Werbung

Nachricht vom 22.12.2018    

Der Weihnachtsbaum und seine vier Steuersätze

Bei den einen geht es ganz schnell, bei anderen endet das Ganze schon mal in einer veritablen Familienkrise: Der Weihnachtsbaumkauf ist ja durchaus speziell. Und nicht nur das: So ein Weihnachtsbaum treibt in Sachen Mehrwertsteuer ganz eigene Blüten. Gleich vier Steuersätze kennt man dafür in Deutschland.

Hoffentlich wurde für dieses Exemplar der korrekte Mehrwertsteuersatz abgeführt: Er steht im Deutschen Bundestag. (Foto: Deutscher Bundestag/Achim Melde)

Region. Der Weihnachtsbaum: Lichterglänzend und geschmückt verleiht er jedem Raum eine weihnachtliche Stimmung. Doch Weihnachtsbaum ist nicht gleich Weihnachtsbaum. So wirft die Besteuerung von Christbäumen umsatzsteuerliche Fragen auf, die jedes Jahr aufs Neue für ein Schmunzeln sorgen. Warum dies so ist, wie die Umsatzsteuer der Weihnachtsbäume geregelt wird und welche Rolle die Herkunft dabei spielt, erklärt Matthias Hiller, Professor für Rechnungswesen an der SRH-Fernhochschule – The Mobile University im schwäbischen Riedlingen.

„Im Grunde gibt es vier unterschiedliche Steuersätze für Christbäume, dies hängt vor allem vom jeweiligen Verkäufer und der Aufzuchtform der Bäume ab“, weiß Hiller. Werden Weihnachtsbäume von Gewerbetreibenden, wie zum Beispiel Baumärkten oder Lebensmittelgeschäften, verkauft, gilt der ermäßigte Steuersatz von 7 Prozent. Ebenfalls mit 7 Prozent sind Weihnachtsbäume zu versteuern, die von einem land- bzw. forstwirtschaftlichen Betrieb verkauft werden. Dies geht jedoch nur, wenn der Betrieb gegenüber dem Finanzamt eine wirksame Optionserklärung abgegeben hat.

Bei land- bzw. forstwirtschaftlichen Betrieben, die dies nicht getan haben, wird bei der Umsatzsteuer nach freigeschlagenen Bäumen aus dem Wald oder nach Bäumen aus einer Sonderkultur unterschieden. Bei Weihnachtsbäumen aus Sonderkulturen außerhalb des Waldes handelt es sich nicht um Umsätze aus forstwirtschaftlichen Erzeugnissen, sondern um eigenständige landwirtschaftliche Umsätze. Somit erfolgt die Besteuerung mit einem Steuersatz von 10,7 Prozent. Hingegen werden Christbäume als forstwirtschaftliche Erzeugnisse angesehen, welche frei im Wald gefällt wurden und nicht aus einer Sonderkultur stammen. In diesem Fall gilt ein Steuersatz von 5,5 Prozent. Umsatzsteuerfrei ist der Verkauf von Weihnachtsbäumen durch sogenannte Kleinunternehmer.



„Künstlich hergestellte Weihnachtsbäume hingegen sind nicht nur praktisch und über viele Jahre hinweg verwendbar, sondern auch die Umsatzsteuerfrage ist leicht beantwortet. Bei Plastikweihnachtsbäumen wird ein Regelsteuersatz von 19 Prozent angesetzt“, so Hiller. Ebenfalls 19 Prozent werden fällig, wenn der Baum von einem Unternehmen beschafft wird, das den Baum auch schmückt. (PM)


Lokales: Wissen & Umgebung

Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Wissen auf Facebook werden!


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Westerwaldwetter: Freitag sehr nass - am Wochenende Wetterberuhigung

Region. Die stabile Großwetterlage beschert uns am Freitag wieder ein Tiefdruckgebiet, das von Südwesten her über den Westerwald ...

Bärbel Knebel ist die neue Schützenkönigin beim Schießclub Oberasdorf

Niederfischbach-Oberasdorf. Gegründet wurde der Verein durch das Unternehmen Karl Klos, dessen Betrieb sich noch heute in ...

Merle Hasselbach besteigt den Thron der Schützenkönigin bei Leuzbacher Fest

Leuzbach. Am dritten und letzten Tag des Schützenfestes in Leuzbach stand das Königsschießen im Mittelpunkt des Programms, ...

"Spiegelzelt spezial": 50.000 Euro Fördermittel für den KulturSalon Altenkirchen

Altenkirchen. Der Kultursalon Altenkirchen wird ab dem 25. Mai wieder zur Bühne für das "Spiegelzelt spezial". Bis zum 23. ...

Tiefbauarbeiten der Deutschen Glasfaser in Kirchen sorgen für Verärgerung

Kirchen. Seit einigen Wochen laufen die Tiefbauarbeiten der Deutschen Glasfaser in verschiedenen Ortsteilen der Verbandsgemeinde ...

Westerwälder Rezepte - Joghurttörtchen mit Erdbeeren

Dierdorf. Joghurt ist vollgepackt mit Nährstoffen, die der Körper braucht: Proteine, Eiweiße, Vitamine, Kalzium, probiotische ...

Weitere Artikel


Landtagspräsident Hering predigt in Hachenburg-Altstadt

Hachenburg-Altstadt. Ein Thema, das wie geschaffen für eine politische Predigt ist. Aber das Altstädter Pfarrerteam Benjamin ...

Architektur hautnah: Erstsemester auf Materialerkundung

Siegen/Region. Mehr als 100 Studierende werkeln im Architekturhaus der Universität Siegen im Stadtteil Geisweid. Sie hämmern, ...

Lesetipp: Varia I Kleinfunde aus dem Reitia-Heiligtum von Este

Köln. Die religionsarchäologische Forschungsstelle Reitia bildet eine Abteilung des Institutes für Ur- und Frühgeschichte ...

„Lama-Erlebnis“ im Advent

Katzwinkel. Stress in der Vorweihnachtszeit kennen viele. Von Besinnlichkeit weit entfernt, ist die Freude groß über kleine ...

Die Jugend der DJK Mudersbach feierte Weihnachten

Mudersbach. Zur traditionellen Weihnachtsfeier der Jugend der DJK Jahnschar Mudersbach e.V. trafen sich Kinder, Eltern und ...

Ein touristisches Urgestein geht in den Ruhestand

Wissen. Niemals geht man so ganz. Aber irgendwann geht man eben. Kürzlich hat die Wisserland-Touristik Manfred Weller im ...

Werbung