SPD-Bildungspolitiker sprachen mit Förderschulen
Zu einem Informationsaustausch mit Förderschulen im Kreis war der SPD-Arbeitskreis "Bildung und Jugend" im Kreis Altenkirchen. Das Gespräch fand in der Wilhelm-Busch-Schule in Wissen statt und erwies sich als offene und direkte Diskussion, aus der die Landtagsabgeordneten, darunter auch Thorsten Wehner (Wissen), einige wichtige Anregungen für ihre Arbeit mitnehmen konnten.
Kreis Altenkirchen/Wissen. Zu einem Informationsaustausch mit den Förderschulen im Kreis Altenkirchen besuchte der Arbeitskreis "Bildung und Jugend" der SPD-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz die Wilhelm-Busch Schule in Wissen. Dabei ging es um die Situation und Perspektiven der Förderschulen im Kreis. Die Bildungspolitiker der SPD mit dem heimischen Landtagsabgeordneten Thorsten Wehner wollten sich ein genaues Bild machen und mit den Betroffenen in Austausch treten.
Zu Beginn der Debatte griff die Arbeitskreisvorsitzende Ulla Brede-Hoffmann den Beschluss der UN-Behindertenrechts-Konvention auf, die zum Ziel hat, dass Menschen mit Behinderungen besser in die Gesellschaft und somit auch in das Bildungssystem integriert werden sollen.
Anwesend waren neben den Politikern auch die Schulleiterinnen und Schulleiter der drei Förderschulen im Kreis Altenkirchen, Vertreter des Elternbeirats und einige Lehrkräfte.
Es kam zu einer lebhaften Diskussion, in der deutlich wurde, was die Pädagogen an den Förderschulen umtreibt. Durch die Einführung der Schwerpunktschulen und die damit verbundene Integration von förderbedürftigen Schülern stehen die Förderschulen unter einen gewissen Druck. "Ich kann den Wunsch nach integrativer Beschulung natürlich verstehen, habe aber bei manchen Schülern die Sorge, dass diese an großen Schulen "untergehen" könnten. Im Mittelpunkt muss intensive Betreuung stehen, das Lernen in kleinen und stabilen Gruppen ist für unsere Schülerinnen und Schüler von zentraler Bedeutung", so Udo Bettgenhäuser, Schulleiter der Wilhelm-Busch Schule, Wissen.
Diese Befürchtung konnten die SPD-Landtagsabgeordneten aber zurückweisen: In einem Antrag der SPD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag „Integration und Inklusion in rheinland-pfälzischen Bildungseinrichtungen“ hatten sich die Sozialdemokraten eindeutig zum Erhalt der Förderschulen bekannt. "Integration und Inklusion können nur in einem langwierigen Prozess erreicht werden, der inhaltlich gestaltet werden muss. Dies ist eine Herausforderung", so der Wissener Landtagsabgeordnete Thorsten Wehner.
Außerdem handele es sich dabei "nicht nur um eine Aufgabe der Politik, sondern um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und Verantwortung, die Akzeptanz und Integration von leistungsschwachen und behinderten Menschen voranzutreiben", ergänzte Ulla Brede-Hoffmann. Die Landespolitiker wiesen auch hier auf den Antrag der SPD-Fraktion hin und betonten, dass "dafür Sorge zu tragen sei, dass keine Benachteiligungen für Menschen mit Behinderungen entstehen."
Am Ende war man sich einig: Eine gesellschaftliche Integration ist von Nöten, kann aber nicht von heute auf morgen durchgeführt werden, da die dazu notwendigen Rahmenbedingungen noch nicht gegeben sind. Dazu zählen insbesondere auch Arbeitplätze für die Abgänger von Förderschulen.
Die Landtagsabgeordneten waren sehr dankbar für die offene und direkte Diskussionsrunde und nahmen die gewonnenen Aspekte und Eindrücke gerne mit für weitere Beratungen im Arbeitskreis und im Ausschuss. Eines ist für die Bildungspolitiker klar: Die Pädagogen an den Förderschulen machen eine hervorragende Arbeit und bieten ein Stück Heimat, manchmal auch ein wenig Elternersatz und das ist für ihre Schülerinnen und Schülern wichtig.
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