VG-Rat Wissen beriet über Lüftungsanlagen in Klassenräumen und mehr
Von Katharina Behner
Die jüngste Sitzung des Wissener Verbandsgemeinderates umfasste ein breites Spektrum an Themen. So wurde auch über die energetische Gesamtsanierung der Franziskus-Grundschule beraten. Sie soll beim Altbau und der Turnhalle beginnen. Ein weiteres Thema war die Frage: Braucht es in Klassenräumen eine technische Hilfe zur Belüftung in Zeiten der Pandemie?
Wissen. Neben dem Rathausneubau beschäftigte sich der Verbandsgemeinderat in Wissen mit vielfältigen Themen. Die Ferien stehen bevor und landesweit macht man sich aufgrund der Pandemie Gedanken über die optimale Vorsorge hinsichtlich einer vernünftigen und sinnvollen Belüftung der Klassenräume mit Beginn des neuen Schuljahres. So hatte auch der Wissener Verbandsgemeinderat dieses Thema Mitte Juli auf der Agenda.
Die Verwaltung, so Bürgermeister Berno Neuhoff, habe sich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt. In die Betrachtung einbezogen wurden die Grundschulen in Wissen, Birken-Honigsessen und Katzwinkel, wobei vier Möglichkeiten der Handhabung vorgestellt wurden, die derzeit auch landesweit diskutiert werden: Die Fensterlüftung, zentrale und dezentrale Lüftungsanlagen sowie der Einsatz von Raumlüftern.
Festgestellt wurde, dass jede der Varianten Vorteile aber auch Nachteile birgt. Während für die Fensterlüftung keine Investitionen getätigt werden müssen, stehen dem höhere Heizkosten gegenüber. Bei der Errichtung einer zentralen Lüftungsanlage ständen für die Grundschulen hohe sechsstellige Beträge an. Wartungs- und Energiekosten noch nicht berücksichtigt - ein Einbau bis Herbst nicht leistbar und unrealistisch.
Für eine dezentrale Lüftung über alle Schulen lägen etwa eine halbe Million Euro in Investitionen zu Grunde.
Beim Einsatz mobiler Lüfter, sei eine zusätzliche Lüftung dennoch geboten, da bei deren Einsatz lediglich die Luft umgewälzt werde. Hinzu kommt eine störende Geräuschkulisse (etwa 35 Dezibel), die nach Studien kritisch betrachtet wird.
Als wirksamste Variante angesehen, wie auch von Fachleuten, wird die Fensterlüftung (Stoßlüften) in Verbindung mit dem Tragen von Masken (Mund/Nasen-Schutz).
Was nicht heißen soll, dass man die Sorgen der Eltern in ihren Anfragen nicht ernst nehme, betonte Bürgermeister Berno Neuhoff.
Thomas Kölschbach (FDP) wies in diesem Zusammenhang auf einen möglichen Einsatz von „Co2-Ampeln“ hin. Sie signalisieren, wenn es an der Zeit ist zu lüften.
Riesen Einsparpotentiale monetär als auch in Sachen Co2-Emmisionen
Nachdem die Franziskus-Grundschule Wissen eine umfassende Brandschutzsanierung erfuhr wurde über ihre energetische Sanierung beraten.
Hierzu stellte das beauftragte Kölner Planungsbüro Enumin mit Philip Klever einen energetischen Sanierungsfahrplan vor, der nach aufwendigen Prüfungen (zum Beispiel Thermografie-Aufnahmen) zustande kam. Die Vorgehensweise, den Gebäudekomplex dabei in vier Bereichen (Altbau, Mittelbau, Neubau und Turnhalle) zu betrachten, berge unter anderem fördertechnische Vorteile.
Die vorliegenden Ergebnisse zeigten eine Vielzahl möglicher Maßnahmen auf, mit denen sich die energetische Bilanz der einzelnen Gebäudeteile verbessern lassen.
Gleichzeitig zeigen sie Einsparungen hinsichtlich des verringerten Energiebedarfes nach einer Sanierung auf, die so Klever, einem dann sehr modernen Neubau mit einer guten Klimabilanz entspräche.
Aktuell, so Klever, ständen besonders hinsichtlich der Fördergelder die Zeiten gut. Alles was die Erreichung der Klimaziele unterstütze, erfahre derzeit Fördersätze von bis zu 50 Prozent vom Bund. Empfohlen wurde mit dem Altbau und der Turnhalle in Sachen Fahrplan zu beginnen.
Hierzu machte Bürgermeister Berno Neuhoff deutlich, dass es aufgrund der hohen Verschuldung der Kommune gelte, Prioritäten zu setzen. Beschlossen wurde der Empfehlung zu folgen und zunächst die Kosten für Altbau und Turnhalle zu ermitteln, um sie im kommenden VG-Haushalt für Planungsleistungen bereit zu stellen.
Weitere Informationen aus der Sitzung
Elternbeiträge für Verpflegung in den kommunalen Kitas ab Sommer
Mit Inkrafttreten des Kita-Zukunftsgesetze zum 1. Juli werden auch die Betreuungsformen angepasst. Entsprechen wurde die Satzung zur Nutzung der Einrichtungen angepasst. Die Beiträge für eine 7-Stundenbetreuung mit Unterbrechung über Mittag, ohne Mittagessen belaufen sich auf 3,41. Für eine 7-Stundenbetreuung durchgehend mit Mittagessen auf 51,95 Euro. In der Ganztagsbetreuung mit Mittagessen fallen 53,66 Euro an.
Bewerbungen für Waldkita-Gruppe
Aktuell haben sich die Arche Noah Marienberge und der Hof Hagedorn für die Einrichtung einer Waldkita-Gruppe beworben. Die Erarbeitung eines umfassenden Konzeptes zur Einrichtung einer Wald- bzw. Naturnahen Kitagruppe wurde im Anfang Juni beschlossen.
Kooperationsvertrag für mehr Sicherheit kommt zustande
Für noch mehr Sicherheit in der Verbandsgemeinde wurde Bürgermeister Berno Neuhoff Mitte Juni ermächtigt, einen Kooperationsvereinbarung zwischen Ordnungsamt und Polizei abzuschließen. Dem wurde nun zugestimmt, so dass das Vorhaben wie geplant zustande kommt.
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