400 Jahre alte Linde an der Sankt Anna Kapelle fiel Sturmtief "Ignatz" zum Opfer
Von Katharina Kugelmeier
Sie war ein echtes Wahrzeichen von Friesenhagen, die 400 Jahre alte Linde an der Sankt Anna Kapelle. Auch als rote Kapelle bekannt, wurde sie Ende des 17. Jahrhunderts errichtet und mit ihr entstand die ortsbildprägende Linde, welche nun dem Sturmtief "Ignatz" zum Opfer fiel.
Friesenhagen. Vielen Stürmen in den vergangenen Jahrhunderten konnte sie bereits trotzen, selbst Extremwetterlagen wie dem Orkantief Kyrill (2007) konnte sie standhalten. Doch nun zwang ein verhältnismäßig „harmloser“ Herbststurm die Linde in die Knie. Erinnerte sie doch gemeinsam mit der Kapelle an die Zeit der Hexenprozesse und Hinrichtungen im Wildenburger Land, bleibt nunmehr nur die Kapelle als Mahnmal.
Auch Wanderern wird die 400 Jahre alte Linde sicher fehlen, bot sie doch im Sommer eine ganz besondere Rastmöglichkeit im Schatten für alle, die auf dem Hexenweg unterwegs waren. Ihr Alter ist übrigens deshalb so genau bekannt, weil sie bereits in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts im Zusammenhang mit den grausamen Hexenprozessen Erwähnung fand. Damals noch als „Lindchen“ bezeichnet, wurde sie im Laufe der Jahre zu einem der imposantesten Bäume der Region. Und ein besonderes Highlight am Hexenweg. Der Hexenweg ist ein Wanderweg der Naturregion Sieg und einer der Themenwege. Auch auf einer der Info-Tafeln, welche die grausame Geschichte der Hexenverfolgung erzählen, wird sie mit der Kapelle thematisiert.
Die Sankt Anna Kapelle hat den Sturm und Windbruch zum Glück unbeschadet überstanden. Hoffentlich wird die im Jahr 1690 von Franziskaner-Mönchen erbaute und der Heiligen Anna geweihte Kapelle auch noch viele weitere Jahre Stürmen und Unwettern trotzen, nachdem es die Linde leider nicht geschafft hat.
Mit der Linde verschwindet nicht nur ein Wahrzeichen, sondern auch einer der ältesten Bäume der Verbandsgemeinde Kirchen. Doch glücklicherweise bleibt ihr Erbe erhalten, denn aus dem einem kleinen Samen entstand in den vergangenen Jahren bereits ein kleiner Abkömmling des geschichtsträchtigen Baums. Bleibt zu hoffen, dass diese neue Linde ebenso mächtig und prächtig wächst und viele hundert Jahre erhalten bleiben wird.
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