„Friends of Jesus“ aus Altenkirchen im Katastropheneinsatz und mit Mutmach-Lied
Die kleine christliche Gemeinde "Friends of Jesus" war mit einer kleinen Gruppe in das Katastrophengebiet an der Ahr gefahren, um dort zu helfen. Aber nicht nur das: Es wurde auch ein Lied produziert über das Erlebte und die Schicksale der Opfer vor Ort. Einer der Verantwortlichen berichtet im AK-Kurier.
Region. Marcus Ahrend von den „Friends of Jesus“ berichtet im Gespräch mit dem AK-Kurier in beeindruckender Weise von dem, was die Aktiven seiner christlichen Gemeinde in Katastrophengebieten erlebten – aber auch von der Produktion eines Liedes, dessen Video derzeit auf große Resonanz im Internet stößt.
Zwei der letzten Tage verbachten die „Friends of Jesus“ im Katastrophengebiet, berichtet Ahrendt - Sonntag in Bad Neuenahr mit zwei Freunden aus der christlichen Gemeinschaft, Mittwoch in Kreuzberg mit seinem Bruder, seinem Radlader, einem LKW und vier anderen Männern aus seinem Heimatdorf Ziegenhain.
„Vielleicht ermutigt und motiviert unser Lied in den nächsten Tagen den einen oder anderen der unzählbaren Opfer und Helfer“, hofft Ahrendt. Er ist sich zwar unsicher, ob er das Gesehene, Erlebte und Gehörte schon verarbeitet habe, aber denkt, das Lied sei ein Teil davon. Die Bilder, die man auch in diesem Artikel findet, stammen von den „Friends of Jesus“ und aus einer Facebook-Helfergruppe, weil sie das widerspiegelten, was ihn besonders berührt hat: „Freiwillige Helfer. Menschen wie du und ich.“
In dem großen Leid, das alle im Moment sehen und teilweise erleben, sei vor Ort deutlich zu spüren, wie praktisch gelebte Liebe Trost spende und sogar die Atmosphäre verändern könne. „Sie ist wie ein Werkzeug, das in uns gelegt wurde, mit dem wir Tränen trocknen können und dabei sogar ein Stück Zufriedenheit finden. Sie ist wie etwas, was nicht von dieser Welt stammt - etwas Göttliches“, so der Gläubige.
Besonders dankt er seinen Freunden Doro, Alexander und Alexander aus der Ukraine sowie Raimund von dieklangschmiede.de dafür, dass sie sich so schnell Zeit genommen hätten für das Arrangement, die Aufnahmen und den Mix. Sein Dank gilt natürlich auch grundsätzlich allen Helfern: „Wir beten für euch und die Betroffenen.“ (Wolfgang Rabsch/ddp)
Marcus Ahrend verriet dann noch, wie es zu dem Lied kam:
„Am Sonntag, den 18. Juli, waren wir mit einer kleinen Gruppe aus unserer christlichen freien Gemeinde „Friends of Jesus “ aus Altenkirchen in Bad Neuenahr zum Helfen unterwegs. Hier trafen wir die Familie an, die ohne Strom ums Überleben kämpfte. Wir trugen ihnen ein Stromaggregat von der Umgehungsstraße zu ihrem Haus im Ort. Dort angekommen, entschieden wir uns, bei ihnen zu bleiben. Wir halfen den Keller leer zu pumpen und auszuräumen. Nachdem wir zu Hause ankamen, entstand die Idee zum Lied. Es war wohl auch ein Stück Verarbeitung, aber besonders auch der tiefe Eindruck, den die Hilfsbereitschaft hinterlassen hat, der mich dazu bewogen hat. Ich bin selber Musiker und mache ansonst auch in der Gemeinde Musik. Der Text und die Musik entstand.im Handumdrehen.
Am Mittwoch, den 21. Juli, waren wir wieder vor Ort an der Ahr. Diesmal organisierte mein Bruder die Fahrt, der erster Beigeordneter in unserer Ortsgemeinde Ziegenhain ist, und auch zu unserer christlichen Gemeinde gehört. Sein ‚Aufruf‘ fand großen Anklang in der Ziegenhainer Dorfgemeinschaft. Zahlreiche Sachspenden (von befüllten Benzinkanistern, über Hygieneartikel bis hin zu Lebensmitteln) gaben die Bewohner dem sechsköpfigen Team aus Ziegenhain mit. Außerdem stellte mein Bruder auch das schwere Gerät seines Garten- Landschaftsbau Betriebes zur Verfügung (Radlader, LKW).
Wieder zu Hause angekommen, ging die Arbeit am Lied weiter. Dabei unterstützen mich ein Freund aus der Ukraine, der von den Geschehnissen in Deutschland sehr bewegt war und Raimund Häveker von „Die Klangschmiede“ aus Wölmersen.
Die Gemeinde „Friends of Jesus“, gibt es bereits seit etwa 24 Jahren. In Altenkirchen haben wir unser Begegnungscafé „friends“ in der Hofstraße 3 am Marktplatz. Gottesdienst-Zeiten und Öffnungszeiten des Cafés findet man auf der Homepage (www.friends-of-jesus.de).
Schön ist zu sehen ist, dass sich bereits viele Menschen zu dem Lied gemeldet haben, obwohl es erst etwa drei Tage online ist. Wichtig war mir, dass ich als Interpret und Musiker im Video nicht im Vordergrund stehe, sondern die Ernsthaftigkeit, aber besonders auch die Hoffnung betont wird, die durch die Arbeit der unzählbaren Freiwilligen, ob privat, von der Feuerwehr, dem THW und anderen gebracht wird. Dafür wurden auch Hilfsangebote einer Hilfe-Facebook Gruppe im Video verarbeitet.“
Die Tipps von Marcus Ahrend, um zu helfen:
Wenn man praktisch helfen möchte, kann man sich in dieser Facebook-Gruppe informieren. Hier gibt es viele Hilfegesuche, professionelle Organisation und Adressen für Spenden.
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