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Nachricht vom 04.09.2020    

Eisenbahnausbesserungswerk in Betzdorf: Einkaufen, Arbeiten, Wohnen

Die „Eisenbahnerstadt“ Betzdorf hat ein Stück von dem gekauft, das sie einst groß gemacht hat: Die Stadt hat das ehemalige Eisenbahnausbesserungswerk mit einem Areal von 50.000 Quadratmetern erworben. „Ein großes Projekt, das uns die nächsten 10 bis 15 Jahre begleiten wird“, sagte Stadtbürgermeister Benjamin Geldsetzer. Zu Beginn des Pressegespräch am Donnerstag (3. September) anlässlich „Heimatshoppen“ berichtete das Stadtoberhaupt von dem gerade beim Notar getätigten Kauf und sprach davon, dass ein Meilenstein gesetzt worden sei.

Die Stadt Betzdorf hat das ehemalige Eisenbahnausbesserungswerk erworben. (Fotos: tt)

Betzdorf. Einst bot die Eisenbahn in Betzdorf vielen tausend Menschen und über Generationen hinweg Arbeit und Brot und machte die Sieg-Heller-Stadt am Eisenbahnknotenpunkt zu dem, was heute noch als Eisenbahnerstadt bekannt ist. Der eingefallene Ringlokschuppen ist längst verschwunden, und auch im ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerk (EAW) wurde schon seit Jahrzehnten keine Lokomotiven beziehungsweise Waggons mehr gewartet oder repariert. Bis 2016 wurde dort von einem Unternehmen Blech verarbeitet. Nun hat die Stadt Betzdorf Gebäude, Hallen und das weitläufige Areal vom Bundeseisenbahnvermögen erworben.

Als Stadtbürgermeister Benjamin Geldsetzer am Donnerstagnachmittag zum gemeinsamen Pressegespräch mit IHK und Aktionsgemeinschaft Betzdorf für die Aktion „Heimatshoppen“ im kleinen Sitzungssaal im Rathaus pünktlich dazu kam, berichtete er, dass er vom Notar komme und im Auftrag der Stadt ein schönes Grundstück mit 50.000 Quadratmetern und Hallen gekauft habe: das Eisenbahnausbesserungswerk. Die Stadt hatte schon länger Interesse, seit acht, neun Jahren sei man bereits dran gewesen, berichtete Geldsetzer im Gespräch mit dem AK-Kurier. Vor zehn Monaten sei er erstmals in den Hallen gewesen. Danach habe man etwas auf's Gaspedal gedrückt. Es seien gute Gespräche mit dem Bundeseisenbahnvermögen als Eigentümer geführt worden. Das Ergebnis steht nun fest: Die künftig Eigentümerin ist die Stadt. Die ältesten Hallen stammen aus den 1860er-Jahren, berichtete der Stadtbürgermeister. Das Gelände mit seinen 50.000 Quadratmetern wird auf der einen Seite vom Ende der Viktoriastraße begrenzt, auf der anderen vom ehemaligen Lokschuppen-Areal.

Einkaufen, Arbeiten, Wohnen – also EAW
Früher sei man von der Bahn und zwei, drei großen Firmen abhängig gewesen, sagte der Stadtbürgermeister, der nun von einer „Stadt der Vielfalt“ sprach und den Bogen spannte: Das Eisenbahnausbesserungswerk wird EAW abgekürzt und auch so bezeichnet. Das Kürzel griff er mit Blick auf das, was entstehen soll, auf: Einkaufen, Arbeiten, Wohnen – also EAW. Er betonte, dass man dies im Einklang mit der ganzen Stadt sehen müsse. Es soll keine Insel entstehen: „Wir bauen keine Konkurrenz zur Stadt auf.“ Zu einem guten Kurs habe man das ehemalige Eisenbahnausbesserungswerk gekauft. Auch der Denkmalschutz ist mit von der Partie. Man habe gute Gespräche mit der Kreisbehörde geführt, Landrat Dr. Peter Enders gebe seine volle Unterstützung. Die Generaldirektion Kulturelles Erbe Mainz sei mit im Boot. Die Politik habe parteiübergreifend ihre Unterstützung zugesagt, ließ Geldsetzer wissen.



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Das meiste an Gebäuden und Hallen sei ruinös, konstatierte der Stadtbürgermeister. „Wir wollen viel erhalten.“ Dem sei man als Eisenbahnerstadt verpflichtet. Es gebe jedoch einen erheblichen Sanierungsstau. Dafür müsste man eine ordentliche Summe aufbringen. Ein Großteil müsse abgerissen werden, die Investition in eine Sanierung sei nicht zuzumuten. „Mein Traum ist es, einen Teil erhalten zu können“, sagte das Stadtoberhaupt.

Zu den nächsten Schritten bei dem Großprojekt berichtete er, dass ein Investor europaweit ausgeschrieben werden müsse. Man müsse jemanden finden, der Einkaufen, Arbeiten und Wohnen bieten könne. „Es stehen viele Investoren Schlange, deutschlandweit.“ Statt aufzuteilen mache es Sinn, einen einzigen Investor zu suchen, um das Vorhaben zu realisieren. Man benötige einen Bebauungsplan, was Zeit in Anspruch nehmen werde, sagte Geldsetzer, der bei dem Großprojekt auf eine hohe Bürgerbeteiligung setzt. „Mein Traum ist es, dass wir in drei Jahren fertig sind.“ (tt)


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