„Gimli“ vollendet den verwunschenen Auenlandweg im Wisserland
Von Katharina Behner
Was vor vier Jahren mit fantasievollen Ideen und viel Engagement in Anlehnung an die Fantasy-Geschichte „Herr der Ringe“ von Tolkien Gestalt annahm, ist der Auenlandweg in Wisserland. Ende 2020 erstmals offiziell eröffnet, erfreut sich der Erlebnisweg der Naturregion Sieg großer Beliebtheit. Fertiggestellt wurde nun die letzte der zehn Holzfiguren: „Gimli“.
Wissen-Blickhausen. Insgesamt zehn Fabelfiguren mit Motorsägen, geschnitzt von Jürgen Bender, Herbert Boger und Wolfgang Greb, prägen nun den Auenlandweg im Wisserland. Anlässlich der Fertigstellung von „Gimli“ – von Wolfgang Greb als einzige Figur in einen vorhandenen Stamm geschnitzt – trafen sich kürzlich Vertreter aller an diesem Leader-geförderten Projekt Beteiligten zu einer „Abschlusswanderung“ auf dem Auenlandweg.
Die Route ist einer der acht Erlebniswege der Naturregion Sieg. Mit seinen geschnitzten Figuren am Weg, der auf etwa drei Kilometern durch Wiesen und dunkle verwunschene Wälder rund um die Ortschaft Blickhausen führt, kommen nicht nur Fantasy-Fans auf ihre Kosten. So berichtet Matthias Weber, erster Vorsitzender der Wisserland-Touristik, dass eingefleischte Tolkien-Fans den Auenlandweg sogar in entsprechender Kostümierung aufsuchen.
Daneben schätzen vor allem Familien mit Kindern (wenn auch nicht kinderwagengeeignet) den über Stock und Stein – teils auf schmalen Pfaden verlaufenden – Weg. Dabei lassen sich die Kleinen von den geschnitzten Hobbits, der Hobbit-Höhle, Zwergen und Elben voller Begeisterung in die Welt der Fabelwesen entführen.
Auch die Natur selbst macht den Auenlandweg zu dem, was er ist. Ganz bewusst verbleiben große Wurzeln und Stämme am und auf dem Erlebnisweg und ergänzen die insgesamt zehn geschnitzten Figuren optimal.
Ohne großartige Werbung gemacht zu haben, geriet die leichte etwa einstündige, hundert Höhenmeter-Strecke ins Visier der Wanderer. An so manchen Wochenenden kamen mehr als 500 Besucher. Zwischenzeitlich musste der Weg sogar aufgrund der hohen Besucherzahlen und daraus resultierenden Wegeschäden gesperrt und ausgebessert werden.
Zu jeder der mit Motorsägen geschnitzten Figuren kann Matthias Weber eine Geschichte erzählen. Etwa, wie die beiden rund 350 Kilogramm schweren „Höllen-Hunde“ ihren Platz mit schwerer Arbeit erhielten. Mit fünf Mann wurden sie auf einer Plane den Hang hinuntergezogen und dann über dem Bachbett platziert. Bei Gollum mussten die Beine „angestückelt“ werden, weil der Stamm nicht dick genug war. Bei der Platzwahl jeder Figur habe man sich Gedanken gemacht. So wurde für die große Spinne auf Stahlbeinen ein Versteck hinter einer Kurve gefunden, was den ein oder anderen in leichten Grusel versetzt.
Greb, Bender und Boger „schnitzen“ den Weg perfekt - Dank an alle Beteiligten
Bürgermeister Berno Neuhoff dankte allen Beteiligten für das in „Gemeinschaftsarbeit“ entstandene gelungene Projekt. Mit dabei das Haus Hatzfeldt, ohne deren Gestattung der Plan kaum hätte realisiert werden können. Zur Abschlusswanderung war Graf Nikolaus von Hatzfeldt mit seiner Gattin Gabriele gekommen. Zudem der Regionalentwicklung des Kreises mit Jennifer Siebert (Leiterin) und Elena Schäfer sowie dem Wegemanager Felix Knopp.
Bei den Anliegern bedankte sich Neuhoff insbesondere für ihre Geduld. Nicht zuletzt, weil sich leider nicht alle Besucher an die Regeln zum Parken hielten. Zwischenzeitlich wird die Parksituation jedoch regelmäßig kontrolliert und ein weiterer Wanderparkplatz (insgesamt 14 Plätze) wurde angelegt.
In Richtung Matthias Weber betonte er das insgesamt gelungene Projekt. Der wiederum hob seine Höchstachtung für die drei Schnitzer hervor, die 2020 die Schnitzarbeiten aufgenommen hatten. Wolfgang Greb sei in seinen Werken sehr perfekt. Die Arbeiten von Jürgen Bender muten naturalistisch an und Herbert Boger schnitze sehr expressiv und ausdrucksstark, so Matthias Weber. Gemessen an der Leistung seien die Arbeiten mehr oder weniger für ein Trinkgeld gewesen. Alle drei Schnitzer kommen aus Morsbach, Boger und Bender nahmen bereits mehrmals am Weihnachtsmarkt auf Schloss Schönstein teil.
Zwei weiterer Helfer sollen an dieser Stelle auch nicht vergessen werden: Ohne Peter Stangier vom Hof Katzenthal (hier läuft der Weg vorbei) hätten viele der schweren und riesigen Fabel-Figuren kaum ihren Platz finden können. Mit seinem Traktor und Frontlader war er unter anderem an vorderster Front, wenn es darum ging die Schnitzarbeiten zu platzieren. Genauso wie Forstwirt Dustin Kleine, neben anderen Mitarbeitern der Hatzfeldt-Wildenburg´schen Forstverwaltung die tatkräftig unterstützten.
Weitere Informationen zum Auenlandweg findet man hierim Artikel „Der Auenlandweg in Blickhausen: Ein Erlebnisweg für die ganze Familie" und auf der Seite der Naturregion-Sieg hier. (KathaBe)
Lokales: Wissen & Umgebung
Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Wissen auf Facebook werden!
Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder): |