Katharina Würden-Templin als Prädikantin ordiniert
Die 29-jährige Katharina Würden-Templin, die aus Idelberg stammt und von ihrem ehemaligen Hilgenrother Gemeindepfarrer Hans-Jürgen Volk durch die mehrjährige Zurüstung zur Prädikantin begleitet wurde, ist eine von mittlerweile 20 Prädikanten im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen.
Hilgenroth. „Betet auch für die Könige und alle übrigen Machthaber. Denn wir wollen ein ruhiges und stilles Leben führen – in ungehinderter Ausübung unseres Glaubens und in Würde“. In Pandemie-Zeiten, wo die „Könige und alle übrigen Machthaber“ schwere Aufgaben bewältigen müssen, ist der Predigttext aus dem Neuen Testament (1. Timotheus 2,1-6) eine „Steilvorlage“. Katharina Würden-Templin aus Betzdorf legte ihn nun bei ihrer Ordination zur Prädikantin der Evangelischen Kirche im Rheinland in einem Gottesdienst in Hilgenroth aus.
In dem Gottesdienst in Hilgenroth, der aufgrund der Pandemielage nur im kleinen Kreis stattfinden konnte, wurde die Betzdorferin durch Superintendentin Andrea Aufderheide ordiniert. Sie darf nun – wie alle der mehr als 650 Prädikanten in der Rheinischen Kirche – ihren ehrenamtlichen Dienst „an Wort und Sakrament“ vollziehen.
Begleitet wurde Katharina Würden-Templin bei ihrem Ordinationsgelübde von ihrem ehemaligen Hilgenrother Gemeindepfarrer und Mentor Hans-Jürgen Volk, Gemeindepfarrer Joachim Triebel-Kulpe, ihrer Freundin und Kollegin beim Bibellesebund Julia Beil und Pfarrerin Nicole Eker aus Betzdorf. Nach den Segnungen zum Dienst nahm die frischgebackene Prädikantin die Gottesdienstbesucher mit auf eine kleine und natürlich coronakonforme Gedanken-Zeitreise in das erste Jahrhundert nach Christus in die Stadt Ephesus (in der heutigen Türkei) und predigte darüber, warum Christen für „Könige und Machthaber“ beten sollten. Denn so „bitten wir Gott, dass er ihnen beisteht und ihnen hilft, ihr Amt verantwortungsvoll auszufüllen.“
Der aufgezeichnete Ordinationsgottesdienst ist im Nachgang später auf dem YouTube-Kanal der Kirchengemeinden Almersbach und Birnbach („Kirchen AL-BB“) hier anzuschauen.
Dankbar ist Katharina Würden-Templin über den Einsatz von Annette Roßbach (Orgel), Küsterin und Mutter Andrea Schlaug und für die Mithilfe von Thorsten Scholl und Hanne Becker. „Sie alle sorgten dafür, dass der Ordinationsgottesdienst trotz der besonderen Pandemiesituation zu einem sehr feierlichen Moment wurde“, freut sie sich.
Dankbar ist sie auch für die Begleitung durch die mehrjährige Zurüstungszeit hier ihrem Ehemann Marcus Templin, der sie rege unterstützte, ermutigte und „sich so manche Probe-Predigt oder neue Erkenntnisse über liturgische Abläufe anhören musste“. Mit ihren 13 Kollegen aus dem „Prädikantenkurs 2/18“ – sie kommen aus dem gesamten Rheinland – verbindet Katharina Würden-Templin eine schöne Zeit: „Wir hatten viel Spaß miteinander, haben viel gelacht und sind gemeinsam in die Geheimnisse der Predigtvorbereitung, der Liturgie des Abendmahls, der Führung von Taufgesprächen und der korrekten Armhaltung beim Segnen eingetaucht. Ich habe den Austausch mit ihnen sehr genossen und wir haben viel voneinander gelernt!“
Schon früh hat sich die heutige Redakteurin der Bibellese-Zeitschrift „Pur“ und Projektkoordinatorin beim Bibellesebund, in ihrer Heimatgemeinde Hilgenroth engagiert. Zunächst im Kindergottesdienst-Team, später in der der Jungschararbeit und im Teenagerkreis der EG Helmeroth/EfG Altenkirchen: „Ich mochte es sehr, für die Kinder Geschichten aus der Bibel vorzubereiten und sie ihnen dann zu erzählen. Und natürlich kam das gemeinsame Spielen nicht zu kurz!“
Auch am Hilgenrother Gemeindebrief arbeitete sie über Jahre mit – bis zum Ausbildungsbeginn als Prädikantin – und engagierte sich als Mitarbeiterin bei Kinder-Bibelwochenenden und Konfirmandenfreizeiten. An manche besonderen Momente ihrer Ausbildungszeit – darunter sind zahlreiche Gottesdienste – erinnert sich Katharina Würden-Templin ganz besonders, etwa ihren ersten Gottesdienst im Januar 2019 oder eine Taufe in Almersbach im Sommer des Vorjahres.
Ein großes Anliegen ist der 29-Jährigen, dass Landes- und Freikirchen sich besser gegenseitig annehmen können, ohne einander zu verurteilen. Katharina Würden-Templin freut sich auf ihre künftigen Einsätze im Prädikantendienst. Auch wenn derzeit pandemiebedingt alles etwas anders ablaufen muss, wird es künftig viele Menschen geben, die sie in Sonntagsgottesdiensten oder bei Amtshandlungen begleiten wird. Die Prädikantin gehört nun als „volles Mitglied“ zum Prädikantenkonvent des Kirchenkreises. Hier trifft man sich regelmäßig zum Austausch und zur gegenseitigen Unterstützung.
Ein weiterer Kollege aus dem Kirchenkreis befindet sich derzeit in der Ausbildung, weitere sind in den Vorplanungen dazu. PES.
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