Träume werden wahr: Kulturzeit Hachenburg geht an den Start
Von Helmi Tischler-Venter
Die engagierten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Hachenburger Kulturzeit freuen sich, dass sie nach vielen Monaten der Enttäuschungen, Absagen und Abwicklungen endlich wieder Veranstaltungen organisieren dürfen. So lautet das Motto des neuen Veranstaltungskalenders: „Wir haben einen Traum“.
Hachenburg. Es gibt in diesem Jahr nur den einen Veranstaltungskalender, weil im Frühjahr keine Veranstaltungen geplant werden konnten. Alle Kulturschaffenden, die beruflich sehr unter der Pandemie litten, warten auf den Neustart. Etliche abgesagte Auftritte werden nun nachgeholt. Allerdings: Superstar „Apache“, den Beate Macht, die Leiterin der Hachenburger Kulturzeit, entdeckt und für Hachenburg engagiert hatte, wird nicht kommen, weil er zwischenzeitlich unbezahlbar geworden ist.
Trotzdem ist Beate Macht froh, dass sowohl Stadtbürgermeister Stefan Leukel, als auch Verbandsbürgermeister Peter Klöckner sowie alle politischen Gremien sie trotz aller Probleme immer vertrauensvoll unterstützten und auch alle Sponsoren bei der Stange blieben. Enorme Unterstützung erhielt und erhält sie nach eigener Aussage auch von ihrem Team: Angela Kappeller, Ute Deichert und Johannes Schuster (FSJ-ler).
Der Schwerpunkt liegt in diesem Sommer auf den Picknick-Events, die sich sehr bewährt haben und Corona-konform planbar sind. Im Burggarten ist ein umfangreiches Programm vorgesehen. Da sich dort eine Baustelle befindet, weicht die Kulturzeit aus auf die Wiese, die immer für die (jetzt abgesagte) Kirmes genutzt wurde. In diesem Bereich bieten Bäume viel Schatten. Zur Unterstützung der Einzelhändler und Gastronomen soll in Kooperation mit dem Werbering ein kleines Hüttendorf mit gastronomischem Angebot sowie Wolle und Schmuck aufgebaut werden. Auch die Familienzentren werden ein kleines Angebot für Familien mit Kindern bieten.
Den Picknickplatz für eine Veranstaltung muss man vorab buchen. Das Gelände ist in einem Plan in 2 Meter x 2 Meter große, nummerierte Picknick-Plätze gegliedert, jede Picknick-Decke lässt vier Besucher zu. Bitte bringen Sie Ihre eigene Picknick-Decke mit. Gerne dürfen Sie auch eigene Speisen und Getränke einpacken für das Event. Ein neues Angebot ist „Picknick Deluxe“. Ein Deluxe-Platz besteht aus einem Gartentisch mit je vier bequemen Gartenstühlen, inklusive Armlehne. Es stehen nur wenige dieser teureren Plätze zur Verfügung. Neu ist auch das Hachenburger „Corona-Ticket“: Ein Geschenk für Menschen, die durch Corona in eine finanzielle Misslage geraten sind. Jeder soll sich Kultur leisten können, daher gibt es weiterhin günstige Tickets zu einem Euro für Menschen, die grundsätzlich wenig Geld besitzen und ermäßigte Tickets für Studenten. Im Gegenzug zahlen „Kulturzeit-Freunde“ freiwillig einen höheren Eintritt als Zeichen ihrer Solidarität.
Der Vorverkauf für die Veranstaltungen in den Monaten Juni, Juli und August ist bereits freigeschaltet.
Das Programm beginnt am 27. Juni mit einem Sonntagnachmittag-Picknick auch für Kinder: „Oniversum“ präsentieren Erzählungen aus der Muschel mit Bildern auf einer Rolle. „Kristin LaHoop“ bezaubert mit Hula-Hoop-Reifen, Tanz, Artistik, Jonglage, Pantomimik und einer poetischen Geschichte. Finn & Jonas machen witzige und durchaus gesellschaftskritische Musik.
Da der Alte Markt als Veranstaltungsort nicht nutzbar ist, finden die Donnerstags-Konzerte auch im Burggarten statt: am 1. Juli „Boogie Royal“, am 8. Juli das „Blasorchester Marienstatt“ und die Chöre „Vocalisti Piccoli“ und „Giovani Cantori“, am 15. Juli „Acantharia“, Gewinner des Regionalkontests, am 22. Juli Comedian und Psychologin „Vera Deckers“, am 29. Juli „Captain Krawall“, die Band des gebürtigen Westerwälders Renè Marik, am 5. August steht das „Picknick der Kulturen“ unter dem Thema Russland, verkörpert durch das Ensemble „Polynushka“ und das „SkaZka Orchestra“. Am 12. August geht es weiter mit „Elgin“ aus Irland.
Für die nachfolgenden Veranstaltungen mit „Stefan Waghubinger“ am 13. August, „Goldroger“ am 19. August, „Starbucks Comedy“ am 20. August und das „Finale Konzert“ am 26. August, für das eine Überraschung in Vorbereitung ist, sind noch keine Karten erwerbbar. Die Pandemie-Entwicklung bleibt abzuwarten. Corona-bedingte Programmänderungen sind vorbehalten und die aktuellen Vorgaben und Hygienevorschriften müssen immer beachtet werden. Aktuelle Informationen hierzu finden Sie auf der Homepage.
In Vorbereitung ist sogar eine Weltpremiere: "Wie der Igel auf den Teller kam", ein amüsantes und informatives Theaterstück über die Hachenburger Tradition des "Ischel"-Essens zur Kirmeszeit. Geplant ist, das Stück im Sommer an jedem ersten Sonntag des Monats bis zum 3. Oktober aufzuführen.
Eine Übersicht für die Veranstaltungen 2021 ist in der Mitte des gedruckten Veranstaltungskalenders eingeheftet, wo sie herausgenommen und auf Kühlschrank oder Pinwand geklebt werden kann. Auch die Abteikonzerte und die Aktivitäten im Kultur-Gut Hirtscheid sowie das Adventskonzert des Kammerchors Marienstatt, eine Premierenlesung mit Sonja Roos in der Stadthalle, die Theateraufführung „Ein Sommernachtstraum“ von „Querbeet“ und Veranstaltungen im Cinexx und im Landschaftsmuseum Westerwald sind im Kalender zu finden und zeigen die bunte Vielfalt der Hachenburger Kulturszene.
Die Kulturzeit-Macher träumen weiterhin davon, dass es hoffentlich auch wieder möglich sein wird, Veranstaltungen in der Stadthalle durchzuführen. Die immer überraschende „Wundertüte“ kann nur drinnen stattfinden. Geplant sind außerdem Auftritte von „Frank Fischer“, “Anna Mateur“ den „Science Busters“ und „Federspiel“, die das Programm mit einem Knaller beenden sollen.
Die Erste Beigeordnete Gabriele Greis, die in Vertretung für Bürgermeister Peter Klöckner bei der Programmvorstellung anwesend war, bestätigte, dass Kultur ein ganz wesentlicher Baustein zum Wohlfühlen in der Verbandsgemeinde Hachenburg sei und externe Bewerber oft wegen des kulturellen Angebots nach Hachenburg kämen. Für die wirkungsvolle kreative und organisatorische Arbeit dankte sie dem Team der Kulturzeit.
Bürgermeister Stefan Leukel dankte ebenfalls Beate Macht und ihrem Team für den ideenreichen Einsatz: “Ich habe die Kultur vermisst. Ihr seid mit Leidenschaft als Team dabei. Ihr wollt jedem ein persönliches Highlight schaffen, aber auch gesellschaftskritische Themen ansprechen.“ Er fand die kreative „Notlösung“ der Picknicks statt der ausgefallenen Location „Alter Markt“ ein „wahnsinnstolles Angebot“. Und er sprach allen aus der Seele: "Beate Macht und ihr Mann Matthias Ketz waren das Gesicht der Kulturzeit. Matthias Ketz, der über viele Jahre Impressionen von den Kulturveranstaltungen fotografisch festhielt, ist leider verstorben. Da er unersetzlich ist, wird es in diesem Jahr keine fotografische Begleitung geben."
(htv)
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