Kölschbach Haustechnik aus Wissen spendet an die Lebenshilfe Ahrweiler
Von Katharina Behner
Die verheerende Flut im Ahrtal kostete zwölf Menschen mit Behinderung in der Wohnstätte der Lebenshilfe Sinzig und einer weiteren Person in einer Wohngruppe das Leben. Die übrigen Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter der Einrichtung stehen noch heute unter dem Schock. Mit ihrer Geldspende an die Lebenshilfe Ahrweiler möchte die Firma Kölschbach Haustechnik aus Wissen helfen.
Wissen. „Wir wollen gerne helfen“, so die beiden Brüder Christoph und Thomas Kölschbach von Kölschbach Haustechnik in Wissen anlässlich des Treffens zur Übergabe der Spende von 1.000 Euro. Diese überreichten die beiden Unternehmer an Jochen Krentel, den Geschäftsführer der Lebenshilfe im Landkreis Altenkirchen/WW.
Die Spende soll dem Verein bei der Bewältigung der Schäden und insbesondere beim Wiederaufbau des Lebenshilfe-Hauses unterstützen. Die Lebenshilfe Altenkirchen wird das Geld nun an die Lebenshilfe Ahrweiler weiterleiten. Auf diesem Wege wollen Kölschbach Haustechnik und die Lebenshilfe Altenkirchen der Lebenshilfe Ahrweiler, den Bewohnern des dortigen Hauses und ihrem Mitarbeiten in Sinzig solidarisch zur Seite stehen. Sie gerieten durch die Naturkatastrophe Mitte Juli ohne eigenes Verschulden in fürchterliche Not. Auch, so Thomas Kölschbach, könne die Spende zum Beispiel für einen Tagesausflug der Bewohner und Betreuer genutzt werden, damit diese etwas Erholung finden.
Verbindungen zur Lebenshilfe und ins Ahrtal
Kölschbach Haustechnik verbindet sowohl zur Lebenshilfe als auch ins Ahrtal selbst eine enge Verbindung. Schon in vorangegangen Zeit hat die Wissener Firma Kölschbach sich immer wieder für die Lebenshilfe eingesetzt und gespendet. Nicht zuletzt reichen aber auch familiäre Verbindungen ins Ahrtal. Die Schwester der Kölschbach-Brüder lebt in Bachem.
Gleich in den ersten Tagen stellte die Firma Kölschbach mehrere Mitarbeiter frei, die im Ahrtal quasi erste Hilfe leisteten: durch die Bereitstellung von Stromgeneratoren und Elektromaterial, Reparaturen von Abflussrohren, Kellerreinigungen, Trinkwasser und vielem mehr.
„Auch wenn das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein war, war es uns wichtig sofort zu helfen“, so Christoph Kölschbach und sein Sohn Michael, der selbst mit beim Einsatz im Ahrtal dabei war.
Wichtig sei es ihnen, so Thomas Kölschbach, vor allem Solidarität mit der Institution der Lebenshilfe und deren Mitarbeitern zu demonstrieren. Denn diese seien teilweise „angegangen“ worden.
Doch das Erdgeschoss des Gebäudes in Sinzig war innerhalb von Minuten so schnell und mit Wucht durch die Fenster des Erdgeschosses vollgelaufen. Die Bewohner hatten kaum eine Chance sich zu retten. Und auch die Hilfe der Mitarbeiter im Haus hatten keine Möglichkeit mehr zu helfen. Besonders sie sind nach wie vor anlässlich der nicht beeinflussbaren Situation besonders verzweifelt.
Lebenshilfe Altenkirchen unterstützt - Dank der Lebenshilfe Ahrweiler
Wie Geschäftsführer Jochen Krentel der Lebenshilfe im Landkreis Altenkirchen/WW berichtet, stehe man im engen Kontakt zur Lebenshilfe Ahrweiler. Im Namen des Vorsitzenden Ulrich van Bebber und Ute Voß (Vorstand) der Einrichtung Ahrweiler dankte er für die Spende – und der Klarstellung, dass der Belegschaft nichts vorzuwerfen sei.
Vielmehr seien die Mitarbeiter, die die Verstorbenen über Jahre begleitet und innerhalb nur weniger Minuten verloren hatten, gemeinsam mit den Bewohnern, Angehörigen und dem gesamten Team mit der Aufarbeitung der besonderen psychischen und traumatischen Situationen, als auch der wirtschaftlichen Schäden stark beansprucht.
Die Lebenshilfe Ahrweiler steckt gerade mitten in den Vorbereitungen für eine Gedenkfeier der Opfer in Sinzig, die dabei helfen soll, die Tragödie zu verkraften und zu verarbeiten. Auch deswegen konnten van Bebber und Voß selbst der Spendenübergabe nicht beiwohnen. Krentel richtete in deren Namen einen herzlichen Gruß und den Dank an die Firma Kölschbach Haustechnik aus.
Auch die Lebenshilfe Altenkirchen entsendete Mitarbeiter über die Freiwillige Feuerwehr ins Ahrtal und bot Unterbringungsmöglichkeiten im Pflegedorf Flammersfeld an. Aktuell konnten rund 25 Bewohner in einer Einrichtung in Neuwied untergebracht werden. Die Wege der Angehörigen dorthin sind natürlich kürzer und gerade in der aktuellen Phase für die Bewohner besonders wichtig.
Der Altenkircher Lebenshilfe-Verein unterstützt aktuell so gut es nur geht bei Verwaltungstätigkeiten und mit Geldspenden. Der von der Einrichtung gewünschte Wiederaufbau in Sinzig wird unter anderem abhängig sein vom Zustand des Hauses nach der Flutkatastrophe und auch den neuen Hochwasserkonzepten, die noch nicht definiert sind. (KathaBe)
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