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Nachricht vom 05.02.2011    

Beiräte: Religionsfreiheit muss für alle gelten

Kritik haben die Beiräte für Migration und Integration im Kreis Altenkirchen an der CDU-Landesvorsitzenden Julia Klöckner geübt. Die hatte nämlich die Broschüre über muslimische Kinder in der Schule als "weltfremd" bezeichnet. Dabei gehe es in der Broschüre darum, unterschiedliche weltanschauliche und religiöse Haltungen zu respektieren und den Dialog zu suchen.

Kreis Altenkirchen. Die Beiräte für Migration und Integration des Landkreises Altenkirchen und der Stadt haben ihr Unverständnis über die Kritik der CDU-Landesvorsitzenden Julia Klöckner zur Broschüre über muslimische Kinder in der Schule zum Ausdruck gebracht. Die Broschüre greift Themen auf, wonach viele Schulen und Lehrkräfte nachfragen, um ihren Schulalltag verantwortungsvoll zu gestalten. "Wir haben noch von keiner Schule gehört, dass sie mit dem Inhalt der Handreichung Probleme habe", so die Beiräte bei der letzten gemeinsamen Sitzung in Betzdorf. "Die Informationen und Anregungen der Broschüre bevormunden niemand und geben keine Patentrezepte vor, sondern verstehen sich als Grundlage für das Erarbeiten von Lösungen, die Lehrkräfte, Schüler sowie Eltern gemeinsam für ihre Schule finden müssen."
Die Beiräte erinnern daran, dass fast gleichlautende Empfehlungen bereits 2009 von der Deutschen Islamkonferenz formuliert worden seien. "Wenn Frau Klöckner die rheinland-pfälzische Broschüre als "weltfremd" bezeichnet, sollte sie wissen, dass diese Empfehlungen vom damaligen Vorsitzenden der Deutschen Islamkonferenz, ihrem Parteikollegen Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble, mitgetragen wurde. Das Land Rheinland-Pfalz sei somit das erste Bundesland, das diesen Impuls der Deutschen Islamkonferenz aufgegriffen und in einem breiten Dialog umgesetzt hat.
Die Beiräte warnen davor, aus wahlkampftaktischen Gründen Konflikte in den sensiblen Bereich der Schule hineinzutragen. Es gehe nicht darum, für muslimische Kinder Sonderrechte zu fordern, sondern bestehende verfassungsrechtliche Grundsätze im Umgang mit kultureller und religiöser Vielfalt in der Schule auch auf Kinder mit muslimischem Glauben zu übertragen. "Wenn Frau Klöckner von "antiaufklärerischen" Inhalten in der Broschüre spricht, dann mag das ihrem engen Weltbild entsprechen. Für uns bedeutet Aufklärung, unterschiedliche weltanschauliche und religiöse Haltungen zu respektieren und im Dialog gemeinsame und vernünftige Lösungen für das Miteinander zu entwickeln. Genau das verfolgt die diskutierte Broschüre."



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