Corona bestimmte das Dienstjahr des Kreisfeuerwehrverbandes
Bei der jährlich stattfindenden Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Altenkirchen füllt sich in der Regel ein großer Saal mit weit über 100 uniformierte Feuerwehrkameraden und -kameradinnen, sowie Bürgermeister und Ehrengäste. In Zeiten der Corona Pandemie ist dies leider nicht möglich.
Kreis Altenkirchen. So entschloss sich der Vorstand die Delegiertenversammlung erneut als Online-Veranstaltung durchzuführen und lud die 83 stimmberechtigten Delegierte, Bürgermeister und Ehrengäste letzte Woche vor die Bildschirme. Durchgeführt wurde die Versammlung im Feuerwehrgerätehaus in Hamm unter strengen Auflagen der geltenden Corona Bestimmungen.
Eröffnet wurde die Versammlung durch den Vorsitzenden Volker Hain. Begrüßt wurden neben den Delegierten und den Feuerwehren auch der Ehrenvorsitzende Peter Benner und der ehemalige Kreisfeuerwehrinspekteur Dietmar Urrigshardt. Nach der Genehmigung der Tagesordnung durch die Delegierten wurde den verstorbenen Kameraden und Freuden des Kreisfeuerwehrverbandes gedacht.
Lob an alle Feuerwehren
Im ersten Grußwort sprach der Hammer Verbandsgemeindebürgermeister Dietmar Henrich ein ausdrückliches Lob an alle Feuerwehren aus und bedauerte die notwendigen Einschränkungen durch die Pandemie. Gerne hätte er den Kreisfeuerwehrverband zu einer Präsenzveranstaltung in Hamm begrüßt.
Wehrleiter Heiko Grüttner sehnte sich in seinem Grußwort ebenfalls nach der Normalität im Übungs- und Einsatzdienst und begrüßte den Vorstand sowie alle Teilnehmer der Versammlung.
Brand- und Katastrophenschutzsinspekteur Ralf Schwarzbach sprach in seinem Grußwort die allgemeinen Einschränkungen für die Feuerwehren und hofft ebenfalls auf eine baldige Lockerung. Er lobte, dass bisher überall die Einsatzbereitschaft aufrechterhalten werden konnte. Er dankte allen Feuerwehren und dem Verband für die Arbeit im zurückliegenden Jahr.
Landrat Dr. Peter Enders, der aus terminlichen Gründen nicht teilnehmen konnte, sprach in seinem digitalen Grußwort über die Testzentren und die allgemeine Corona Pandemie. Auch er danke ausdrücklich den Feuerwehren für deren Arbeit.
Höchster Mitgliederdstand seit 6 Jahren
Als nächstes folgte der Bericht des Vorstandes. Aus dem Bericht des Vorstandes ging hervor, dass sich derzeit 1384 Kameraden- und Kameradinnen in den Feuerwehren engagieren. Das ist der höchste Mitgliederdstand seit 6 Jahren der auf die gute Arbeit in den Wehren, Jugendfeuerwehren und den Bambini Feuerwehren zurückzuführen ist. Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der Alters- und Ehrenabteilugen.
Vorsitzender Volker Hain ging auf aktuelle Themen ein. Gefordert wurde ein schnelleres Impfen der Feuerwehrangehörigen, um möglichst schnell wieder den Übungsdienst aufnehmen zu können. Eine Einstufung in die letzte Impfgruppe mit Priorisierung hält Hain für eine Vernachlässigung und Missachtung der Wichtigkeit der Feuerwehren. Es entstehe eine Zweiklassengesellschaft, die nicht akzeptiert werden könne.
In einem Antrag an die Landtagsabgeordneten hatte man seitens des Verbands die Einstufung in eine höhere Priorisierungsgruppe gefordert. Die Stellungsnahmen zeigten einheitliches Verständnis für die Forderung. Sobald ausreichen Impfstoff zur Verfügung stehe, werde erneut über die Einstufung diskutiert. Gleichzeitig steht der Verband bereit, um gemeinsam mit Landrat Dr. Enders ein Konzept, zum schnelleren Impfen für Feuerwehrangehörigen zu erarbeiten.
Ein weiteres Thema war die personelle Unterstützung der Feuerwehren beim Betrieb der Testzentren. Nach der missverständlichen Aufforderung durch den Landesverband, war man sich in den Kreisen der Wehrleiter, Bürgermeister, Landrat und Kreisvorstand einig, dass dies nicht von freiwilligen Feuerwehren geleistete werden kann. In einer Erklärung an dem Landesverband wurde ganz klar dargestellt, dass die Feuerwehr kein Testpersonal abstellen können, wohl aber bei der Logistik und dem Aufbau der Infrastruktur zur Verfügung stehen. Präsident Frank Hachemer bedauerte die Vorgeschichte und räumte Fehler in der Kommunikation ein.
Die weitere Jahresplanung sei abhängig von der dynamischen Entwicklung der Pandemie. Man plane zwar ein Geschicklichkeitsfahren, die Abnahme des Feuerwehrleistungsabzeichen sowie ein Führungskräfteseminar zum Thema Elektromobilität. Ob die Pläne umgesetzt werden können, sei fraglich. Ebenfalls ist man bereit eine Landesveranstaltung auszurichten, wo die Partner der Feuerwehren aus Rheinland-Pfalz für ihr Engagement ausgezeichnet werden.
Ein einsatzreiches Jahr
Für die Feuerwehren war es ein einsatzreiches Jahr. Vom Bombenfund in Betzdorf über Großbrände wie z.B. der Stall in Birken-Honigsessen oder der Gebäudebrand in Mauden bis hin zum Flugzeugabsturz in Flammersfeld war jedes Einsatzszenario dabei.
Frank Hachemer, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, erläuterte die Neufassung des Landes- Brand und Katastrophenschutzgesetztes woran u.a. auch der Kreisverband gemeinsam mit den Wehrleitern, mitgearbeitet habe. Auch die Fachbereiche des Kreisfeuerwehrverbandes kamen zu Wort. Seitens der Feuerwehrmusik erläuterte Johannes Ortheil die wenigen Termine der Stadt- und Feuerwehrkapelle. Sehnsüchtig warte man auf die Wiederaufnahme der Probestunden, um endlich wieder gemeinsam musizieren zu können.
Den Bericht der Kreisjugendfeuerwehr erläuterte der stellv. Kreisjugendfeuerwehrwart Achim Schlosser. Auch bei der Jugendfeuerwehr erfreut man sich über den höchsten Mitgliederdstand der letzten Jahre. Tanja Heck berichtete über die Bambini Feuerwehren im Kreis Altenkirchen. Erfreulicherweise wird noch dieses Jahr eine weitere Bambini-Feuerwehr in Herdorf gegründet. Somit hat der Kreis Altenkirchen vier Bambini Feuerwehren. In einem Video wurde die Arbeit in der Corona-Zeit beeindruckend dargestellt.
Nachfolgend präsentierte Thomas Pfeifer den Kassenbericht des Verbandes. Nach der Anschaffung des Baumbiegespannungssimulators zur Ausbildung der Feuerwehren an der Motorsäge im letzten Jahr seien die finanziellen Reserven des Verbandes fast aufgebraucht. Letztendlich wurde die Kasse geprüft und der Vorstand entlastet. Zur Wahl stand in diesem Jahr lediglich ein Kassenprüfer. Kamerad Jörg Schmidt wurde einstimmig wieder gewählt.
In dem zweiten Fachvortag berichtet Geschäftsführer Michael Klein über die Vorzüge der Mitgliedschaft von Fördervereinen im Kreisfeuerwehrverband. Diese liegen hauptsächlich im erweiterten Versicherungsschutz.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt stimmten die Delegierten für den von Wehrleiter Matthias Theis eingereichten Antrag. Ab der nächsten Delegiertenversammlung sind auch die Wehrleiter stimmberechtigt.
Abschließend war man Seiten des Verbandes mit der Online-Delegiertenversammlung zufrieden.
Hain sieht den Verband weiter auf dem Vormarsch und möchte diesen noch attraktiver für die Feuerwehren im Kreis Altenkirchen machen. Er dankte für die gute Zusammenarbeit mit den Wehren, den Wehrleiter und danke dem Vorstand für deren Unterstützung und Mitwirkung. Ebenfalls richtete er seinen Dank an Geschäftsführer Daniel Freese für die Moderation und Kassenverwalter Thomas Pfeifer für die Technik sowie den Helfern der Feuerwehr Hamm. Man hofft, bei der nächsten Delegiertenversammlung in der Verbandsgemeinde Kirchen, nach zwei Online Veranstaltungen wieder auf eine Präsenzveranstaltung. (PM)
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