VG-Bürgermeisterwahl Kirchen: Das ist bisher über die Wahlkampf-Themen bekannt
Von Daniel-David Pirker
Bereits am 6. Juni wählen die Bürger der Verbandsgemeinde Kirchen ihren neuen Bürgermeister. Mit Michael Conrad schickt die CDU einen Kandidaten ins Rennen, dessen Lebenslauf sich stark von dem des SPD-Bewerbers Hundhausen unterscheidet. Doch was weiß man bisher über mögliche Themen, mit denen die beiden in den Wahlkampf ziehen wollen?
Verbandsgemeinde Kirchen. Der Stadtbürgermeister Kirchens hat den zeitlichen Vorsprung seiner Nominierung durch den SPD-Gemeindeverbandsvorstand bereits genutzt, um in den letzten Wochen erste programmatische Pflöcke einzuschlagen. Dass Michael Conrad für die CDU in den knapp zweimonatigen Wahlkampf ziehen wird, ist der Öffentlichkeit erst seit Freitag, den 9. April, bekannt – also seit der Veröffentlichung der Pressemitteilung über die Kandidatenaufstellung durch den Gemeindeverband. (Der AK-Kurier berichtete hier.)
Doch diese Gelegenheit nutzte Conrad auch, um sich thematisch zumindest grob zu profilieren. So beabsichtigt er, die unterschiedlichen Stärken der fünf Ortsgemeinden und der Stadt Kirchen weiter zu fördern und die begonnenen Projekte zu abzuschließen. Außerdem hat er angekündigt, die Beschlüsse des Verbandsgemeinderates und der Ortsgemeinderäte konsequent umzusetzen. Wesentlich sei ihm auch die Verwaltung im Sinne der begonnen Bürger- und Vereinsnähe weiter zu modernisieren. Dies sei ein kontinuierlicher Prozess. Conrad kündigte an, schon nächste Woche damit zu beginnen, sich in den Gemeinden persönlich vorzustellen und sich mit den aktuellen Problemen, insbesondere auch in der Corona-Krise, detailliert vertraut zu machen.
Conrad ist nachhaltige Wirtschaftsförderung wichtig
Der als Alleinjustiziar bei ALHO Systembau beschäftigte 58-jährige Familienvater habe von Friesenhagen aus beobachtet, wie wichtig den Menschen und den Gemeinderäten der Siegtalradweg, das Krankenhaus in Kirchen, die spezielle Sicht auf die Windkraft und der Erhalt des Landschaftsbildes, der Feuerwehren, die Ausstattung der Grundschulen und des Straßennetzes sowie der digitalen Infrastruktur sei. Durch seine Tätigkeit in der Wirtschaft, sei ihm an einer nachhaltigen Wirtschaftsförderung gelegen. Man darf annehmen, dass der CDU-Kandidat diese Punkte in den nächsten Wochen noch konkretisieren wird.
Zwar hat sein Gegenkandidat Andreas Hundhausen erste Themen, denen er sich widmen will, bereits in drei Pressemitteilungen der SPD vorgestellt – doch blieb er hier bis auf wenige Ausnahmen noch relativ allgemein. Mehrmals hob er bislang die Notwendigkeit einer Digitalisierung der Verwaltung hervor. Corona habe verdeutlicht, „dass vieles digitaler laufen kann und zukünftig auch muss. Die Verwaltung hat hier eine Vorreiterrolle einzunehmen,“ sagte der 35-Jährige laut der Pressemitteilung über die Nominierungsversammlung.
Hundhausen wurde konkret bei Digitalisierung der Verwaltung und Klimaschutz
Das Thema Digitalisierung werde in den nächsten Jahren ganz oben auf der Agenda stehen. Mehr elektronische Dienstleistungen und eine ansprechende Internetpräsentation sollten aus Sicht des SPD-Kandidaten zügig umgesetzt werden. An anderer Stelle hat er betont, die Verwaltung solle „deutlich“ bürgernäher gestaltet werden und „viele Leistungen“ online anbieten.
Tiefer ins Detail ging er auch beim Thema Klimaschutz, welcher aus seiner Sicht seit 2009 in der Verbandsgemeinde vernachlässigt worden sei. Hier gelte es, Klimaschutzbeschlüsse beispielsweise im Gebäudemanagement auf die Verbandsgemeinde zu übertragen beziehungsweise auf den aktuellen Stand zu bringen.
Daneben blieb er bislang im Allgemeinen. Die Ganztagsbetreuung der Grundschulen mit „flexiblem Angebot“? Muss erhalten bleiben. Die Ausstattung der Feuerwehr? Soll modernen Ansprüchen gerecht werden. Die Zukunft der medizinischen Versorgung mit Hausärzten und das Krankenhaus Kirchen? Liegen ihm am Herzen. Ohne bisher ins Detail gegangen zu sein, sollen außerdem folgende Themen seiner Meinung nach in den Fokus rücken: Wirtschaft, Wohnraummanagement, Tourismus und Vereine. Man darf also in den nächsten Wochen gespannt bleiben, mit welchen konkreter formulierten Vorstellungen und Plänen sowohl Michael Conrad als auch Andreas Hundhausen den Wähler überzeugen wollen. (ddp)
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