionskosten den Krankenhäusern auch tatsächlich zur Verfügung stellen“, erläutert Rüddel. „Ebenso benötigen die Kliniken zukünftig auch eine umsichtige, regionaldenkende Krankenhausplanung des Landes.“



Im Sommer dieses Jahres hatte die Bund-Länder-Arbeitsgruppe Eckpunkte für eine Krankenhausreform beschlossen: „Leider handelt es sich dabei nur um einen Minimalkonsens zwischen Bund und Ländern, der viele Fragen offen lässt. Dies führt zu Unsicherheit bei den Kliniken und deren Beschäftigten“.

Ungesteuerte Schließungswelle verhindern
Die Reformpläne änderten auch nichts an der aktuellen Not vieler Kliniken: „Bleibt eine Übergangsfinanzierung aus, wird eine ‚kalte Strukturbereinigung‘ im Sinne von Masseninsolvenzen immer wahrscheinlicher“, befürchtet der CDU-Gesundheitsexperte und ergänzt: „Davon sind auch in meinem Wahlkreis bereits Krankenhäuser betroffen.“ – Eine ungesteuerte Schließungswelle müsse dringend verhindert werden.

Erwin Rüddel weist darauf hin, dass die CDU/CSU-Bundestagsfraktion genau deshalb einen Kongress organisiert hatte, um mit Experten und Praktikern über die zahlreichen Reformbaustellen zu sprechen und Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten, wie die Krankenhausstrukturen weiterentwickelt werden können: „Im Vordergrund stehen mehr Qualität und die Sicherung der Versorgung – insbesondere in strukturschwachen Regionen.“

Darüber hinaus setze sich die Union für ein sogenanntes „Vorschaltgesetz“ zur finanziellen Sicherung der Krankenhäuser ein, um so die stationäre Versorgung bis zu dem Zeitpunkt sicherzustellen, an dem die geplante Krankenhausreform ihre Wirkung entfalte.

„Die große Gefahr, auf die wir zusteuern ist, dass die Strukturreform der Krankenhäuser erst frühestens 2027 Wirkung zeigen könnte. Bis dahin müssen Bund und Land die Existenz der jetzigen Kliniken mit finanziellen Förderungen sichern, bis sie wieder auf eigenen Füßen stehen können. Krankenhäuser dürfen in der Übergangsphase, bis die Reform wirkt, nicht alleingelassen werden“, bekräftigt Erwin Rüddel. (PM)



Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Politik


1,5 Millionen Euro für Schulen im Kreis Altenkirchen - Eine Investition in die Zukunft

Kreis Altenkirchen. Die heimische Landtagsabgeordnete Sabine Bätzing-Lichtenthäler betonte, dass diese Gelder eine direkte ...

Europawahl am 9. Juni: Ohne Benachrichtigungskarte wählen - geht das?

Bad Honnef/Region. Für die Europawahl am kommenden Sonntag, 9. Juni, erhielten die Wahlberechtigten in Bad Honnef im Mai ...

200 Schulen in Rheinland-Pfalz profitieren vom Startchancen-Programm der Bundesregierung

Region. Mit dem Startchancen-Programm sollen Bildungsinstitutionen in Rheinland-Pfalz gestärkt werden. Laut Thomas Hitschler ...

Martin Diedenhofen verkündet: 500.000 Euro aus Berlin für die Region

Landkreise Neuwied/Altenkirchen. Martin Diedenhofen betont: "Mir ist es wichtig, dass Vorhaben aus der Region zielgerichtet ...

Tourismus im Fokus: Produktiver Austausch in Altenkirchen-Flammersfeld

Kreis Altenkirchen. Eine Diskussion rund um den Bereich des Westerwald-Sieg-Tourismus fand jüngst zwischen Maja Büttner von ...

FDP-Veranstaltung: Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt zu Besuch in Betzdorf

Betzdorf. Kreisvorsitzender Christian Chahem begrüßte die anwesenden Gäste und insbesondere die FDP-Politikerin aus Alzey. ...

Weitere Artikel


Brückenstrompreis für Industrie und Mittelstand: Diedenhofen unterstützt Pläne

Region. Die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Wirtschaft und die Sicherung gut bezahlter Arbeitsplätze auch in der Region ...

Schützenbruderschaft Schönstein beim Bundesfest in Mayen

Schönstein. In den frühen Morgenstunden des 17. September machte sich daher eine staatliche Anzahl an Vorstandsmitgliedern, ...

Neues Musical der Tanzschule Witt: „Der schwarze Rabe“ im Wissener Kulturwerk

Altenkirchen. Die Idee, wieder einmal ein Musical für die ganze Familie zu schreiben und es aufzuführen, liegt beinahe zwei ...

"Kirche für Menschen": 1. Synodalversammlung im Pastoralen Raum Neuwied

Horhausen/Neuwied. Rund 90 Menschen "aus Pfarreien, Diensten, Verbänden, Einrichtungen und Gruppierungen" der katholischen ...

Achtung Abzocke: Für Führungszeugnisse und Co. braucht es keine teuren Dienstleister

Region. Die Internetseiten heißen "mein-Sozialversicherungsausweis.de", "Fahrkartenerstattung.de", "selbstauskunft.de", "nachsendeauftrag-direkt.com" ...

15 Jahre WesterwaldSteig - Geburtstagsfeier in der RömerWelt in Rheinbrohl

Rheinbrohl. Seit seiner Eröffnung im Mai 2008 hat sich der WesterwaldSteig, ein beeindruckender Qualitätswanderweg von 235 ...

Werbung