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Nachricht vom 15.07.2021    

Disc-Golf-Anlage: Spiel mit Frisbeescheiben im Altenkirchener Parc de Tarbes

Der aufmerksame Spaziergänger wird sie im Altenkirchener Parc de Tarbes längst wahrgenommen haben: Neun Metallkonstruktionen sind fest im Boden montiert, verfügen über obere gelbe Kränze, von denen aus mehrere locker gespannte Ketten bis zu Fangkörben reichen. Die neue Disc-Golf-Anlage sucht in weiter Umgebung ihres gleichen.

Das Runde muss in das Runde (von links): Stadtbürgermeister Matthias Gibhardt sowie Luiza und Thomas Schneider freuten sich, dass nun auch Disc-Golf in Altenkirchen gespielt werden kann. (Foto: vh)

Altenkirchen. Es darf gespielt werden: Die Disc-Golf-Anlage im Parc de Tarbes bereichert das Sportangebot in Altenkirchen. Angelehnt an den großen „Bruder“, sind Sinn und Zweck ähnlich. Es gilt, mit Frisbeescheiben und möglichst wenig Versuchen von einem Startpunkt aus, das Ziel, den Fangkorb, zu erreichen. Wo das bunte runde Plastikteil nach den Würfen jeweils landet (Markierung), wird die Runde fortgesetzt. Neun Bahnen stehen zur Verfügung, die Länge variiert zwischen 41 und 115 Metern. Der „Platzstandard“ beträgt 27. Das heißt, dass jeweils drei „Flüge“ zwischen Auftakt- und Endbereich ausreichen sollten, um ein gutes Resultat zu erzielen. Während der Laie mit einer handelsüblichen Scheibe sich schon an den Parcours, der nach Erledigung „aller Neune“ wieder zum Ausgangspunkt mit großem erklärenden Schild zurückführt, heranwagen kann, differenzieren die Profis. So gibt es beispielsweise jeweils ein wenig anders geformte Driver, Putter oder Mid-Ranger für die unterschiedlichsten Entfernungen.

Großzügige Spende finanzierte Anlage
Stadtbürgermeister Matthias Gibhardt betonte, die Anregung für den Bau sei auf die Initiative von Vincent Scholl, einem Enkel von Friedhelm Adorf (Auto-Adorf) und passioniertem Disc-Golf-Spieler, zurückgegangen, da es zuvor weit und breit keine solche Anlage gegeben habe. Der Park würde sich zudem vom Gelände her sehr gut für eine Verwirklichung eignen, hatte Scholl erklärt. Schon einmal, im Jahr 2008, sei die Idee zu einem Sportbereich dieser Art geäußert worden, „damals“, so Gibhardt, „war die christliche Non-Profit-Sportorganisation SRS als Partner vorgesehen.“ Nach dem finalen Okay für den Bau in einer Sitzung des städtischen Bau- und Umweltausschusses am 17. September vergangenen Jahres und der sich anschließenden Verwirklichung durch Mitarbeiter des Bauhofes der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld freute sich nicht nur Gibhardt über die Zusage des Altenkirchener Ehepaares Thomas und Luiza Schneider, die komplette Finanzierung in Höhe von 18.000 Euro (in zwei Teilbeträgen) zu übernehmen. Die (erforderliche) Annahme dieser Zuwendung genehmigte der Stadtrat in seiner Zusammenkunft am 7. Juli.

Kinder, Jugendliche und Familien im Blick
„Wir wollten gerne etwas für die Kinder, die Jugendlichen und die Familien in Altenkirchen, unserem eigenen Wohnort, tun“, nannten die „Schneiders“ den Grund für ihr großzügiges Engagement. Nach einem Gespräch mit Gibhardt hatte sich diese „Adresse“ für die finanzielle Unterstützung herauskristallisiert. Die unverhoffte Überweisung machte es möglich, dass die Stadt das „freigewordene“ Geld in die Sanierung des Spielplatzes „Auf dem Eichelchen“ umleiten kann. Sowohl Gibhardt als auch Thomas und Luiza Schneider waren sich einig, dass das neue sportliche Betätigungsfeld, das in erster Linie von Scholl geplant worden war, gut in diesen Naherholungsbereich passe. „Es ist ein excellentes Beispiel bürgerschaftlicher Beteiligung, davon brauchen wir noch viel mehr“, forderte Gibhardt, „auch auf diese Weise können wir die Stadt gemeinsam entwickeln.“ Zuvor war schon der Skater-Park auf der Glockenspitze per Crowdfunding (Schwarmfinanzierung) und damit in Teilen abseits des kommunalen Haushaltes zum Leben erweckt worden. Vielleicht gelinge es ebenfalls, einen möglichen Calisthenics-Park (Training mit Eigengewichtsübungen) nahe beim Skater-Park mit fremder Hilfe zu realisieren. In einem weiteren Schritt könnten laut Gibhardt und Thomas Schneider Frisbee-Scheiben zum Ausleihen im Mehrgenerationenhaus, Schulen, Jugendzentrum Kompa oder in Geschäften der Innenstadt vorgehalten werden.



In den 1970er-Jahren in den USA geboren
Disc-Golf, so wird auf der Internetseite www.discgolf.de beschrieben, ist eine junge Sportart, die in den 1970er-Jahren in den USA entwickelt wurde. 1979/80 bildeten sich in Deutschland erste Disc-Golf-Gruppen. Es wird nach ähnlichen Regeln wie Golf gespielt und ist ein Sport für jede Generation „Entspannte Bewegung in der freien Natur, Spielspaß vom ersten Augenblick an und das soziale Miteinander machen Disc-Golf zu einem Spitzen-Erlebnis für Familien und Gruppen“, heißt es weiter. Eine Grundausstattung mit drei Scheiben sei bereits für 25 bis 30 Euro zu haben. Da sich Disc-Golf-Kurse der Natur und dem Gelände anpassten und nahezu keine Eingriffe in die Landschaft nötig seien, erfülle die Sportart selbst höchste Ansprüche an Landschaftsschutz und einen schonenden Umgang mit der Natur. Nach vorsichtigen Schätzungen spielten rund 3000 Disc-Golfer in Deutschland regelmäßig.

Über 10.000 Anlagen
Weiter beschreibt die Homepage innerhalb des Deutschen Frisbee-Sportverbandes: „Der Weltverband, die Professional Disc Golf Association (PDGA), schätzt die Zahl der aktiven Disc-Golfer auf eine halbe Million. Zwischen acht und zwölf Millionen Menschen, so die PDGA, haben schon einmal Disc-Golf gespielt. Weltweit gab es Ende 2019 mehr als 10.000 Disc-Golf-Anlagen - davon fast 7500 allein in den USA. Disc-Golf wird auch professionell betrieben. Auf der PDGA-Tour werden jährlich mehr als zwei Millionen Dollar Preisgeld ausgeschüttet. Nationale sportliche Höhepunkte sind die Deutsche Meisterschaft und die German Tour. Bei Turnieren der höchsten Kategorie gibt es Preisgeld bis zu 3000 Euro zu gewinnen.“ (vh)


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