Wissener Kita und Grundschule verärgert Verkehrssituation: „Mittlerweile habe ich Angst“
Zu viele und zu schnelle Autos. Die kath. Kindertagesstätte Adolph-Kolping und die Grundschule Wissen besorgt die Verkehrssituation in der Schulstraße. In einem Appel machen sie nun auf die Straßenregeln und Umleitungen aufmerksam, die offenbar oft ignoriert werden.
Wissen. „Wir sind alle sprachlos und schockiert über den durchaus regen Verkehr, trotz der Zeiten eines Durchfahrtsverbotes von morgens 7.15 Uhr bis nachmittags 16.30 Uhr!“ In einem Pressestatement machen die kath. Kindertagesstätte (Kita) Adolph-Kolping und die Grundschule Wissen ihren Ärger über die Verkehrssituation in der Schulstraße Luft.
Darin lassen sie auch Stimmen von Kindern, Eltern, Großeltern und Erziehern zu Wort kommen: „Mittlerweile habe ich Angst an dieser Straße“, „Ständig stockt uns der Atem, so schnell fahren die Autos hier runter!“, „…das gibt es doch nicht!“, „So schnell konnte ich gar nicht reagieren!“ „Egal wann, morgens- mittags und nachmittags- beobachtet man regen Verkehr!“
Worum geht es? Die Schulstraße in Wissen sei von allen Straßeneinmündungen zwischen Kita und Grundschule gut sichtbar beschildert - eine Durchfahrt zu festgeschriebenen Zeiten sei verboten.
Aber: Kinder aus der Kita, die nachmittags mit dem Bus nach Hause fahren, hätten gemeinsam mit ihrer Erzieherin, als sie auf den Bus warteten, in 15 Minuten 26 Autos gezählt, die teils sehr schnell die Schulstraße befuhren.
Dadurch, dass der Kindergarten, genau wie Klassen der Grundschule mit einigen Räumen direkt an die Straße grenzen, sei das vermehrte und zu schnelle Verkehrsaufkommen besonders aufgefallen. In Zeiten von Corona, in der das kontinuierliche Lüften ein wichtiger Bestandteil ist, komme eine zusätzliche Störung für die Kinder in Ruhe- und Schlafphasen und dem Unterricht, sowie eine Belastung für das Personal durch den wachsenden Geräuschpegel hinzu.
Erziehungsberechtigten, Erziehern, Lehrern und Busfahrern stocke oft der Atem, wenn an Bussen vorbeigerast, der Bürgersteig als Ausweichmöglichkeit genutzt werde, in Bring- und Abholsituationen Eltern mit Kindern oder die Buskinder die Straße überqueren müssen und Autofahrer keine Rücksicht nähmen. Daher möchte das Kita-Personal, auch im Namen der Eltern, und der Gemeinde nochmal auf diese Verkehrslage aufmerksam machen. Die Straße sei lediglich für Notfall-Fahrzeuge, Personen mit Durchfahrtsgenehmigung und direkten Lieferverkehr für Kita und Grundschule frei, ansonsten sei eine Durchfahrt von 7.15- 16.30 Uhr strengstens verboten. Leider wird die Straße nicht nur von Fremden, sondern vermehrt von ortsansässigen Bewohnern stark und viel zu schnell befahren.
Sobald ortsfremde, durchfahrende PKW-Führer nach dem Weg fragten oder vor der Kita oder Schule anhielten, würden diese von aufmerksamen Personen (Eltern, Großeltern, Erziehern, Lehrpersonal, Busfahrern), freundlich auf das Durchfahrtsverbot hingewiesen. Oft folgen laut der Pressemitteilung darauf Sätze wie „Das wusste ich nicht“, „Ich komme nicht von Hier!“, oder in nicht angemessener Tonlage in Frage stellen „Wo soll ich denn sonst bitte herfahren?“ Oftmals müssten die Auskunftgeber dann Beleidigungen einstecken.
Als einen Grund für den Anstieg des Verkehrsaufkommens machen die Kita und Schule die Straßenbaumaßnahmen in Wissen verantwortlich: Seitdem viele Baustellen und Straßen für eine Durchfahrt gesperrt seien, sei der Durchfahrtsverkehr in der Schulstraße doppelt bis dreifach so stark zu beobachten. Am 8. April seien zwischen 8.30 und 9.30 Uhr 115 Autos gezählt worden, die zudem teilweise „recht zügig“ unterwegs gewesen seien, heißt es in der Pressemitteilung. „Das sind in einer Straße mit Durchfahrtsverbot 115 Autos zu viel!!!“
Vor diesem Hintergrund richten die Kita und die Grundschule folgende Botschaft an die Öffentlichkeit: „Wir appellieren an ALLE Bürger, die Straßenschilder mit Zeiten der Durchfahrt, sowie die Umleitungen zu beachten und zu befolgen. Es sind IHRE Kinder, Freunde IHRER Kinder, Enkelkinder, Nachbarskinder- der Schutz und die Sicherheit jeden einzelnen Kindes, ist das WICHTIGSTE und OBERSTE Gebot!!!“
Darüber hinaus loben und danken die Einrichtungen der Polizei Wissen. Ihre Beamten beobachten öfter den Verkehr und vergäben entsprechende Verwarnungen und Bußgelder. Kita und Grundschule wünschen sich, dass dies in der nächsten Zeit unterstützt werde.
Abschließend heißt es in dem Statement: „Die Kinder, Erzieherinnen und Erzieher aus der Kita und Lehrpersonal der Grundschule wünschen sich, dass dieser Text alle Mitbürger aufweckt und noch einmal an das Durchfahrtsverbot der Schulstraße erinnert!“ (Red./PM)
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