„Jetzt erst recht!“: Hochwasserpartnerschaft zwischen Sieg-Anrainern
„Hochwasser gemeinsam meistern“ – das ist das Motto der Hochwasserpartnerschaft Mittlere Sieg. Nicht erst seit der Flutkatastrophe an der Ahr, sondern schon 2012 haben sich Sieg-Anrainer zwischen Wissen und Eitorf zusammengetan und treffen sich jährlich. Das Motto des Workshops 2021 hätte also lauten können: „Hochwasserpartnerschaft – jetzt erst recht!“
Hamm/Region. Vertreter aus den (Verbands-)Gemeinden Hamm, Wissen, Eitorf, Windeck und Morsbach, die Kreise Rhein-Sieg, Oberberg und Altenkirchen sowie die Wasserzweckverbände der beteiligen Gebiete hatten einmal mehr Vertreter ins Hammer Kulturhaus entsandt, um sich zu informieren und zu koordinieren. Wie aus der Pressemitteilung der Verbandsgemeinde Hamm hervorgeht, hatte Ute Eifler eingeladen, die seitens des IBH (Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge RLP) zusammen mit Corinna Becker von der SGD Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz in Montabaur die Hochwasserpartnerschaft begleitet.
Auf der Tagesordnung standen die Themen Warnmöglichkeiten und Weiterentwicklungen im Hochwassermeldedienst (Vortrag von Margret Johst (Landesamt für Umwelt RLP), das Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept der Ortsgemeinde Fürthen (Vortrag von Petra Hensch, Bauverwaltung Verbandsgemeinde Hamm/Sieg) und der Alarm- und Einsatzplan Sieg (Vortrag von Jürgen Bensberg, Leiter der Feuerwehr in Eitorf).
Die Begrüßung und Moderation des Jahrestreffens oblag Bürgermeister Dietmar Henrich, der zu Beginn auf die in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen in dramatischer Deutlichkeit zutage getretene Gefahr durch Hochwasser und den Klimawandel als mutmaßlichen Verursacher immer schlimmerer Schadensereignisse einging. Umso wichtiger sei es, sich ständig über Neuerungen zu informieren und sich gegenseitig zu unterstützen.
„Es mutet gegenwärtig fast wie Hellseherei an, dass sich die Hochwasserpartnerschaft Mittlere Sieg schon vor Jahren mit hochwasserangepasstem Bauen befasste, Alarm-und Einsatzpläne entwarf und Starkregenkarten erstellte. Und seltsam kommt es dem unbeteiligten Beobachter vor, dass die ‚Mittlere Sieg‘ die bislang einzige Hochwasserpartnerschaft ist, die über die Landesgrenze reicht,“ heißt es in der Pressemitteilung.
Die Sieg ist nicht die Ahr, doch hat auch sie schon gezeigt, wie viel von Wasserständen abhängt und wie gefährlich auch die zufließenden Bäche werden können. Dass die Alarmierung dennoch nicht so einfach ist, wie es für Außenstehende scheinen mag, und es dabei sogar ein Zuviel geben kann, erläuterte Referent Jürgen Bensberg. „Wir werden überrannt von Unwetterwarnungen“, gab er beispielsweise zu bedenken. (PM)
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