Hubertusjagd in Staatsrevieren hat schon Tradition
Die Hubertusjagd in Staatsrevieren reicht bis in das Jahr 1948 zurück. Jetzt endete die Hubertusjagd des Hegerings Altenkirchen im Dorfgemeinschaftshaus Mammelzen in geselliger Runde mit Ehrungen und Jägerschlag per Hirschfänger. Zuvor waren 13 Rehe und ein Fuchs erlegt worden. Nur noch Altenkirchen pflegt kreisweit noch den Brauch der Hegeringjagd.
Mammelzen. Im Dorfgemeinschaftshaus Mammelzen endete die Hubertusjagd 2010 des Hegerings Altenkirchen in geselliger Runde mit Ehrungen und Jägerschlag per Hirschfänger. Die Tradition dieser Jagd reicht zurück bis ins Jahr 1948, als das Land Rheinland-Pfalz die Jagdhoheit erhielt. Kreisweit pflegt heute nur noch Altenkirchen den Brauch der Hegeringjagd.
Diesmal waren an die 50 Jäger nebst Treibern und Hunden ausschließlich in staatlichen Eigenjagdbezirken unterwegs. Die Veteranen Ewald Schnug und Otto Bugnagel ließen es sich trotz nicht mehr recht williger Läufe nicht nehmen, die Jagd mit anzublasen.
Trotz hartnäckigen Regens, der sogar am Mittag noch in den schmackhaften Eintopf tröpfelte, knallten die Büchsen munter in den Revieren Weyerbusch, Fluterschen, Birnbacher Höhe, Wölmersen und Giershausen. 13 Rehe und ein Fuchs überlebten den Tag nicht. Sauen kamen zwar in Anblick, verstanden es aber, die Vorteile des Geländes und speziell der noch in üppigen Farben reichlich belaubten Bäume und Sträucher für sich zu nutzen.
Am lodernden Feuer wurde die Strecke verblasen und Hegeringleiter Franz Kick nutzte die stimmungsvolle Stunde, den Jägersleuten einige Gedanken mit auf die weitere Pirsch zu geben. Drei Rehe hatte Stephan Schnura gestreckt, was ihm später in Mammelzen die Würde des Jagdkönigs eintrug. Eine Ehre, die in Altenkirchen nicht mit der unverhofften Leerung des Geldbeutels verbunden ist.
In Gegenwart von Ortsbürgermeister Dieter Rütscher und Gattin Jutta wurden die Kerzen entzündet, als Nico Molenda und Franz-Josef May mit dem blanken Hirschfänger zu Jägern geschlagen wurden. Rainer Zeuner verwies auf den Bauern und sein Recht, was ihm Gelegenheit gab, die Bedeutung eines guten Einvernehmens mit den Grundbesitzern zu unterstreichen. Für den Umgang mit dem zarten Geschlecht fand Dr. Kai Zimmermann ebenso zeitlose wie den heutigen Gepflogenheiten entsprechende Worte. Das edle Waidwerk schließlich wurde von Franz Kick als Gegenteil anmaßender Rechthaberei und protzigen Gehabes interpretiert - nämlich als Ausdruck der Achtung und des anständigen Verhaltens gegenüber Mensch und Tier.
Für 20 Jahre vielfältigen und unverdrossenen Einsatz in der Bläsergruppe wurde Karl-Heinz Schmidt mit der Treuenadel des Landesjagdverbandes in Gold geehrt. Georg Schmidt nahm die inzwischen mit einer schönen Umschrift verzierte Ehrenscheibe entgegen, die er sich beim Hegeringschießen treffsicher erobert hatte.
Nässe und Kälte entronnen, ließen sich die Jägersleute eine kräftige Mahlzeit munden, schmackhaft zubereitet und gereicht von Karin Strüder, Marko Klingenberg und freundlichen Helferinnen. Auch ihnen galt, wie allen am Gelingen des Tages Beteiligten, ein herzliches Wort des Dankes vom Hegeringleiter. (ho)
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