Straßen beschäftigen die Selbacher - Infrastruktur für die Zukunft
Von Katharina Behner
Der Straßenbau in Selbach beschäftigte in der Sitzung des Ortsgemeinderates einmal mehr. Dabei ging es um „Sprünge“ von Gemarkungsgrenzen bis hin zu Kanalarbeiten in der Schulstraße, die für eine bessere Straßenoberflächenentwässerung sorgen sollen. Der Ausbau der K130 könnte noch im November beginnen.
Selbach. Dass Selbach in Sachen Straßenangelegenheiten in den vorangegangenen Jahrzehnten eher von Stillstand geprägt war, ist deutlich an den Themen auch der letzten Sitzung des Ortsgemeinderates festzumachen.
Doch im Sinne einer guten Infrastruktur - nicht zuletzt für kommende Generationen - sollen die Punkte nach und nach angepackt werden, ist sich der Rat einig.
So beschäftigte sich der Rat aktuell mit der Problematik der Straßenoberflächenentwässerung in der Schulstraße, deren Erneuerung auf der Prioritätenliste eigentlich nicht an erster Stelle steht. Doch vorangegangene Starkregenereignisse zeigten deutlichen Handlungsbedarf, da das Regenwasser samt Geröll in größeren Mengen auf ein Anliegergrundstück lief, wo gerade ein Neubau entsteht.
Eingeleitete Maßnahmen das Wasser abzuleiten, stellen keinen Dauerzustand dar, so dass der Gemeinderat den geplanten Kanalbaumaßnahmen der VG-Werke (voraussichtlich 2022) zustimmte.
Dabei soll für die Regenrückhaltung innerhalb des Straßenkörpers gesorgt werden, um das Wasser „gedrosselt“ in den Selbach abzuleiten, erklärte Ortsbürgermeister Matthias Grohs. Er und der überwiegende Teil des Rates sehen sich im Hinblick auf immer häufiger auftretende Starkregenereignisse in der Verantwortung zu handeln.
Gehweg in Brunken - Voraussetzungen wurden geschaffen
Ein weiteres Thema betraf den Ausbau der L289 zwischen der Kreisgrenze Westerwald/Altenkirchen und der Stadt Wissen (Köttingen), auf deren desolaten Zustand, im März besonders aufmerksam gemacht wurde.
Die „Bemühungen scheinen gefruchtet zu haben, wie kürzlich statt gefundene Vermessungsarbeiten andeuten“, meint Grohs. Ein Termin für den Ausbau, dessen Kosten das Land trägt, sei nach wie vor allerdings nicht bekannt.
Für Selbach besteht im Zusammenhang mit dem Ausbau nun erstmalig die Gelegenheit innerhalb der Ortsdurchfahrt Brunken, rechtsseitig in Fahrtrichtung Wissen einen Gehweg anzulegen. Da der Bestandsausbau der L 289 mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erhöhte Verkehrsfrequenzen an Fahrzeugen mit sich bringen wird, soll der Gehweg für die gebotene Verkehrssicherheit, insbesondere der Fußgänger sorgen.
Um dies zu realisieren, sprach sich der Ortsgemeinderat einstimmig für die Verlegung der Gemeindegrenze zwischen der Stadt Wissen (Gemarkung Köttingerhöhe) und der Ortsgemeinde Selbach (auf der Kölbach) auf rund 180 Metern aus, die dann zukünftig auf der gegenüberliegenden Straßenseite verlaufen soll.
Dies spielt nicht zuletzt aus beitragsrechtlicher Sicht eine Rolle. Verbliebe der Bereich bei der Stadt Wissen, müsste die Stadt die Kosten für den Ausbau der Nebenanlagen in Brunken tragen, was nicht realistisch wäre. Zustimmen muss nun auch noch der Wissener Stadtrat, damit Selbach um rund 1400 Quadratmeter wachsen kann.
Informationen zu wiederkehrenden Straßenausbaubeiträgen
Wie Matthias Grohs bekannt gab, sei eine schriftliche Empfehlung des Gemeinde- und Städtebundes (GStB) ausgesprochen worden, die Ortsgemeinde Selbach in zwei Abrechnungsgebiete (Selbach und Brunken) aufzuteilen. Als Begründung wurde die Entfernung zwischen den beiden Ortsteilen angegeben, ebenfalls unterschiedliche Höhenlagen und die nicht Einsehbarkeit von einem zum anderen Ortsteil.
Der Gemeinde wird geraten, sich an die Empfehlung zu halten, um Rechtssicherheit zu wahren. Zwar, so Grohs, habe man im Sinne von Selbach und eines „sozialen Zusammenwachsens“ der Ortsteile angestrebt, eine Abrechnungseinheit auszuweisen, jedoch scheine es aus heutiger Sicht geboten, sich an die Empfehlungen des GStB zu halten. Er bat die Ratsmitglieder sich mit dem Schreiben auseinanderzusetzen, um das Thema zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgreifen zu können.
Weitere Mitteilungen aus der Sitzung
Nach eingehender Erörterung wurde beschlossen dem Musikverein Brunken 1926 einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 500 Euro zur Sanierung des Daches des Musikhauses zu gewähren.
Für den Ausbau der K130 ist das günstigste Angebot in der Prüfung. Erfreulich: Mit dem Baubeginn ist voraussichtlich noch im November zu rechnen.
Auch Selbach wird sich mit zwei First Respondern (Lisa Hüsch und Daniel Corten) am Projekt der VG und des DRK beteiligen. Für den vom DRK kostenlos zur Verfügung gestellten Defibrillator wurde ein Außenkasten (rund 470 Euro) beschafft, der an die „Hüsch Garage“ angebracht wurde.
Einen besonderen Dank richtet die Ortsgemeinde an alle ehrenamtlich Tätigen, die am Transport und der Montage der Theke aus dem Kolpinghaus für die Grillhütte aktiv waren. Ebenso an die Nachbarschaft der Görsbach- und Teichwiese für die Gründung einer neuen Pflegepatenschaft der Elgenhardt, zudem für die ehrenamtlich geleisteten Mäharbeiten des Grünstreifens vor der Hardt.
Des Weiteren wies der Ortsbürgermeister auf die für den 23. Oktober geplante Baumpflanzaktion für Neugeborene und den am 29. Oktober geplanten Seniorennachmittag hin. (KathaBe)
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