"open arts" im Kunsthaus Wäldchen: "Gottseidank, die Kultur ist zurück!"
Schon von Weitem kündigten geparkte Autos und ein gewisser Auflauf von einem Ereignis, das es über ein Jahr nicht mehr gegeben hat: Eine Veranstaltung mit Publikum. Das Festival „open arts“ lockte Kulturfreunde aus Nah und Fern zum Kunsthaus Wäldchen.
Forst. Und obwohl es dank Anmeldung, Testpflicht, Impfpass oder Gesundungs-Bescheinigung für Gäste und Veranstalter etwas mühsamer war, sie zu besuchen, waren alle Plätze besetzt. Wie bedeutsam das für viele war, die seit Monaten auf derartige Genüsse verzichten mussten, wurde an drei Ehrengästen der Eröffnungsfeier sichtbar: Nicht nur der Hammer Bürgermeister Dietmar Henrich, sondern auch seine Kollegin aus Windeck, Alexandra Gauß, und der Amtsinhaber aus Morsbach, Jörg Bukowski, waren erschienen.
Als Mitveranstalter des Events – das Festival „open arts“ findet im Rahmen des „KulturGenussSommers“ der Verbandsgemeinde Hamm (Sieg) statt – oblag es Dietmar Henrich, ein Grußwort in Forst-Wäldchen zu sprechen. Schon zuvor hatten Dorothée R. Marzinzik und Daniel Diestelkamp, die Gastgeber vom Kunsthaus Wäldchen, ihre innige Freude kundgetan, diese Rückkehr der Kultur mit den Gästen begehen zu dürfen.
Bis zur letzten Minuten hatten sie gebangt, ob die Inzidenzen das einwöchige Programm möglich machen würden, denn es ging ja nicht nur um den Veranstaltungsort, sondern auch um die Frage, ob die Künstler an ihrem Wohnort eventuell einer Ausgangssperre unterliegen.
Mit Glück und einer gewaltigen Anstrengung – schließlich musste mehrmals umgeplant und an den Veranstaltungstagen Anmeldungen, Impfausweise und Bescheinigungen kontrolliert werden – gelang dann jedenfalls die Eröffnungsfeier auf der neu errichteten Freilichtbühne sehr gut und bei herrlichem Sonnenschein.
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Die Künstler konnten es kaum erwarten, zu den Instrumenten zu greifen, um endlich wieder vor Publikum spielen zu dürfen. Zuerst tat das in bekannt jazziger Manier und besonderer Spielfreude die heimische Band „Schräglage“. Die Klezmer-Formation „Saitensprung“ aus Windeck und Jochen Fassbender aus Waldbröl mit seinen „Abendglocken“ machten das musikalische Programm abwechslungsreich und symbolisierten außerdem die drei Landkreise, in deren Grenzbereich das Kunsthaus Wäldchen liegt.
Die Videoinstallation „Global Songlines“ von Dorothée Marzinzik und die „Entzündung“ der Lichtinstallation „Bornylacetat“ von Jan Philip Scheibe gaben dem ersten Festivaltag dann einen besonderen optischen Aspekt.
Mit einer großen musikalischen Bandbreite, einem Workshop und einer Lesung mit Performance und Gespräch setzte sich die Woche von „open arts“ fort. Doch diese fünf ereignisreichen Tage waren bei Weitem nicht das Ende: Schon im Juli geht es weiter. Und wann bei „open“ arts Schluss sein wird – wer weiß das schon?
Die Anwesenheit der drei Bürgermeister (vorne, von rechts) Bukowski (Morsbach), Gauß (Windeck) und Henrich verdeutlichte zum einen die Bedeutung des Festivals, zum anderen die Lage des Kunsthauses Wäldchen im „Drei-Kreise-Eck“.
Die Lichtinstallation „Bornylacetat“ vor passendem Hintergrund: Bornylacetat verursacht den typischen Fichtenharzgeruch, und der Untertitel des Werks lautet „ein Denkmal für den sterbenden Fichtenwald“. (PM)
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