Erholung am Arbeitsmarkt scheint dem Winter zu trotzen
Die Agentur für Arbeit hat ihre aktuelle Statistik für November vorgelegt: Nur im Landkreis Altenkirchen steigt die Arbeitslosigkeit leicht an - im Gegensatz zum Landkreis Neuwied. Dennoch ist die Quote im AK-Land günstiger: 5,1 Prozent gegenüber 5,5 Prozent
Kreis Altenkirchen/Region. Wenn die Tage kürzer und kälter werden, begibt sich traditionsgemäß auch der Arbeitsmarkt in die Winterruhe. Im Bezirk der Agentur für Arbeit lässt er sich damit in diesem Jahr allerdings ein wenig Zeit - wenigstens was den Landkreis Neuwied betrifft.
8715 Arbeitslose zählen die Statistiker der Agentur für Arbeit Neuwied für den November - 33 weniger als vier Wochen zuvor. "Das ist wirklich ungewöhnlich, denn normalerweise beginnt im November die Winterflaute und die Arbeitslosenzahlen steigen vorübergehend an", freut sich Agenturleiterin Ulrike Mohrs. In diesem Jahr bleibt die Arbeitslosenquote dagegen mit 5,4 Prozent stabil. Außerdem liegen der Arbeitsagentur zum Monatsende 899 Stellenangebote vor. Es gibt aber auch einen Wermutstropfen: Denn von der Entspannung profitiert diesmal ausschließlich der Landkreis Neuwied. Hier ging die Zahl der Arbeitslosen sogar um 102 zurück - dementsprechend stieg sie im Landkreis Altenkirchen um 69 an. Die Arbeitslosenquote ist mit 5,1 Prozent in Altenkirchen dennoch etwas günstiger als in Neuwied, wo sie bei 5,5 Prozent liegt. Aus Altenkirchen liegen 280, aus Neuwied 610 Stellenangebote vor.
Durchweg positiv erscheinen die Novemberzahlen im Jahresvergleich. Im November 2009 zählte die Agentur im gesamten Bezirk 1448 mehr Arbeitslose; im Landkreis Altenkirchen waren es 903, in Neuwied 545 mehr. Die Arbeitslosenquoten lagen damals bei 6,4 in Altenkirchen, 6,1 in Neuwied und 6,2 im Gesamtbezirk. "Das alles zeigt, dass die Wirtschaft im Bezirk nach einer langen Durststrecke endlich wieder im Aufwind ist. Und der ist so stark, dass er sogar dem Winter trotzt." Dass im Landkreis Altenkirchen diesmal leicht steigende Zahlen zu verbuchen sind, beeinträchtige die günstige Entwicklung nicht, betont Mohrs. "Eigentlich hätten wir ja damit rechnen müssen, dass die Werte im November saisonbedingt im gesamten Bezirk angestiegen sind. Und die Winterflaute wird ganz sicher kommen; schließlich müssen viele Unternehmen ihre Geschäfte bei Eis und Schnee einstellen. Dass sie diesmal so spät kommt, ist aber ein Zeichen dafür, dass sich die Lage endlich auch bei uns stabilisiert hat."
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