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Nachricht vom 04.05.2021    

„Star Wars“-Tage: Der Sternenkrieger aus Wallmenroth

Von Daniel-David Pirker

Am 4. und 5. Mai werden jedes Jahr inoffiziell die Star-Wars-Filme gefeiert. Für Jannik Bachmann aus dem Kreis Altenkirchen ein besonderer Tag. Der 28-Jährige verbindet mit der Sternenkriegs-Saga weit mehr als der Durchschnittsbürger. Seine Geschichte ist auch ein Beispiel für die verbindende Macht des Internets.

Ein Besuch in Jannick Bachmanns Freizeitzimmer lässt das Herz eines jeden Star-Wars-Fans höher schlagen. (Foto: ddp)

Region/Wallmenroth. Beim Eintreten in das Freizeitzimmer von Jannik Bachmann taucht man in eine andere Welt ein. Die Blicke werden angezogen von Helmen und lebensgroßen Kostümen aus einer Galaxie, weit, weit entfernt – dem Star-Wars-Universum. Auch wenn die Erzählung, die der Regisseur George Lucas vor Jahrzehnten ins Leben rief, längst zum kollektiv verankerten Popkulturwissen geworden ist – der 28-Jährige Wallmenrother ragt heraus. Große Teile seiner Freizeit hat der Altenpfleger dem umfangreichen Universum von Star Wars gewidmet.

Manche Besucher des Hachenburger Kinos „cinexx“ werden Bachmann bereits getroffen haben, ohne es zu wissen. Dort hatte er mit einem Mitstreiter bereits dreimal seinen „Auftritt“. Stilecht als Krieger der Mandolorianer verkleidet sorgte er zusammen für das passende „Star-Wars-Feeling“ anlässlich der Aufführungen von neuen Filmen aus der Saga. Bachmanns Geschichte als Teilzeit-Star-Wars-Charakter begann allerdings nicht vor „langer, langer Zeit in einer Galaxie, weit, weit entfernt“, wie es in Intro vor jedem Sternenkrieg-Streifen heißt.

„Jetzt konnte ich endlich das umsetzen, was ich immer schon tun wollte“

Jannik Bachmann (hinter Kasse) ist als Mandolorianer gefragter Gast, unter anderem im Hachenburger Kino "cinexx". (Foto: Kino)

Wie bei den meisten war Bachmanns Kindheit von Lego geprägt. Noch gut erinnert er sich an ein goldenes Figürchen aus der Baustein-Reihe, das ihn später in eine neue Welt katapultieren sollte. Für zwei Euro hatte er das auf 5.000 Stück limitierte Männchen erstanden. Und für ganze 500 Euro wieder verkaufen können. Dieser überraschende Gewinn sollte das Startkapital werden für Bachmanns spätere Leidenschaft für Cosplay, also das originalgetreue Kostümieren von fiktiven Charakteren. Da war seine Leidenschaft für Star Wars nämlich längst geweckt. Nun konnte er sich endlich einen langen gehegten Wunsch erfüllen: sich ein stilechtes Kostüm zu leisten. „Jetzt konnte ich endlich das umsetzen, was ich immer schon tun wollte“, erinnert sich der Wallmenrother. Letztlich wurde es ein Storm-Trooper-Kostüm für 800 Euro, das die Blicke auf Karnevalveranstaltungen auf sich ziehen sollte. Damals dachte er sich: „Das ist schon geil, aber Boba Fett fand ich schon immer geiler.“

Geprägt wurde er unter anderem durch damalige Comics, die die (nach damaliger Erzählweise) Hintergrundgeschichte zu dem Kopfgeldjäger aus der Star-Wars-Saga lieferten. Demnach gehörte Boba Fett einem Kriegervolk an, den Mandalorianern. Nun, ein originalgetreues Kostüm des Kopfgeldjägers war für Bachmann unerschwinglich. 6.000 Euro wären damals mindestens angefallen. Aber das stachelte den jungen Mann nur an. Wenn Boba Fett schon nicht möglich war, dann immerhin ein Vertreter seines Volkes.

Für den Helm, die wichtigste Komponente, fand Bachmann einen Lieferanten aus Polen. Die anderen Bestandteile der Rüstung bestellte er aus England und lackierte sie selbst. Das weckte in ihm dem Drang, einen Schritt weiterzugehen und selbst aktiv zu werden, um den fiktiven Charakteren immer näher zu kommen. Er sollte schnell feststellen: „So ein Kostüm ist nie fertig.“ Immer wieder prasselten neue Inspirationen auf ihn ein. Da hatte man sich längst an sein besonderes Kostüm zu verschiedenen Karnevalsanlässen gewöhnt. Doch Fasching sollte Bachmann bald nicht mehr ausreichen. Und den Rest des Jahres wollte er auch nicht, dass die Rüstung nur daheim herumsteht.



Gefragter Gast auf diversen Events in Deutschland

Über Internetforen wurde er auf Gleichgesinnte aufmerksam, was seine Leidenschaft auf ein neues Level heben sollte. Und so wurde der Wallmenrother Mitglied bei den „Mandalorian Mercs“, einem weltweiten und von dem Filmunternehmen hinter Star Wars, Lucas Films (später Disney), lizensierten Kostümclub. Aber halt! Vor der Aufnahme mussten Voraussetzungen erfüllt werden. Die Anforderungen an die Qualität der Kostüme sind hoch – er musste viel selbst anpassen. 2017 wurde er dann einer der rund 30 deutschen Mandalorianer.
Die Gruppenmitglieder sind gefragte Gäste auf diversen Events, nicht nur in Kinos wie dem in Hachenburg. Bachmanns erster Auftritt als offizieller Mandalorianer war bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung. Es sollten auch Besuche in Kinder-Hospizen folgen. Für die Teilnahmen gibt es wiederum sogenannte Trophäen, die vom Club protokolliert werden. Begeistert erzählt Bachmann davon, wie erfüllend es für ihn ist, sich mit Gleichgesinnten zu treffen und austauschen zu können. Der Nebeneffekt: Seitdem sind auch seine handwerklichen Fähigkeiten im Kreieren von Kostümbestandteilen gewachsen. Und: „Die 3-D-Druck-Technik hat nochmal ganz andere Türen geöffnet.“ Mittlerweile nennt er selbst ein solches Gerät sein Eigen. Momentan sind drei originalgetreue Kostüme in seinem Besitz: zwei Stormtrooper und natürlich ein Mandalorianer.

Zwischenzeitlich hat er mit seiner Leidenschaft auch Freunde angesteckt und gibt Kauftipps. Über den Club lernte er außerdem einen Bruder im Geiste aus Rosenheim kennen. Und auch auf seine Beziehung hat sein besonderes Hobby Einfluss genommen. Anfangs habe seine langjährige Freundin seine Begeisterung zumindest toleriert, ohne eigenes Interesse zu zeigen. Doch nun will sie auch in die Haut einer Star-Wars-Figur schlüpfen. „Wir arbeiten momentan daran“, so Jannik Bachmann. (ddp)

Hintergrund:

Der Star Wars Day (übersetzt: Star-Wars-Tag) ist ein inoffizieller Feiertag, der seit 2011 jährlich am 4. Mai gefeiert wird. An diesem Tag wird die Filmreihe von George Lucas zelebriert. Der 4. Mai wurde auf Grund der englischen Aussprache des Datums „May, the fourth“ ausgewählt, da sie der Aussprache des Satzes „May the force be with you“ (auf Deutsch: „Möge die Macht mit dir sein“), der häufig in den Star Wars Filmen vorkommt, sehr ähnelt.
Einige erkennen den darauffolgenden Tag, den 5. Mai als „Revenge of the Fifth“ (zu deutsch: „Die Rache des Fünften“), ein Wortspiel von der dritten Episode der Star Wars Filme „Revenge of the Sith“ (zu deutsch: „Die Rache der Sith“), an und feiern die Sith-Lords und andere schurkische Charaktere aus der Star Wars Reihe anstelle der Jedi. Andere feiern wiederum noch einen Tag später, am 6. Mai, mit der Begründung, dass „Revenge of the Sixth“ (zu deutsch: „Die Rache des Sechsten“) ein besseres Wortspiel zu „Revenge of the Sith“ sei. (Quelle: Wikipedia)


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