Gebhardshainer Wandergruppe „Auf den Spuren der Erzväter“ in Siegen
Eine phänomenale Aussicht genossen kürzlich die Teilnehmer des jüngsten Ausflugs der Gruppe „Wandern im Gebhardshainer Land“. Bei bestem Herbstwetter waren sie „Auf den Spuren der Erzväter“. Ziel war der Turm auf dem Pfannenberg, der mit fast 499,2 Metern der höchste Berg in Siegen ist.
Siegen. Wie liegt das Schöne doch so nah! Rund 30 Interessierte hatten sich am Donnerstagmorgen (28. Oktober) zusammengefunden, um an der Wanderung „Auf den Spuren der Erzväter“ teilzunehmen. Wie immer hatte das Team rund um Hubert Himmrich von „Wandern im Gebhardshainer Land“ gute Arbeit geleistet. Dieses Mal hatten Klaus und Karin Simon die ansprechende Strecke ausgesucht. Einige Tage vorher waren sie den Weg bereits abgegangen, um eventuelle Sturmschäden ausschließen zu können.
Die Sonne suchte sich schon ihren Weg durch die Wolken, als es bei bestem Herbstwetter vom Wanderparkplatz des Gasthofs Schränke losging in Richtung Römel. Immer wieder boten sich auf der Strecke dorthin atemberaubende Aussichten bis zur Grenzregion des Westerwaldes und auf die Höhen und Ortschaften des Siegerlandes. Erich Bauer, der Wanderführer des SGV Mudersbach, hatte sich angeboten, über die Sehenswürdigkeiten an der Strecke zu informieren. Er erläuterte die Geschichte des Adolfschachts, der einst am Pfannenberg zwischen der Schränke und der Bergspitze lag. Er hatte einen Durchmesser von 4,2 Meter und 13 Sohlen auf 868,7 Meter Teufe. 1910 wurde er in Betrieb genommen, die Förderung erfolgte aus dem 1858 angehauenen Brüderstollen. Auf der fünften Sohle wurde eine Benzollokomotive eingesetzt. Gleichzeitig wurde auf der vierten Sohle eine Verbindung zur Grube Pfannenberger Einigkeit geschaffen. In den folgenden Jahren wurden die Aufschlussergebnisse im Kohlenbacher Feld permanent schlechter. Dafür trat das Mittel Eisernspies mehr in den Vordergrund. 1922 erreichte der Adolfschacht die achte oder 590-Meter-Sohle. Trotz der Gangverschlechterung teufte man den Schacht noch bis zur zehnten Sohle ab und erreichte mit dieser 710 Meter Teufe unter dem Tiefen Kohlenbacher Stollen.
Am Rastplatz Römel gab es Gelegenheit für eine kurze Pause, wozu die Baumelbänke einluden. Die zahlreichen Vögel ließen sich von den Wanderern nicht stören und suchten fleißig ihr Futterhäuschen an der befestigten Tanne auf.
Gestärkt ging es gut gelaunt weiter in Richtung Pfannenbergturm, entlang der 135 Jahre alten Grenzeiche. Erich Baue erläuterte die Geschichte der Pinnen, die dem örtlichen Tagebau dienten und noch heute Zeugen schwerer Knochenarbeit sind.
Am Pfannenbergturm ließen es sich viele nicht nehmen, die Aussicht von oben in Richtung Siegen und Westerwald zu genießen. Der immer noch leichte Nebel verhinderte leider den Blick auf das Siebengebirge. Aussichtstafeln auf der Plattform informieren darüber, wohin man gerade schaut. Der Turm steht auf dem Pfannenberg, der mit 499,2 Metern der höchste Berg Siegens im Stadtteil Eiserfeld ist. Ursprünglich handelt es sich hier um einen alten Bergwerks-Förderturm der Grube „Pfannenberger Einigkeit“ in Salchendorf. Anfang des 20. Jahrhunderts brach der Alte Schacht zusammen und der Förderturm wurde im Jahr 1933 als Aussichtsturm auf dem Pfannenberg aufgestellt. Seit 1993 steht der Turm unter Denkmalschutz und wurde zuletzt 1999 renoviert. Eine Tafel am Fuße der Treppen erzählt die Geschichte des Turms.
Zum Schluss des rund 9,5 Kilometer langen Rundweges ging es talwärts zurück zum Ausgangspunkt und anschließend zum Mittagessen in die urige Kneipe „Am Steimel“.
Für alle, die Lust haben mitzuwandern: Jeden dritten Donnerstag im Monat ist die Truppe von „Wandern im Gebhardshainer Land“ unterwegs. Die Termine und die ausgesuchte Streckenführung werden in der örtlichen Presse angekündigt. (ma)
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