Gefahr für unsere Tiere: EU plant weitreichendes Antibiotika-Verbot
Von Katharina Kugelmeier
Tierärzte schlagen Alarm! Ein von der EU geplantes, weitreichendes Antibiotika-Verbot für die Behandlung von Tieren könnte zur Gefahr für unsere Haustiere werden. Auch Pferde oder Nutztiere wären von den Folgen betroffen. Eine Petition ist bereits gestartet, um das Verbot noch zu verhindern.
Wissen. Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte e. V. (bpt) ist alarmiert. Bereits 2019 wurde eine neue EU-Tierarzneimittelverordnung verabschiedet. In einem sogenannten Nachfolgerechtsakt müssen EU-Kommission, Mitgliedsstaaten und EU-Parlament nun bis zum Inkrafttreten des Gesetzes im Januar 2022 festlegen, welche Antibiotika künftig dem Menschen vorbehalten werden sollen. Eine Anwendung in der Tiermedizin wäre somit verboten.
Bei den Antibiotika, die von diesem Verbot betroffen wären, handelt es sich um ein komplettes Anwendungsverbot von Fluorchinolonen, Cephalosporinen der 3. und 4. Generation, Polymyxinen und Makroliden. Sollte dem vom Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit des EU-Parlaments (ENVI) beschlossene Entschließungsantrag auch im EU-Parlament eine Mehrheit finden, wäre ein solches Verbot kaum mehr abzuwenden. Auch Ausnahmen für Einzeltiere wären dann laut Auffassung von EU-Kommission und Europäischem Tierarztverbandes FVE selbst bei schwerwiegenden Infektionen nicht mehr möglich.
Viele Krankheiten bei Tieren könnten mit einem Verbot der genannten Antibiotika nicht mehr oder zumindest nicht mehr adäquat behandelt werden. Dies hätte sowohl erhebliche Auswirkungen auf den Tierschutz, als auch dramatische Auswirkungen auf die Therapie von Tieren. Darum müssen neben Tierärzten auch die Tierhalter aktiv werden. Ab sofort gibt es in Tierarztpraxen der bpt-Mitglieder ausliegende Unterschriftenlisten, auf welchen auch Tierhalter geben werden, zu unterschreiben. Darüber hinaus gibt es eine Online-Petition, auf welcher man problemlos und mit wenig Aufwand seine Unterschrift leisten kann. Ein Teilen der Petition über Soziale Medien oder im Bekanntenkreis ist ebenfalls hilfreich, dass Tierhalter von der Problematik erfahren und rechtzeitig handeln können.
Zur Online-Petition
Weitere Informationen des Tierärzteverbands
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