Schlecht gespielt, aber trotzdem gewonnen
Die Volleyballerinnen der SSG Etzbach haben gegen Bad Soden II ihren fünften Saisonsieg eingefahren. Aber es war ein Zittersieg.
Etzbach. Schlecht gespielt, aber trotzdem gewonnen. Auch wenn sich die Volleyball-Regionalligistinnen der SSG Etzbach gegen Bad Soden II nicht von ihrer Schokoladenseite präsentierten, holten sie sich dennoch den fünften Saisonsieg und die nächsten zwei Punkte aufs Konto. Doch bevor es soweit war, bereiteten die Etzbacherinnen sich selbst und Trainer Hartmut Schäbitz einen nervenaufreibenden Krimi, der schließlich 3:2 für die SSG endete.
Ein Feueralarm, der kurioserweise nur vom Wasserdunst aus einer Hallendusche ausgelöst worden war, hielt die beiden Teams noch etwas zurück, bevor sie sich verspätet in den Kampf stürzten. Obwohl die Bad Sodenerinnen besonders durch ihren starken Außenangriff bestachen, ging Etzbach schnell in Führung und brachte den ersten Satz mit 25:16 locker nach Hause. Doch so einfach, wie es schien, sollte es nicht werden. Bereits im zweiten Satz wendete sich das Blatt komplett und die SSG war an der Reihe hinterherzuhinken. Bad Soden machte wieder vor allem durch seine starke Außenangreiferin Punkte und ließ die Gäste mit 25:17 hinter sich zurück.
Als ob es Etzbach nur noch einmal hätte spannend machen wollen, agierten die Westerwälderinnen im dritten Durchgang wieder konzentriert, was zum schnellen 25:15 führte. Doch auch hier gelang es ihnen nicht, die Leistungskurve oben zu halten. Bis zum 16:18 sah es für Etzbach noch ganz verheißungsvoll aus, dann brach man allerdings gänzlich ein und holte bis zum Satzverlust keinen einzigen Punkt mehr. Im Tiebreak schien dann alles verloren. Bad Soden zog auf 8:3 davon, so dass das Ziel schon zum Greifen nahe war, doch Etzbach war noch nicht fertig. Angestachelt durch die vielen Reklamationen der Heimmannschaft beim Schiedsrichter fanden die Etzbacherinnen zurück ins Spiel, glichen zum 10:10 aus und holten sich den Satz und das Spiel noch mit 15:11. Da nach diesem misslungenen Satzbeginn niemand mehr mit dem Triumph gerechnet hatte, war der Jubel dementsprechend groß. Auch Trainer Schäbitz war überrascht: "Nach dem 3:8 dachte ich: Jetzt ist es 'rum! Und dann lief es plötzlich wieder. Dennoch war dies - nach dem Spiel gegen Saarlouis - unsere schlechteste Saisonleistung. Doch wenn man gewinnt, ist das egal."
Zwei seiner Schützlinge, Lea Schäbitz und Katja Schmitz, werden der SSG am kommenden Wochenende „fremdgehen“ und in der A-Jugendauswahl des VC Neuwied mit um die Rheinland-Pfalz-Meisterschaft kämpfen. Der Wettbewerb wird am Sonntag vom VSC Guldental im rheinhessischen Langenlonsheim ausgetragen und stellt neben dem Titel auch zwei Fahrkarten zu den Südwestdeutschen Meisterschaften in Aussicht. Neuwied tritt bei dem A-Jugend-Turnier als Rheinlandmeister an und erhofft sich eines der Tickets. Schäbitz und Schmitz führen mit ihrer Teilnahme eine lange Reihe an Jugendmeisterschaften fort, die sie mit der SSG Etzbach bestritten.
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