Kostbare Reliquie der heiligen Elisabeth hielt Einzug
Elisabeth von Thüringen (und von Ungarn) starb 1231 im Alter von 24 Jahren. Sie wurde aufgrund ihres ungewöhnlichen und aufopferungsvollen Lebens im Jahr 1235 heilig gesprochen. Die Pfarrkirche St. Elisabeth in Birken-Honigsessen erhielt nun eine Reliquie, die im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes in den dafür vorgesehenen Schrein kam.
Birken-Honigsessen. Für die Ortsgemeinde, insbesondere aber für die katholischen Christen der Birkener Höhe, war es ein besonderer Sonntag. In einem feierlichen Gottesdienst wurde in der Pfarrkirche St. Elisabeth eine Reliquie der heiligen Elisabeth in den dafür vorgesehen Schrein gesetzt.
Weihbischof Dr. Klaus Dick, Kreisdechant Pfarrer Martin Kürten und Diakon Thomas Eiden zelebrierten die Heilige Messe am Sonntag. Vor mehr als zwei Jahren hatte der Kölner Erzbischof, Joachim Kardinal Meisner, seinen Wiener Amtskollegen, Christoph Kardinal Schönborn, um eine Reliquie der Heiligen Elisabeth gebeten. Der Wiener Erzbischof kam dieser Bitte nach, und es wurde ein goldener Schrein gefertigt, der die die Reliquie aufnahm. Geschmückt mit stilisierten Rosen und der Dornenkrone wurde das Reliquiar, das aus Spenden finanziert, in einer Goldschmiede in Vallendar hergestellt. Im kostbaren Behältnis ist ein Überrest der seit vielen hundert Jahren verehrten Heiligen und Schutzpatronin.
Es war schon durch den Kölner Erzbischof bestimmt worden, dass die Kostbarkeit in der Pfarrkirche St. Elisabeth in Birken-Honigsessen ihren Bestimmungsort erhalten soll. Am Sonntag war es soweit, ein Teil der Namensgeberin und Schutzpatronin der Kirche in Birken-Honigsessen, die im Alter von 24 Jahren starb, hielt Einzug.
Die Heilige Elisabeth, auch Elisabeth von Thüringen (und von Ungarn) genannt, ist nicht nur katholische Heilige, sie wird ebenso von den evangelischen und anglikanischen Christen verehrt. Ihr Gedenktag ist der 17. November, je nach Auffassung auch der 19. November, der Tag ihrer Beisetzung im Jahr 1231 in Marburg. Elisabeth von Thüringen und ihr besonderes Wirken ist heute vielfach belegt, sie kümmerte sich um die Armen, die Kranken und lebte nach dem franziskanischen Frömmigkeitsideal.
Als Tochter des ungarischen Königs Andreas II. im Jahr 1207 geboren, wurde sie als Vierjährige mit dem Landgrafen Hermann von Thüringen verlobt und an den thüringischen Hof gebracht. Schon sehr früh entwickelte die junge Elisabeth den besonderen Blick für die Armen und Schwachen, vor allem für die Kranken in der damaligen mittelalterlichen Gesellschaft. Die Gründung des Marburger Hospitals wird ihr zugeschrieben, dort lebte sie ab 1229 bis zu ihrem Tod. Sie wurde in Marburg bestattet. Vier Jahre nach ihrem Tod wurde sie vom damaligen Papst Gregor IX. an Pfingsten heilig gesprochen. In den Jahren 1235 bis 1283 entstand die ihr geweihte Kirche in Marburg. Wallfahrten zu Elisabeths Grab gehörten in die damalige Zeit und Berichte von Wunderheiligungen ließen den Reliquienkult entstehen. Das Grab wurde geöffnet und die Gebeine der Heiligen Elisabeth gelangten an die unterschiedlichsten Orte. Vieles ist im Dunkel der Geschichte verschwunden, Quellen berichten, dass der Schädel und zwei Schienbeine in das Kloster der Elisabethinnen nach Wien gelangten, wo sie bis heute verehrt werden. Zentren der Elisabethverehrung befinden sich heute unter anderem in Wien und in Kaschau (heute Kosice/Slowakei) nahe ihres Geburtsortes.
Die noch junge Bundesrepublik brachte 1949 die ersten Wohlfahrtsbriefmarken (8 plus 2 Pfennig) "Helfer der Menschheit" heraus. Ein Antlitz der Heiligen Elisabeth schmückte diese Briefmarke. Elisabeth wurde und wird als Sinnbild tätiger Nächstenliebe von katholischen und evangelische Christen verehrt. Die Erinnerung an die junge Frau blieb bis heute lebendig, anlässlich ihres 800. Geburtstags im Jahr 2007 gab es in Deutschland zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen, die an die thüringische Gräfin mit ungarischen Wurzeln erinnerte.
Die Heilige Elisabeth ist Patronin von Thüringen und Hessen, sie gilt als Schutzheilige der Witwen und Waisen, der Bettler und Kranken, der unschuldig Verfolgten und Notleidenden, der Bäcker und Spitzenklöpplerinnen, des Deutschen Ordens sowie einiger Caritas-Vereinigungen aber auch zahlreiche diakonische Einrichtungen tragen ihren Namen. (hw)
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