Fußballkreis Westerwald-Sieg hat neuen Kreisjugendleiter
Kreisjugendleiter (KJL) Heinz Salzer übergibt Staffelstab im Fußballkreis Westerwald-Sieg an Sven Hering. Neue Spielformen wurden im Jugendbereich vorgestellt. Nur mäßiger Besuch beim Jugendkreistag in Alpenrod.
Alpenrod. Der Ausblick auf die zukünftige Jugendarbeit sowie die Verabschiedung von Heinz Salzer als Kreisjugendleiter (separater Artikel) standen im Mittelpunkt des Kreisjugendtages im Dorfgemeinschaftshaus in Alpenrod. Kritische Worte gab es zu „Kantersiegen“ im Jugendbereich. Leider war der Besuch mäßig. Lediglich 25 Vereine hatten Vertreter entsandt, das sind gerade einmal 20 Prozent der Vereine im Fußballkreis Westerwald-Sieg.
Kreisjugendleiter Heinz Salzer begrüßte den Verbandsjugendleiter Peter Lipkowski, Tino Zengler vom Fußballverband Rheinland, mehrere Vorstandsmitglieder aus dem Fußballkreis, seine Kollegen im Jugendausschuss sowie Ortsbürgermeisterin Beate Salzer als Hausherrin. Stellvertretend für die Verstorbenen im Fußballkreis seit dem letzten Kreisjugendtag erinnerte Salzer an Dietmar Stiller aus Alpenrod. Zum Protokollführer der Tagung wurde Willi Simon, Pressewart des Fußballkreises gewählt.
Verbandsjugendleiter Peter Lipkowski erinnerte: „Wir hatten durch Corona eine schlimme Zeit, kein Fußball, kein Training. Deshalb hatte der FVR einen Videowettbewerb ausgeschrieben, in welchem Vereine dokumentieren konnten, wie junge Fußballer diese die fußballlose Zeit überbrücken konnten“. Von zehn ausgelobten Preisen des Fußballverbandes gingen allein vier in den Fußballkreis Westerwald-Sieg. Lipkowski stellte ein Video vor, nämlich das des 7-jährigen Samuel Becher von der JSG Wisserland. Mit seinem Vater Christoph war Samuel vor Ort und durfte einen kompletten Trikotsatz des FVR entgegennehmen.
Im Grußwort sprach Ortsbürgermeisterin Beate Salzer, über die Infrastruktur und die Ortsvereine. Sie lobte die Jugendarbeit des gastgebenden Vereins. Für Heinz Salzer hatte sie ein Weinpräsent mitgebracht. Der Vorsitzende des FC Alpenrod-Lochum, Sven Salzer sagte: „Jugendarbeit steht und fällt mit handelten Personen, die sich für hierfür einsetzen“. Auch er hatte ein Präsent für den Kreisjugendleiter dabei. Der Kreisvorsitzende Klaus Robert Reuter lobte Heinz Salzer für seine Tätigkeit mit einem „Hut ab“. Reuter ging auf Lob von Lipkowski ein: „Ihr seid im Fußballkreis Westerwald-Sieg nicht nur fleißig, sondern auch gut“. Reuter: „Wir haben den Anspruch, die Besten zu sein. Es geht auch darum, den Jugendsport weiter zu fördern“.
Wie geht es im Jugendfußball weiter, war das große Fragezeichen.
Dazu Peter Lipkowski:“Der Spielbetrieb hat sehr gelitten. Fußball, auch im Jugendbereich, muss attraktiver gemacht werden“. Alarmierend seien die rückläufigen Zahlen der Jugendmannschaften. Im Verband reduzierten sich die Mannschaften seit 2011 von 2228 auf jetzt 1603. Die sei geschuldet dem demografischen Wandel (immer weniger Kinde rund Jugendliche auf dem Land), zu wenig Bindungsfaktoren, Angebotskonkurrenz durch Funsportarten, dem heutigen Zeitgeist, aber auch anders eingestellten Elternhäuser. Neue Kinderspielformen wie beispielsweise 3:3 oder 5:5 können Trend vielleicht stoppen. Neue Wettbewerbsformen, mehr Mannschaften auf einem Level, kürzere Wege zum Gegner könnten den Trend umkehren.
Heinz Salzer ergänzte: „Der Jugendfußball im FVR wird aber der Saison 2021/22 neu strukturiert durch neue Gegner und neue Ligen“. Aktuell trifft man seit 30 Jahren fast immer auf den gleichen Gegner. Der Jugendfußball aber muss generell Abwechslung bieten und interessant sein. FuNiño soll bei den Kleinsten die Freude am Fußball wecken, ohne Leistungsdruck und doch auf spielerische Weise das Fußballtalent weiterzuentwickeln. Bei Neuerungen stand oft Skepsis sagte Salzer und erinnerte, als E-Jugend über ganzes Spielfeld spielte und die zunächst ablehnende Haltung zu 7-er Mannschaften.
Abschließend richtete der scheidende Kreisjugendleiter ein Dankeschön an alle Vereine für die Zusammenarbeit in den vergangenen 21 Jahren. Er dankte seinen Mitstreitern im Jugendausschuss und dem Kreisvorstand für die gemeinsame Zeit. Wie ein „Roter Faden“ zog sich großes Lob und Dank an Heinz Salzer durch die Veranstaltung.
Neuwahlen
Der Kreisvorsitzende Klaus Robert Reuter fungierte als Wahlleiter für die nun anstehenden Neuwahlen. Die Versammlung wählte den bisherigen Staffelleiter Sven Hering aus Wissen einstimmig zum neuen Kreisjugendleiter. Er bringt Erfahrung aus der Jugendarbeit als Trainer und Geschäftsführer in der JSG Wisserland mit. Die bisherigen Staffelleiter Dennis Wallinowski, Dirk Liebscher und Uwe Röder wurden wiedergewählt. Für Sven Hering rückt Jennifer Horn als Staffelleiterin nach. Für besondere Aufgaben steht Peter Stanger zur Verfügung. Kreisdelegierte und Ersatzdelegierte zum nächsten Verbandjugendtag 2022 sind: Peter Stanger, Heinz Salzer, Sven Salzer, Alexander Stahl.
Anträge aus den Vereinen an den Kreisjugendtag lagen nicht vor. Den nächsten Kreisjugendtag 2024 richtet der VfL Hamm aus.
Der neue KJL Seven Hering gab eine Vorschau auf den Spielbetrieb und den Planungsstand für Mannschaftsmeldungen. Die Frage, ob auch eine E-Jugendleistungsklasse gespielt werde, konnte nicht abschließend beantwortet werden. Dann wurde es doch nach einem sehr harmonischen Verlauf der Veranstaltung doch noch einmal deutlich. In der Diskussion um diese E-Jugendleistungsklasse meldete sich Jugend-Geschäftsführer Thomas Christmann vom VfL Hamm zu Wort. „Schwächer Mannschaften dürfen nicht ‘an die Wand gespielt‘ und damit demoralisiert werden“. Christmann forderte auch hier entsprechende Fairness ein. Dann wurde er deutlich „Wenn bei mir ein Trainer mit einem 39:0 nach Hause kommt, fliegt er sofort“.
Einen Präsentkorb für Heinz Salzer überreichten anschließend Steffen Weinbrenner und Torsten Christians (JSG Wolfstein/JSG Weitefeld). Schlussworte folgten. Heinz Salzer: „Möchte sich ganz herzlich bedanken. Der Spielbetrieb wird mir sicher auch etwas fehlen“. Bietet aber weiterhin gute Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendausschuss an. Der neue Kreisjugendleiter Sven Hering: „Ich trete in große Fußstapfen ein. Ich hoffe, dass ich das bewältigen kann“. Willi Simon
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