Mobilität im ländlichen Raum – angebunden oder abgehängt?
Beim interaktiven Live-Talk des ADAC Mitterhein am 23. Juni diskutierten namhafte Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die aktuelle Entwicklung der Mobilität auf dem Land. Wie gestaltet sich Mobilität im ländlichen Raum? Wo hakt es und was sind Lösungen in punkto Verkehrswende? Wie kann die Zukunft verkehrssicherer gestaltet werden?
Koblenz. Einige Kernaussagen der Experten finden Sie nachfolgend in der Zusammenfassung:
Prof. Dr. Meike Jipp, Leiterin des Instituts für Verkehrsforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) „Mobilitätsangebote müssen neu gedacht werden. Nicht jede Kommune muss jedes mögliche Konzept selbst ausprobieren und erkunden. Viel sinnvoller ist es, die Erfahrungen anderer Städte und Gemeinden durch einen Austausch zu nutzen.“
Christian Laberer, Referent Umwelt- und Verkehrsgeographie ADAC e.V. „In unserer bundesweiten Umfrage im ländlichen Raum zeigt sich die Mehrheit der 3.500 Befragten mit ihrer eigenen Mobilität zufrieden, sofern sie ein Auto besitzen. Häufigster Wunsch: die Fahrtzeiten des ÖPNV müssen verbessert werden und es muss Alternativen wie zum Beispiel Rufbus, Bürgerbus, Radverkehr und Ruf-Taxi geben. Dazu braucht man einen Kümmerer auf Ebene der Gemeinde / des Kreises, der die lokalen Player kennt.“
Dr. Klaus Manns, Vorsitzender ADAC Mittelrhein e.V.: „Ob Stadt oder Land – wir müssen zukunftsfähige und nachhaltige Lösungen so erbringen, dass die Nachfrage bedient wird. Dies gelingt am besten, wenn sie innovative Mobilitätsformen einschließen und unabhängig von einzelnen Verkehrsträgern gedacht werden.“
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Stephan Pauly, Geschäftsführer Verkehrsverbund Rhein-Mosel „Es gibt nicht ,den‘ ländlichen Raum. Jede Region hat ihre eigenen Besonderheiten und Herausforderungen. Wichtig ist immer eine Kombination aus gut ausgebautem Nahverkehr und günstigen Tickets. Das ist ein wichtiger Schlüssel für die Steigerung des ÖPNVs.“
Dr. Joachim Streit, Mitglied des Rheinland-Pfälzischen Landtages „Der Weg führt weg vom sich selbst zu finanzierenden ÖPNV hin zu stärkerer Umsetzung durch den Staat. Wir brauchen Ticketpreise, die es Familien ermöglichen, zumindest auf ein Auto verzichten zu können.“
Frank-Michael Uhle, Klimaschutzmanager Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis „Junge Menschen in Städten legen sich kein Auto mehr zu, weil es sich für sie nicht lohnt. Sie nutzen Sharing-Dienste – dieser Sharing-Gedanke muss aufs Dorf kommen.“ (PM)
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