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Nachricht vom 04.10.2021    

Abom übt sich noch einmal in einer digitalen Variante

Der Corona-Pandemie zum Trotz: Heimische Unternehmen beklagen sich nach wie vor über Fachkräftemangel. Wie kommen nun Schüler, die jeweils alsbald einen neuen Lebensabschnitt beginnen, und Firmen, die händeringend qualifizierte Auszubildende suchen, zusammen? Die Abom versucht es auch in diesem Jahr wieder und erneut in digitaler Form.

Auf ein gutes Gelingen der digitalen Abom im November freuen sich die Organisatoren auf den Stufen des Altenkirchener Kreishauses. (Foto: vh)

Altenkirchen. Not macht erfinderisch: Das sagten sich vor einem guten Jahr auch die Organisatoren der Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse (Abom) und verlegten den Marktplatz vieler Berufe coronabedingt vom Burgwächter Matchpoint auf der Altenkirchener Glockenspitze kurzerhand ins weltweite Netz. Die erneut aktuelle unklare Situation (wie entwickelt sich die Pandemie in den nächsten Wochen?) ließ die Organisatoren, die IHK-Regionalgeschäftsstelle Altenkirchen, die Agentur für Arbeit Neuwied, die Handwerkskammer Koblenz, den Arbeitskreis Schule/Wirtschaft und die Wirtschaftsjunioren Sieg-Westerwald, noch einmal an der vor Jahresfrist eingeübten Praxis festhalten.

Für die Berufseinsteiger 2022/2023 bietet die Online-Variante am Donnerstag, 25. November, 8 bis 20.30 Uhr, und am Freitag, 26. November, 8 bis 17 Uhr, erneut über Handy, Laptop Pad & Co. die Möglichkeiten, sich mit dem weiten Feld der Berufsausbildung zu beschäftigen. 45 „Aussteller“ (bei Präsenzveranstaltungen sind es weit über 100) aus den Branchen wie Industrie, Handwerk, Handel, Gesundheitssektor, Banken und Versicherungen, weiterführenden Schulen und Hochschulen oder öffentlichem Dienst sind mit von der Partie und freuen sich, den jeweiligen Ausbildungsgang „schmackhaft“ zu machen.

Bewährtes Programm pandemiekonform
„Es sind neue Wege gefunden worden, das bewährte Programm pandemiekonform anzubieten“, sagte Landrat Dr. Peter Enders als Schirmherr bei der Präsentation der Messe am Montagmittag (4. Oktober) im Altenkirchener Kreishaus. Vor dem Hintergrund, dass es deutschlandweit 330 Ausbildungsberufe gebe, falle eine Entscheidung schwer. Die Abom in digitaler Form sei für junge Leute kein Problem. „Wir müssen die Fachkräfte in der Region halten - in einem guten Wohnumfeld und in guten Arbeitsplätzen“, ergänzte Enders und hob die Nähe des Kreises auch zu einigen Universitäten wie in Siegen, in Koblenz und dem Kölner/Bonner Raum hervor. Die Abom sei auch im zwölften Jahr eine Institution im Kreis, stufte Kristina Kutting als IHK-Regionalgeschäftsführerin für Altenkirchen und Neuwied das jährliche Treffen ein. Sie zeigte jungen Menschen Berufsperspektiven auf, denn „die Unternehmen möchten auch weiterhin Ausbildung anbieten“.

Drei starke Standbeine
Laut Kutting setze die Abom wieder auf drei starke Standbeine: die App Talentefinder, über die dank einer Chat-Funktion mit Firmen in Kontakt getreten und in die sich bundesweit eingeloggt werden könne. Exklusiv für Schulen werden Videokonferenzen zwischen Klassenzimmern und Unternehmen offeriert, und schließlich gebe es diverse Beratungsangebote wie beispielsweise „Check-U: Teste deine Stärken“ der Agentur für Arbeit. „Wir müssen junge Menschen darauf aufmerksam machen, dass es diese Angebote gibt“, forderte Kutting. Ins gleiche Horn stieß Silke Baudendistel, die bei der IHK sehr stark in die Organisation involviert ist. „Wir haben ein bisschen die Hochschulen gepusht. Zudem sollten die Schulen überlegen, welche Kontakte sie gerne hätten“, führte sie aus, „wie bei den Präsenzveranstaltungen müssen wir die Werbetrommel rühren und auf die Schulen zugehen.“ Zudem wusste sie: „Viele Aussteller warten auf die Abom.“ Ein Vorteil seien die vielen, sehr eng gestrickten Netzwerke. Rund 2000 Plakate werden verteilt, 7000 „Flugtickets“ der „Abom Digital airline“ liegen bereit, mit denen ein Einchecken von Montag, 1. November, an dank Barcode möglich ist. Von selbst versteht sich, dass Plätze in der Businessclass reserviert sind.



Ausbildung im Gespräch
„Wir müssen Ausbildung im Gespräch halten“, erklärte Michael Junglas, der sich um die Fachkoordination bei der Ausbildungsberatung der Handwerkskammer Koblenz kümmert. Es seien viele Azubispots gedreht worden, denn „steter Tropfen höhlt den Stein“. Für Karl-Ernst Starfeld, den Leiter der Neuwieder Arbeitsagentur, hat die Abom einen hohen Stellenwert in der Region, die 2000er-Auflage sei ein Erfolg gewesen. „Und die Weichen für eine erfolgreiche in diesem Jahr sind gut gestellt“, fügte er an. Erfolg bedeutet für ihn, Kontakt herzustellen zwischen jungen Menschen und Firmen, die dann zunächst in Praktika und Schnuppertage münden sollten, ehe „eine Ausbildungsaufnahme im nächsten Sommer erfolgt. Viele heimische Unternehmen bieten gute Karrieremöglichkeiten auch nach der Ausbildung“. Die Fachkräftesicherung in der Region lebe von der Ausbildung.

Wieder in Schulen unterwegs

Nach pandemiebedingten Rückschlägen in puncto Akquise von Auszubildenden ist laut Starfeld die Zahl der Bewerber inzwischen wieder gestiegen. Das liege unter anderem daran, dass „wir wieder seit einigen Monaten mit unseren Angeboten in die Schulen gehen. Die Arbeit zwischen Agentur und Schulen ist gut abgestimmt“. Darüber hinaus forderte Starfeld eine breitgefächerte Weiterbildung, vor allem in Klein- und Kleinstbetrieben, ein. Im Gegensatz zum Handwerk, das sich in den zurückliegenden Monaten krisenfest gezeigt habe, über volle Auftragsbücher verfüge und in Sachen Ausbildungsplätze nur marginalen Veränderungen aufweise (Junglas), wurde in der Metall- und Elektrobranche des AK-Landes ein Rückgang bei den Lehrstellen um sieben Prozent (24 Stellen weniger) statistisch zum September des Vorjahres erfasst.

Hashtags für weitere Infos
Der digitalen Zeit angepasst, präsentierten die Organisatoren schließlich jeweils einen Hashtag, die der Kommunikation in sozialen Netzwerken wie etwa Twitter, Facebook oder Instagram dienen. Nutzer dieser Netzwerke können Wörter mit der Raute versehen, wodurch diese für andere Nutzer anklickbar werden - IHK: # Vielfalt in Bildung und Beruf; Wirtschaftsjunioren: # Stimme der JUNGEN Wirtschaft; Kreis Altenkirchen: # Für die Region Altenkirchen; Arbeitskreis Schule/Wirtschaft: # Schule trifft Wirtschaft; Arbeitsagentur: # AusbilungKlarmachen und HWK: # JAzubi. (vh)

Informationen zur Abom unter gibt es hier.


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