Altenkirchen will möglichst schnell einen City-Manager einstellen
Der Grundsatzbeschluss ist gefasst: Die Stadt Altenkirchen wird einen City-Manager einstellen und parallel versuchen, diese Stelle möglichst schnell zu besetzen, wobei in diesen Tagen noch nicht alle Unwegbarkeiten beseitigt werden können.
Altenkirchen. Das Thema ist ein wenig komplexer, als es sich auf den ersten Blick darstellt: Die Stadt Altenkirchen will möglichst schnell einen City-Manager einstellen. Mit einem einstimmigen Votum legte der Hauptausschuss in seiner Sitzung am späten Donnerstagnachmittag (24. Juni) die Basis. Bis zu diesem Punkt ist die Sache leicht verständlich. Aber wie heißt es so schön: Der Teufel steckt im Detail. Unstrittig war im Gremium, dass eine volle Stelle ausgeschrieben wird. Dieses kann jedoch erst in die Wege geleitet werden, wenn der zweite Nachtragshaushalt von der Kommunalaufsicht genehmigt worden ist. Weitere zu beachtende Komponenten sind darüber hinaus im Spiel und sorgen derzeit für eine gewisse Unsicherheit.
Förderung 70 Prozent
Ein Erklärungsversuch: Grundsätzlich kann die Stadt über ihre Aufnahme ins Städtebauförderprogramm „Wachstum und nachhaltige Entwicklung - Nachhaltige Stadt" einen City-Manager finanziell mit 70 Prozent Zuschuss unterstützt bekommen, während die restlichen 30 Prozent aus dem eigenen Säckel bestritten werden müssen. Ein „vorzeitiger Maßnahmenbeginn“ (also Tätigkeitsaufnahme eines solchen Spezialisten) ist bereits genehmigt - mit der Folge, dass die Stadt zunächst einmal die Vorfinanzierung dieser Position übernehmen muss. Erst wenn die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) das integrierte städtische Entwicklungskonzept (ISEK) als Voraussetzung für die Realisierung der Projekte, die innerhalb des Förderprogramms (immer 70 Prozent Zuschuss) erfolgen soll, genehmigt hat, fließt Geld aus Mainz. Derzeit arbeitet das Planungsbüro Stadt-Land-plus aus Boppard an eben diesem ISEK, das bis Jahresende, so die Schätzung der Experten in der Verwaltung, vorgelegt werden und ungefähr Mitte nächsten Jahres von der ADD genehmigt sein könnte.
Eile ist geboten
Wie die ADD die Stelle des City-Managers definiert - ob als Voll- oder Teilzeitstelle - muss ebenfalls abgewartet werden. „Städten unserer Größenordnung ist oft nur eine halbe Stelle zugestanden worden. Aber eine solche ist uns sicher“, bemerkte Stadtbürgermeister Matthias Gibhardt. Nichtsdestotrotz waren sich die Mitglieder der Zusammenkunft einig, grundsätzlich an einer vollen Stelle festzuhalten und gegebenenfalls die Entgeltdifferenz aus der städtischen Kasse zu begleichen. Ersten Schätzungen zufolge könnten das im ungünstigsten Fall bis zu 140.000 Euro in drei Jahren (Befristung des Jobs) sein. Dass Eile geboten ist, verdeutlichten die Wortmeldungen. „Wir haben schwere Zeiten hinter uns. Die Menschen, die in der Stadt Handel treiben, sind arg gebeutelt worden“, sagte Daniela Hillmer-Spahr (SPD). Ein wenig kritisch sah Ralf Lindenpütz (CDU) die Ausgangslage, sollte lediglich eine halbe Stelle „übrig“ bleiben: „Ich glaube nicht, dass sich qualifizierte Kräfte auf solch ein Angebot bewerben.“ Für Thomas Roos (FDP) stand die Dringlichkeit außer Frage: „Wir sollten schnellstmöglich ausschreiben und besetzen.“ Seine Eindrücke, „wenn man durch die Stadt geht“, beschrieb Jürgen Kugelmeier (FWG): „Die Situation hat sich verschlechtert. Wir müssen so schnell wie möglich etwas tun.“
Drei Schwerpunkte
In dem Stellenprofil des City-Managers werden drei Schwerpunkte mit dieser Arbeitsaufteilung gesetzt: Stadtmarketing (50 Prozent), Kultur- und Eventmanagement (25 Prozent) und Netzwerkarbeit (25 Prozent). Eine paar Schlagworte: Alleinstellungsmerkmal schaffen, Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Kundenbindung und Kaufkraftentwicklung, Ideenentwicklung zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt, Feste und Märkte und Koordination von Veranstaltungen Dritter mit der Kreisstadt, „Kümmerer“ für die Innenstadt, Geschäftsstraßen und Flächenmanagement in Kooperation mit dem Aktionskreis Altenkirchen, Eigentümern, Immobilienmaklern und der Wirtschaftsförderung der VG Altenkirchen-Flammersfeld. Ein weiteres Gedankenspiel kreist um den Ansatz, die Stelle zu teilen: Besetzung mit Fachkraft zu 50 Prozent und Vergabe von Arbeiten an externe Agenturen zu 50 Prozent. (vh)
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