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Nachricht vom 13.12.2011    

Vorerst kein 4-Sterne-Wellness-Hotel in Forstmehren

Ob jetzt der weihnachtliche Friede im kleinen Dorf Forstmehren einzieht, sei dahingestellt. Der Gemeinderat setzte jedenfalls vorerst ein Zeichen und lehnte ein Änderung des Flächennutzungsplanes ab. Damit ist vorerst das Verfahren um den geplanten Bau eines Wellness-Hotels gestoppt. Das kleine Dorf spaltete sich in zwei Lager, Befürworter und Gegner des Projektes.

Ortsbürgermeister Erhard Burmester musste einige Kritik über sich ergehen lassen, und die Schlappe einstecken. Fotos: Claudia Heinrich-Börder

Forstmehren. Eine hitzige Debatte hat vorerst ein Ende. Auf der von den Forstmehrenern Bürgern gut besuchten öffentlichen Ratssitzung am 12. Dezember im Mehrbach-Restaurant wurde der unter dem TOP 2 benannten Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplans des Areals "Am Kuhweg" vom Gemeinderat abgelehnt. Damit ist klar: voerst wird kein Viersterne-Wellness-Superior-Hotel in Forstmehren gebaut (der AK-Kurier berichtete).
Vollzählig erschienen waren die sechs Mitglieder des Forstmehreners Gemeinderates, bestehend aus Dieter Lanzendörfer (1. Beigeordneter), Roland Oppermann (Beigeordneter), Elisabeth und Michael Bahlo, Harald Birkenbeul und Heike Müller. An ihrer Seite saß Ortsbürgermeister Erhard Burmester, der bei der Abstimmung wegen Befangenheit nicht stimmberechtigt war.

Nach TOP 1, bei dem es um einen Rückblick auf die Bürgerversammlung am 5. Dezember ging, und der Ortsvorsteher noch einmal die Vorteile des Hotelbaus aus seiner Sicht darstellte (Arbeitsplätze, weniger Pendelverkehr und Einnahmen durch Gewerbesteuer). Er widersprach auch dem umstrittenen Vorwurf eines Spekulationsgeschäft anhand von eindeutigen chronologischen Abläufen (z. B. der notariellen Beurkundung im Februar und der ersten Anfrage von Hans Werner Maus im Sommer.
Dann stellte Elisabeth Bahlo den Antrag auf eine geheime Wahl bezüglich der Abstimmung auf Antrag von des Flächennutzungsplanes, damit sich keiner vom anderen beinflußt fühle, zuviel Umstimmigkeiten hatte es im Vorfeld gegeben.
Dem Antrag wurde einstimmig stattgegeben. Elisabeth Bahlo kritisierte außerdem rückblickend auf die Bürgerversammlung, dass entgegen der Aussage des Ortsbürgermeisters der Rat nicht umfassend über das Projektvorhaben informiert gewesen sei. Des Weiteren könne entgegen der ersten Annahmen nicht sichergestellt werden, dass auf den Ort selbst keine immensen Kosten zukämen. Sie dementierte die Gerüchte, die besagten, der Gemeinderat sei zerstritten.

Die Abstimmung erfolgte gemäß folgendem Beschlussfassungsvorschlag: Die Ortsgemeinde stimmt dem Neubau eines Hotelbetriebes mit Spa-/Wellnessbereich und angeschlossenem Restaurant an dem vorgesehenen Standort grundsätzlich zu. Zur Erlangung von Baurecht verpflichtet sich die Ortsgemeinde das Aufstellungsverfahren für einen entsprechenden Bebauungsplan zu betreiben. Die Ortsgemeinde bittet die Verbandsgemeinde das erforderliche Änderungsverfahren für den Flächennutzungsplan zu starten.



Für diesen Vorschlag stimmte ein Mitglied des Rates, fünf stimmten dagegen. So ist es eine klare Sache, dass der Antrag an die Verbandsgemeinde auf Flächennutzungsänderung um das Ackerland in Bauland umzuwandeln vorerst nicht gestellt wird.
Investor Hans Werner Maus, Besitzer des Mehrbach-Restaurants, war bei der Ratssitzung ebenfalls zugegen. Er nahm die Entscheidung äußerlich gelassen. Schon im Vorfeld hatte er gemeint: "Sollten die Bürger überwiegend dagegen sein, hat es keinen Sinn, das Hotel zu bauen. Das hätte für niemanden Nutzen".
Burmester hatte im Vorfeld die Ahnung, dass der Rat den Antrag ablehnen würde, wie er dem AK-Kurier bereits vergangenen Samstag verriet.

Unter dem TOP 3 Verschiedenes gab es an diesem Tag nichts zu besprechen und so ging es zu TOP 4, der Einwohnerfragestunde über. Dabei wurde erneut die ein oder andere Spitze ausgeteilt, wobei z. B. ein Einwohner fragte, wer für Beschwerden über stehende Fahrzeuge im Ort zuständig sei. Dabei ging es expliziet um die Anwohner des Kuhwegs und eventuelle Besucher, die dort parken, gegen die Gruppe, die am massivstens gegen das Vorhaben im Ort protestiert hatte. Das zeigt deutlich den Graben an, der diese Angelegenheit durch das Dorf gezogen hat. Andere wiederum wollten wissen, wie der Bürgermeister mit den Vorwürfen und Leserbriefen umgehe, die nun kursierten. "Dazu gebe ich kein Statement, ich setze mich nicht auf solches Niveau herunter", so Burmester.
Wie es in Zukunft weitergeht in Forstmehren, wird sich zeigen. Ein Bürger ist sich sicher: "Das wird sich legen, entschieden ist entschieden. Man weiss ja auch nicht, ob es sich rentieren würde".
Eine andere jedoch sagt: „Ganz ehrlich, das Hotel hätte man bauen sollen, das Dorf hier stirbt doch aus. Das war eine gute Chance für die Zukunft, die nun vergeben ist." So gehen die Meinungen vorerst weiter auseinander. Claudia Heinrich-Börder


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