Gemeinsam gegen ein Bürokratiemonster
Der Sportbund Rheinland ruft seine Vereine dazu auf, bei den Bundestagsabgeordneten ihres Wahlkreises gegen die Gebührenzahlung zur Führung eines Transparenzregisters zu protestieren.
Koblenz. Dies geht aus einem Schreiben hervor, das an alle 3050 Sportvereine im Rheinland versendet wurde. „Trotz verschiedener Aktivitäten, die die Landessportbünde (auch unser Landessportbund Rheinland-Pfalz) in Richtung des Bundesfinanzministers, Olaf Scholz, unternommen haben, gibt es keine Zeichen, dass die gemeinnützigen Sportvereine zukünftig von diesen Gebühren befreit werden“, beklagen SBR-Präsidentin Monika Sauer und Geschäftsführer Martin Weinitschke.
Um mit der Aktion einen größtmöglichen Erfolg zu erzielen, hat der Sportbund Rheinland den Brief an die Bundestagsabgeordneten bereits formuliert. Er steht zum Download auf der Homepage bereit und muss nur noch mit den jeweiligen Angaben des Vereins und der Bundestagsabgeordneten versehen werden.
In dem Schreiben der Vereine an die Bundestagsabgeordneten heißt es unter anderem: „Sie wissen und beschreiben bei Ihren öffentlichkeitswirksamen Auftritten regelmäßig, wie wertvoll ehrenamtliches Engagement in den Sportvereinen vor Ort ist. Mit dem Transparenzregister schaffen Sie ein Bürokratiemonster, das uns in den nächsten Jahren zusetzen wird. Zudem wird das neue Transparenzregister aus unserer Sicht keine Auswirkungen auf das eigentliche Ziel (Stichwort: Geldwäschegesetz) haben. Geht es lediglich um die wirtschaftlich Berechtigten der Sportvereine, so sind diese bereits heute im örtlichen Amtsgericht hinterlegt und so jederzeit abrufbar. Wir fordern Sie hiermit auf, sich für eine Abschaffung der Gebührenpflicht zur Führung des Transparenzregisters einzusetzen. Verpassen Sie es nicht, ein Zeichen für eine Bürokratieentlastung des Ehrenamts zu setzen.“
Monika Sauer und Martin Weinitschke glauben fest an den Erfolg der gemeinsamen Aktion: „Unser Ziel ist es, den 17 Abgeordneten aus dem Gebiet des Sportbundes Rheinland für dieses Anliegen der Sportvereine die Augen zu öffnen. Wenn circa 3.000 Briefe oder E-Mails bei den Abgeordneten eingehen, werden diese ihre Wirkung nicht verfehlen.“
Im Vorfeld der SBR-Aktion hatten bereits die Landessportbünde Bundesfinanzminister Olaf Scholz aufgefordert, die Eintragung gemeinnütziger Sportvereine in das Transparenzregister und den damit verbundenen Versand von Gebührenbescheiden zu stoppen. Bisher ohne Erfolg. (PM)