Herdorf: Tobias Gerhardus (CDU) tritt gegen Uwe Erner an
Die CDU Herdorf tritt mit Tobias Gerhardus bei den Bürgermeisterwahlen am 27. März mit Tobias Gerhardus (31) gegen den bisherigen Amtsinhaber Uwe Erner an. Dies beschloss jetzt die Mitgliederversammlung der Union des "Städtchens".
Herdorf. Zum zweiten Mal schickt die CDU Herdorf einen Kandidaten ins Rennen um das Bürgermeisteramt. Setzte sie beim letzten Mal noch auf einen jungen Mann aus Betzdorf, so fiel ihre Wahl diesmal auf ihr Parteimitglied Tobias Gerhardus. Bei der Mitgliederversammlung im Casino des Hotels Schneider, zu der auch MdL Dr. Josef Rosenbauer gekommen war, nominierte die Versammlung Gerhardus mit 30 Ja-Stimmen bei einer Nein-Stimme. Der Kandidat ist 31 Jahre jung und ein Herdorfer Junge. Er studierte Geschichte und Politikwissenschaften in Siegen und schloss das Studium 2007 mit Magistergrad ab. Seit 2009 leitet er die CDU Kreisgeschäftsstelle in Wissen und ist zudem im Wahlkreisbüro von Dr. Josef Rosenbauer tätig. Im Jahr 2002 trat er in die Partei ein, wurde Stadtverbandvorsitzender und Kreisvorsitzender der JU. Zwei Jahre später kandidierte er für den Stadtrat und den Kreistag und wurde in 2009 in beide Ämter wieder gewählt. Seit sechs Jahren hat Gerhardus somit Einblick in die kommunalpolitische Arbeit vor Ort und meint: "Herdorf kann frischen Wind vertragen." Mittlerweile sei im Rathaus vieles zur "Chefsache" erklärt und immer wieder höre man "Alles ist auf einem guten Weg." Die Realität sehe jedoch anders aus, so der Herausforderer. Die großen Vorhaben in der Stadt zögen sich eindeutig zu lange hin! Ob betreutes Wohnen, Einkaufszentrum Alte Hütte, Grundschulsanierung beziehungsweise Neubau. Noch immer warte man auf den Beginn dieser Projekte.
"Nach 16 Jahren vermisst man doch etwas den Biss beim jetzigen Amtsinhaber. Aber wen wundert´s, nach so langer Zeit wird man wohl amtsmüde. Uwe Erner hat sicherlich seine Arbeit für Herdorf getan, ich finde allerdings, nun ist es Zeit für einen Wechsel", erklärte Gerhardus in seiner Rede. "Deshalb sollte die CDU einen Kandidaten für die Wahl stellen, damit endlich wieder Bewegung ins Städtchen kommt. Und als stärkste politische Kraft im Ort sollten wir den Anspruch haben, den Chefsessel im Rathaus zu besetzen. Dafür bin ich bereit."
Von den vielen anzugehenden Aufgaben sprach Gerhardus drei genauer an. Zuerst die Grundschule. Diese brauche auf jeden Fall einen eigenen Standort, eine Zusammenlegung mit der Realschule Plus sei weder aus pädagogischen Gründen, noch auf Grund der Infrastruktur eine Lösung. Eltern und Lehrer brauchten diesbezüglich endlich eine klare Aussage. Zweites Thema - der Bahnhof. Beim fehlgeschlagenen Kauf 2006 seien Fehler gemacht worden, nur das klare Nein der CDU habe ein Enteignungsverfahren verhindert.
"Für mich bedeutet Wirtschaftsförderung den Erhalt von Arbeitsplätzen und Schaffung neuer Arbeitsplätze", sagte Gerhardus. Er möchte Gespräche führen und so zu einer gemeinsamen Lösung zur Verbesserung der Situation am Bahnhof zu kommen.
Und als dritten Punkt möchte Gerhardus die Menschen wieder für die Politik gewinnen. Er möchte mit den Bürgern in Dialog treten und sie besser einbinden. In Einwohnerversammlungen sollen die Bürger ihre Meinung sagen können, dies auch zum Thema Kommunalreform. Gerhardus nannte Beispiele aus Dermbach und Sassenroth, wo die Bürger in gemeinsamen Aktionen die Turnhalle saniert, Spiel- und Sportplatz hergerichtet haben. Dies sei gelebtes Miteinander. "Herdorf ist mir eine Herzensangelegenheit. Und ich bin gerne bereit, hier im Städtchen Verantwortung zu übernehmen." Nach der Nominierung bedankte Gerhardus sich für das in ihn gesetzte Vertrauenl. So gestärkt, könne er zuversichtlich in den Wahlkampf gehen.
Eine Ehrung stand auch noch auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung, Dieter Groß wurde mit Urkunde und Ehrennadel für 40 Jahre währende Treue zur Partei ausgezeichnet.
Fraktionssprecher Uwe Geisinger gab den Parteifreunden noch einen Überblick der derzeitigen Ratsarbeit. So findet in Kürze ein gemeinsamer Termin von Städten und Gemeinden mit den Stromlieferanten RWE und EON bezüglich der Konzessionsverträge statt. Die Haushaltskonsolidierung der Stadt steht an. Bezüglich der Gewerbesteuer sei die Stadt wieder in einem guten Bereich. Es seien zwar noch Verluste aus den Vorjahren auszugleichen und auch die Umlagen müssten geschultert werden, doch hätten sich die Einnahmen stabilisiert. Auf dem Gelände "Alte Hütte" soll ein Einkaufszentrum entstehen. Der Bebauungsplan Ermert-Areal sieht teilweise Gewerbebetriebe dort vor. Die Renovierung der technischen Anlagen im Hüttenhaus ist abgeschlossen. Nun gelte es, noch eine Lösung für die Hüttenschenke zu finden. Der Anbau an der Kita am Stegelchen werde Frühjahr oder Sommer fertig gestellt. Für die Realschule Plus sei man bemüht, neue Schwerpunkte im Bildungsprogramm zu setzen. Mit dem betreuten Wohnen auf der Mühlwiese hoffe man, noch in diesem Jahr weiter zu kommen. Auch der Fußweg zum Seniorendorf Stegelchen über das Bähnchen solle dieses Jahr fertig gestellt werden. Zudem stünden noch einige Gebäudesanierungen an. (anna)
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