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Nachricht vom 16.08.2015    

Asphalt Visionen präsentieren "Altenkirchen kriegt Zustände"

Internationales Theater trifft auf regionale Kulturarbeit vom 20. bis 22. August bei den Asphalt Visionen in Altenkirchen. Straßentheater mit der ganz besonderen Mischung der regionalen Darsteller und international bekannten Stars bringt Initiatorin Rebecca Staal zusammen. Das Thema der diesjährigen Asphalt Visionen: "Zustände". Es werden auf beeindruckende Weise die politischen und sozialkritischen Aspekte unserer Zeit auf die zu Bühnen umfunktionierten Straßen und Plätze gebracht.

Altenkirchen. Das Straßentheaterfestival Asphalt Visionen steht in diesem Jahr unter dem Thema „Zustände“. Vom 20. bis 22. August widmet es sich den geistigen und gesellschaftlichen Zuständen unserer Zeit. Das Festival findet zum fünften Mal statt.

Seit Jahren schon ist das Festival in seinem zweijährigen Rhythmus fest etablierter
Bestandteil der Altenkirchener Kulturlandschaft und bereichert den Westerwald so als
spannendes, innovatives Event. Straßentheater ist dank der Initiatorin Rebecca Staal nicht mehr Sache der Großstädte. Hier zeigt das Land, was es kann, nämlich Kultur für jedermann. Jung und alt, Bankvorstand und Landwirt, Hausfrau und Vorstandsvorsitzende sind eingeladen sich die kleine Stadt im Westerwald einmal von einer ganz anderen, einer neuen und dennoch berührend schönen Seite anzuschauen.

Hier werden Straßen, Plätze, Gassen, Hinterhöfe und Hausfassaden zur Bühne und die Stadt zum Akteur. Die Altenkirchener Innenstadt wird in ein neues Licht getaucht und der Zauber des Außergewöhnlichen wartet hinter jeder Ecke. Dabei scheut man sich auch nicht vor unbequemen oder gar sperrigen Themen. In diesem Jahr werden diese sogar zum Leitmotiv erklärt. Zustände - was zunächst abschreckend klingen mag, ist doch unser aller Alltag. In einer globalisierten, zur Leistungsgesellschaft erhobenen Welt fühlen sich immer mehr
Menschen verloren. Es fehlt ihnen die Sicherheit, die Ansprüche an sie und ihre
Lebensentwürfe wachsen ihnen über den Kopf. Folgen sind vermehrt Erscheinungen wie
Überforderung und Burn-Out.

Doch wie gehen wir mit unseren Mitmenschen um, wenn sie an diesen Erscheinungen leiden? Wie gehen wir mit den „Anderen“ und „Andersartigen“ in unserer Gesellschaft um? Asphalt Visionen nimmt diese Problematik auf und stellt sich ihr in gewohnt kreativer Weise und mit buntem Programm für jedermann ohne dabei seine politische und sozialkritische Ausrichtung aus den Augen zu verlieren. Die gesellschaftlichen Zustände werden ins Theater gebracht und das Theater auf die Straßen und Plätze.

Zum ersten Mal findet das Festival dreitägig statt. Den Anfang des Festivals selbst bildet donnerstags ein Abend, der sich dem Poetry Slam widmet. Slammer aus ganz Deutschland kommen in die kleine Stadt im Westerwald um sich wortgewaltig mit den geistigen und gesellschaftlichen Zuständen zu beschäftigen, die sie und das Publikum antreiben, bremsen und begleiten. Mit diesem Abend stellt das Festival etwas auf die Beine, das die Region so noch nicht gesehen hat: Den ersten hochkarätig besetzten Poetry Slam seit Jahren unter der Moderation von Szene-Urgestein Felix Römer. Sein Stil prägte den Slam in Deutschland entscheidend, kaum ein anderer schafft den Spagat zwischen Humor und Ernsthaftigkeit so wie er.

Neben ihm treten viele weitere, beeindruckende Wortpoeten an unter ihnen auch der aufstrebende Jungstar des Slam Felix Lobrecht. Der waschechte Berliner gewann 2015 den 1. Preis bei der Quatsch Comedy Talentschmiede. Auf unnachahmliche Weise und in echter Hauptstadtmanier erzählt er aus seinem Leben als Student und Berliner. Bei ihm enden Witze, die eigentlich keine sind, in tosendem Applaus und schallendem Gelächter.



Durch die „Asphalt Visionen“ wird das Publikum vom Multitalent Etta Streicher geführt. Erfahrene Festivalbesucher kennen sie bereits mit ihrem „Kabarett der guten Wünsche“, das sie in Form eines Bauchladens vor sich her trägt. Poetisch formt sie Worte zu Sätzen und blickt dabei in das innere der Menschen, die ihren Worten gebannt lauschen. Sie präsentiert am Freitag unter anderem „Pandora“, eine Performance aus Polen. Die mythische Büchse der Pandora repräsentiert nicht nur das menschliche Elend, sondern dient hier auch als Symbol des Mikrokosmos, in dem wir leben. Liebe, Verlangen und ebenso das perfekte Verbrechen könnten der einzige Weg sein, Pandora zu verlassen. Doch was passiert,
wenn sich zwei Menschen in der Großstadt mit grundsätzlich unterschiedlichen
Lebenseinstellungen begegnen und sich gegenseitig beeinflussen und verändern?

Mit Artistik, Musik, Tanz und Text gehen "Aerophilia" einer solchen Begegnung nach.
Unzufrieden. Rebellisch. Verzweifelt. Optimistisch. Kämpferisch. Resigniert. Gefangen.
Spielerisch. Der Festival-Samstag bietet ein ebenso tiefgreifendes Programm. „Babel“ beschreibt die Metamorphose eines Mannes unserer Zeit im ewigen Dilemma zwischen dem
persönlichen Streben nach dem Ideal und seiner eigenen Unvollkommenheit.

Den Abschluss des Abends sowie des diesjährigen „Asphalt Visionen“ bildet die
Eigenproduktion, die überwiegend mit Menschen der Region realisiert wird und innerhalb
einer Woche entsteht. Einmalig gibt es die Chance diesem Erlebnis beizuwohnen, denn die Produktion ist ausschließlich auf das Festival beschränkt. Mitmachen ist nicht nur erlaubt, sondern auch erwünscht. Anmelden kann sich wer will unter Telefon: 02662 047587 oder mail@asphaltvisionen.de .

Der Programmablauf an allen Tagen:
ab 18 Uhr Windkunst , Schlossplatz
ab 18Uhr Poesie am Baum von Etta Streicher "Augen auf"

Donnerstag, 20. August
19.00 Pauline Drünert „Weiße Nacht“, „Schnapsidee“
19.30 Poetry-Slam-Abend, Marktplatz
22.30 Pauline Drünert „Weiße Nacht“, „Schnapsidee“

Freitag, 21. August
19.00 Eröffnung – Jugendblasorchester Mehrbachtal e.V., Marktplatz
ab 19.00 Julia Raab „Die Dicke“, Fußgängerzone
19.30 Pauline Drünert „Weiße Nacht“, „Schnapsidee“
19.50 „Altenkirchen kriegt Zustände“, Fußgängerzone
20.30 Pauline Drünert „Weiße Nacht“, „Schnapsidee“
20.30 Aerophilia Compagnie „Immer weiter“, Marktplatz
21.30 Pauline Drünert „Weiße Nacht“, „Schnapsidee“
22.00 Teatr Formy „Pandora“, Schlossplatz
23.00 Esperanska, Schlossplatz

Samstag, 22. August
ab 18.00 Jochen der Elefant, Fußgängerzone
18.00 Junge Heimat „Wir sind die Welt“, Marktplatz
18.00 Lauscher Lounge, „Schnapsidee“
18.40 Shiva Grings „trash“, Marktplatz
19.30 Pauline Drünert „Weiße Nacht“, „Schnapsidee“
19.40 „Altenkirchen kriegt Zustände“, Fußgängerzone
20.20 Teatro Só „Sómente“, Schlossplatz
20.30 Pauline Drünert „Weiße Nacht“, „Schnapsidee“
21.10 Cie. Dreifrauendietanzen „zu Hoch zu Tief zu Weit“ Marktplatz
21.30 Pauline Drünert „Weiße Nacht“, „Schnapsidee“
22.30 Teatr Formy „Babel“ Schlossplatz
23.30 „Altenkirchen kriegt Zustände“ Abschluss Schlossplatz



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