Wandern im Westerwald: Kleiner Wäller Basalt + Wasser an der Ulmbachtalsperre
Von Katharina Kugelmeier
Entlang des Stausees, durch den Wald, vorbei an historischen Gebäuden und durch den “BasaltPARKours“ führt der acht Kilometer lange “Kleine Wäller Basalt + Wasser“. Zu den als Spazierwegen ausgewiesenen Kleinen Wällern gehörend ist dies eine leichte und gemütliche Rundtour.
Greifenstein. Zehn kleine Wäller gibt es, die Runde “Basalt + Wasser“ ist einer von den als Spazierwegen beschriebenen Wanderungen im Westerwald. Auf acht Kilometern führt die gut markierte Strecke von der Ulmbachtalsperre durch die abwechslungsreiche Landschaft rund um Greifenstein und Beilstein. Wunderschöne Natur, geologische Besonderheiten und historische Gebäude machen die Rundtour zu einem sehr kurzweiligen Vergnügen. Ein absoluter Höhepunkt der Strecke ist der lehrreiche “BasaltPARKours“ bei der Burg Beilstein, einer Oase der Ruhe, in der die verschiedenen Nutzungsarten von Basalt gezeigt werden.
Los geht es am Parkplatz der Ulmbachtalsperre. Hier findet man auch eine Info-Tafel zur Tour, bevor man über den asphaltierten Damm die Runde startet. Es lohnt sich, unterwegs mal kurz zu stoppen und den Blick über das Wasser schweifen zu lassen. Am Ende des Damms gibt es eine weitere interessante Info-Tafel, welche Wissenswertes zur Talsperre bereithält. Zwischen 1963 und 1966 gebaut, schützt sie seitdem die drei Ortschaften am Ulmbach vor Überflutungen. Nach links wandert man nun auf einem befestigten Weg um den halben Stausee herum und anschließend in ein Waldgebiet. Das Ufergebiet zwischen Weg und Ulmbach ist ein Renaturierungsgebiet, welches vielen Tieren und Pflanzen einen geschützten Lebensraum bietet.
Weiter geht es am Geotop Kammquarzitklippe entlang und dem Bachlauf folgend nach Beilstein, wo man schließlich den Ulmbach überquert. Die Kammquarzitklippe ist übrigens ein Überbleibsel aus der Unterkarbonzeit von vor 340 Millionen Jahren und damit ein wahres Stück Geschichte. In Beilstein führt der Kleine Wäller über einen Wiesenweg vorbei an Gärten und dann ein Stück durch den Ort, bevor man zurück zum Ulmbach kommt und diesen erneut überquert. Während man rechts in die Herborner Straße abbiegt, sieht man links eine aus der Spätrenaissance stammende Basaltkirche und kurze Zeit später die Burg Beilstein, welche einst die Grafen von Nassau-Beilstein beheimatete und im Jahr 1612 zum Schloss umgebaut wurde und heute im Privatbesitz ist.
Etwas später passiert man den Ulmbach ein drittes Mal, bevor man sich links in Richtung “BasaltPARKours“ hält. An vielen Stationen in dem liebevoll angelegten Park erfährt man Wissenswertes über Basalt und die möglichen Verwendungsarten. Noch heute wird im Ort Basalt abgebaut. Am Ende des Parks erreicht man einen von Basalt-Findlingen eingerahmten Kunstrasenplatz, der daher den Namen “Baslat-Arena“ trägt. Ein letztes Mal überquert man nun auch den Ulmbach sowie die Schlossstraße, bevor man nach einem kurzen Stück bergauf links auf den Ulmtalradweg abbiegt. Der Ulmtalradweg ist die ehemalige Trasse der Ulmtalbahn und verbindet auf knapp 22 Kilometern Westerwald und Lahntal. Auf der rechten Seite findet man den großen Rastplatz “Beilstein“, welcher zu einer Pause einlädt. Hier gibt es nicht nur eine Info-Tafel zum Basaltabbau mit historischem Hintergrund, sondern auch einen Nachbau der ehemaligen Ton-Verladeanlage.
In weiterer Folge des Ulmtalradwegs passiert man noch einen kleinen Rastplatz, bevor man einen ganz besonderen Aussichtspunkt erreicht. Auf einer Liegebank kann man gemütlich den fantastischen Blick auf die Ulmbachtalsperre und ins Ulmtal genießen. Nun geht es zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung. Auf dem letzten Abschnitt warten noch zwei weitere Höhepunkte der Strecke. Zuerst kann man kurz vor Verlassen des Radwegs die denkmalgeschützten Brückenbauwerke aus Basalt bestaunen, welche 2019 erst saniert wurden, bevor man schließlich an der Ulmbachtalsperre im Sommer einen Badesee vorfindet. Nach einer schönen Wanderung kann man hier entspannt den Tag ausklingen lassen. Im Sommer sollte man also unbedingt Badesachen einpacken.
Der “Kleine Wäller Basalt + Wasser“ ist eine tolle und leichte Runde für die ganze Familie. Es gibt nicht nur viel zu entdecken und zu bestaunen, sondern auch einiges Wissenswerte dank der Info-Tafeln zu lernen. Relativ flach ohne lange oder steile Steigungen ist die Wanderung auch für weniger geübte Wandernde perfekt geeignet. Mit einem Ausklingen am Badesee im Sommer hat man vor allem mit Kindern auch einen gelungenen Abschluss und eine Motivation, die acht Kilometer zu laufen. Die Wege sind überwiegend gut befestigt, aber festes Schuhwerk ist nichtsdestotrotz immer ratsam. Die Parkmöglichkeit an der Ulmbachtalsperre ist übrigens nicht zu jeder Zeit kostenfrei, hier unbedingt auf die Hinweisschilder achten.
Tour-Informationen:
Art: Rundweg
Schwierigkeit: leicht
Strecke: 8 km
Dauer: 2 Stunden
Steigung: circa 100 Höhenmeter
Familiengeeignet: Ja
Beschildert: Ja
Beschaffenheit: hauptsächlich Natur- und Schotterwege
Besonderheit: Kleiner Wäller
Startpunkt: Parkplatz an der Ulmtalsperre (Ulmbachtalsperre 1, 35753 Greifenstein)
Zielpunkt: wie Startpunkt
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