Wenn das Osterklappern die Glocken ersetzt
In Selbach pflegt man die altehrwürdige Kunst des Osterklapperns auch in schwierigen Zeiten. Denn von Gründonnerstag bis Karsamstag sind die Glocken der St. Anna-Kapelle in Rom, so erzählt es zumindest die Legende. Um an diesen Tagen die Uhrzeit kund zu tun, ziehen die heimischen Kinder durch den Ort und ersetzen die Glocken durch hölzerne Ratschen und Klappern.
Selbach. Morgens, mittags und abends orientieren sich die Selbacher dann an den lautstark in Gang gesetzten „Instrumenten“. Der Brauch geht bis in die 1930er Jahre zurück. 2005 beispielsweise beteiligten sich gut 40 Kinder am Osterklappern und wurden dafür mit allerlei Süßigkeiten belohnt. Ein Teil des gespendeten Geldes floss einem guten Zweck zu.
Derzeit ist aber kein Umzug durch den Ort möglich. Stattdessen klappern die Kinder jeweils vor dem eigenen Haus und dies insgesamt sechs Mal. Am Samstagmittag findet der Abschluss statt. Und spätestens in der Osternacht sind die Glocken wieder vor Ort an ihrem angestammten Platz, da sind die Selbacher recht optimistisch.
Am Donnerstagmittag fanden Dreharbeiten in Selbach statt: Ein Kamerateam des SWR
hielt das Klappern der Kinder auf der Straße fest. Weiterhin platzierte man die Kleinen vor der Gemeindegarage und an der St. Anna-Kapelle. Diakon Peter Vanderfuhr wurde interviewt. Er wusste allerhand interessantes aus der Geschichte des traditionsreichen Brauchtums zu berichten.
Zu sehen ist der Beitrag hier in der Mediathek des SWR. (BT/PM)
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