Bierstube Etzbach: Margerita Kotlinski feiert Jubiläum
Von Angela Göbler
Eigentlich hatte sich Margerita Kotlinski ihr Jubiläumsjahr ein bisschen anders vorgestellt: Seit 25 Jahren ist sie nun schon Wirtin und Lokalbesitzerin, aber wie alle anderen Gastronomiebetriebe ist auch ihre Bierstube Margerita in Etzbach derzeit geschlossen, wann sie wieder öffnen darf, weiß die Betreiberin nicht. Wenigstens Oliver Rohrbach von der IHK Altenkirchen durfte kurz vorbeischauen und eine Jubiläumsurkunde überreichen.
Etzbach. Dass sie mal eine eigene Gaststätte besitzen würde, hätte Margerita Kotlinski ohnehin nicht gedacht, als sie 1989 aus Oberschlesien nach Deutschland kam. Aushilfsweise arbeitet sie in einer Pizzeria – „und dabei bin ich hängengeblieben“, schmunzelt sie heute. 1996 führt sie das „Lindenstübchen“ in Hamm, 1998 geht es in Etzbach weiter, damals noch als Pizzeria. „Wir hatten einen Koch aus Syrien, ein toller Mensch“, erinnert sie sich. Ansonsten ist das Lokal ein Familienbetrieb, Ehemann, Sohn und Tochter arbeiten mit, wo es geht. „Die Anfangsjahre waren gar nicht so einfach“, erzählt Margerita Kotlinski von ihren ersten Schritten als selbstständige Gastronomin. „Alle Gerichte musst du im Kopf haben und den Lieferservice organisieren und es muss ruckizucki gehen, damit die Gäste nicht warten müssen.“
Spaß gemacht hat ihr der Trubel trotzdem, aber inzwischen serviert sie schon lange keine Pizzen mehr. Seit rund zehn Jahren betreibt sie ihr Lokal als „Bierstube Margerita“: „Wir sind zur kleinen Kneipe auf unserer Straße geworden“, meint die Wirtin augenzwinkernd. Für Etzbach ist die Gaststätte aber ein echter Gewinn: „Ich war überrascht, wie viele Leute mir erzählt haben, wie wichtig die Bierstube für den Ort ist“, zeigt sich auch Oliver Rohrbach von der IHK beeindruckt. Margarita Kotlinski bleibt dagegen bescheiden: „Es gibt halt sonst keine Wirtschaft in Etzbach. Klar, dass da alle zu uns kommen.“
Endlich wieder Gäste an ihrem Tresen haben zu dürfen, kann die Gastronomin kaum noch erwarten: Im März 2020 musste sie wegen der heraufziehenden Pandemie ihr Lokal schließen, konnte im Mai unter strengen Auflagen zwar kurzzeitig wieder aufmachen, aber seit November steht nun wieder alles leer. „Wir haben einen kleinen Biergarten, das war im Sommer ein echter Segen“, unterstreicht sie und hofft, auch in diesem Sommer ihren Gästen dort wieder ein kühles Bier servieren zu dürfen. Auch wenn die Wiedereröffnung derzeit – wie für alle Gastronomen – noch in den Sternen steht…
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