Altenkirchen-Honneroth: Klagen über Raserei in Tempo-30-Stadtteil
Straßenbaustellen haben hin und wieder die Angewohnheit, dass Autos, Lastwagen und Co. über andere Wege umgeleitet werden müssen. Nichts anderes gilt für den Ausbau des Knotenpunktes L 267/K 40 in der Nähe des Altenkirchener Stadtteils Honneroth.
Altenkirchen. Veranschlagt für die Umgestaltung des Knotenpunktes L 267/K 40 sind rund drei Monate, eine Zeit, in der sich der motorisierte Straßenverkehr auf anderen, ihm extra zugewiesenen Abschnitten bewegen muss. Diesen Zeitrahmen teilte der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Diez kurz vor dem Start des Projektes unter der Prämisse mit, dass der bevorstehende Winter die Schaffenskraft der Bediensteten der Firma Koch aus Westerburg nicht erheblich als Folge von Eis und Schnee beeinträchtigt. Eine großräumige Umgehungsstrecke ist ausgeschildert, führt nicht, entgegen vieler Annahmen, durch den Altenkirchener Stadtteil Honneroth selbst. „Solche Umleitungen müssen immer über gleich oder höher klassifizierte Straßen erfolgen“, erläuterte Tobias Fries von der Straßenverkehrsbehörde der Verbandsgemeindeverwaltung Altenkirchen-Flammersfeld. In diesem speziellen Fall sind es also Landes- oder Kreisstraßen, die vorübergehend stärker frequentiert werden sollten. Vor diesem Hintergrund wird beispielsweise bereits in Bachenberg (Kreuzung K 40/K 37) und noch einmal vor dem Abzweig von der K 40 nach Busenhausen (K 53) auf die Sperrung aufmerksam gemacht, und alternative Routen werden angeboten.
Im Sinne des Rettungsdienstes
Dennoch wird von Autofahrern, die nicht mit dem Ziel Honneroth unterwegs sind, die „Besichtigung“ des großen Baugebietes neueren Datums in Kauf genommen, um aus Altenkirchen kommend in Richtung Bachenberg und Busenhausen zu entschwinden und sich auch in umgekehrter Richtung zu bewegen. Sie wundern sich, dass in der Büchner-/Goethe- und Schillerstraße jeweils beidseitig ein absolutes Halteverbot vorgegeben, die Vorfahrtsregelung an der Ecke Büchner-/Schillerstraße geändert wurde. „Diese Routen müssen für Rettungsdienstfahrzeuge frei gehalten werden“, beschrieb Fries, denn nur so könne sichergestellt werden, dass die im Rettungsdienstgesetz vorgesehenen Zeiten für das Erreichen eines Einsatzortes gewährleistet seien. Zudem müsse auch dem Busverkehr Rechnung getragen werden. Dennoch werden (noch) mit schöner Regelmäßigkeit Autos auf den drei Straßen trotz deutlicher Beschilderung geparkt. „Unser Außendienst wird das verstärkt kontrollieren“, kündigte er an und betonte, dass die Polizei für den fließenden und das Ordnungsamt für den ruhenden Verkehr zuständig sei.
Geschwindigkeit kontrollieren
Apropos Polizei: Sie wird alsbald Geschwindigkeitskontrollen anberaumen, weil Stadtbürgermeister Matthias Gibhardt als auch Fries von Anwohnern einige Beschwerden über Raserei erreichten. Zur Erinnerung: In ganz Honneroth gilt 30 km/h. Um Schnellfahrer einzubremsen, wurden zusätzliche Schilder mit dem Verweis auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit aufgestellt, wurde ein Messgerät in der Schillerstraße installiert. Ein zweites wird folgen. Die Dienstleistung, die Mitarbeiter des Bauhofes der Verbandsgemeinde vornahmen, geht kostenmäßig zu Lasten der Stadt. Zudem hätten Anlieger (wie auch schon in der Sitzung des Umwelt- und Bauausschusses am späten Donnerstagnachmittag) angemerkt, dass die Vorfahrtsregel rechts vor links nicht unbedingt beachtet werde. Bislang, so Gibhardt, seien die „Wortmeldungen überwiegend sachlich“ gewesen. „Die Gespräche, die ich dann geführt habe, sind im vernünftigen Bereich verlaufen“, berichtete er. Vielfach sei Verständnis für die vorübergehende Ausweisung des absoluten Halteverbots geäußert worden. Gibhardt richtete einen eindringlichen Appell an die Autofahrer, die in Honneroth unterwegs sind: „Bitte nehmt mehr Rücksicht und achtet auf Tempo 30!“ Zu schnelles Fahren sei sowieso ein grundsätzliches Problem in ganz Altenkirchen, gab er seine subjektiven Eindrücke vom Geschehen auf den Straßen seines „Regierungsbezirks“ wieder.
Kreisstraße wird vorfahrtsberechtigt
Rund 455.000 Euro kostet die Umgestaltung des Knotenpunktes L 267/K 40, der nach Abschluss der Arbeiten auch einen anderen Verkehrsablauf bieten wird. So erhält die Kreis- gegenüber der Landesstraße das Attribut „vorfahrtsberechtigt“, was dem tatsächlichen Geschehen deutlich gerechter wird. Denn nach Erhebungen sind auf der Kreisstraße bis zu 4400 Fahrzeuge pro Tag unterwegs - wesentlich mehr als auf der Landesstraße. Mit dem Projekt wird gleichfalls die Sanierung der K 40 komplettiert. Zurzeit ist sie „nur“ zwischen Bachenberg und der Einmündung der Büchnerstraße erneuert. (vh)
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