Nicole nörgelt - über die Halloween-Monster in der Brieftasche
Von Nicole
GLOSSE | Eine kleine Hexe, ein Vampir mit verschmierten Lippen und ein Clown mit Horror-Zähnen: Irgendwie niedlich, die kleinen Monster, die da eben vor meiner Haustür standen, um Süßigkeiten zu erpressen. Ganz kurz habe ich ja überlegt, ob ich um meine Schokoriegel kämpfen soll, aber das bringt ja eh nichts, warten die wahren Monster doch für uns schnöde Erwachsene längst woanders.
Über das Ungeheuer von der Zapfsäule habe ich mich ja letzte Woche schon aufgeregt. Und natürlich hat es eine ganze Zombie-Armee im Schlepptau. Die Heizkosten-Hexe, den Inflations-Irrwisch, den Strom-Strolch… Suchen Sie sich was aus. Mein armer Geldbeutel heult schon wie die sprichwörtliche arme Seele, so arg wird er ausgeplündert.
Vielleicht sollte ich mich auch in ein Gruselkostüm werfen, nach Berlin ziehen und vor dem frisch zusammengetretenen Bundestag meine eigene kleine Horrorshow abziehen. Aber auch das bringt nichts – außer mich wahrscheinlich in die Gummizelle. Also wen schnappe ich mir, um ihm mal gehörig den Marsch zu blasen?
Es ist diese Hilflosigkeit, die mich kirre macht. Einfach stillschweigend ertragen müssen, was die Umstände einem diktieren – wie unerträglich ist das? Wenn ich mir nicht nur zu Halloween fiese Horrorstreifen reinziehe, frage ich mich immer, warum das arme Opfer dem Messerschwinger nicht einfach eins auf die Glocke gibt, statt plärrend in der Ecke zu liegen und auf den tödlichen Stich zu warten. Kriege ich jetzt langsam eine Ahnung davon? Na super.
Vielleicht kucke ich heute Abend doch lieber was aus der Romantic-Comedy-Ecke, Halloween hin oder her. Wenn jeden Tag ein neues Monster im Briefkasten lauern kann, warum sollte dann nicht der Traummann unverhofft auf der Türschwelle auftauchen? Jaja, ich weiß schon, dass das so nicht funktioniert. Finde ich unfair. In die andere Richtung klappt es ja scheinbar tadellos.
In diesem Sinne, bleiben Sie gesund.
Ihre Nicole
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