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Pressemitteilung vom 17.11.2021    

Ökumenische Sozialstation Betzdorf-Kirchen: 50 Jahre „Hilfe aus einer Hand“

Seit fünf Jahrzehnten besteht die Ökumenische Sozialstation Betzdorf-Kirchen. 1971 als Pilotprojekt mit fünf Mitarbeitenden gegründet, hat sich das Modell zum regionalen Marktführer im Bereich ambulanter Pflege entwickelt. 180 Mitarbeitende sind im Einsatz, um getreu nach ihrem Motto „Hilfe aus einer Hand“ anbieten zu können.

50. Geburtstag feiert die Ökumenische Sozialstation Betzdorf-Kirchen. In der Mudersbacher Niederlassung wurden symbolisch für alle Mitarbeitenden Geschenke verteilt. Dazu kamen (von links) Mitarbeiter Gangolf Zimmermann, der Verwaltungsratsvorsitzende der Diakonie in Südwestfalen Karl Fleschenberg, Abteilungsleiterin Heike Bauer, Fördervereins-Vorsitzender Dieter Lenz, ADD-Geschäftsführer Harry Feige, die Personalratsvorsitzende Petra Baumgarten und Pflegedienstleiterin Anke Wielandt-Buchner zusammen. (Foto: Diakonie in Südwestfalen)

Betzdorf/Kirchen. Ob ambulante Kranken- und Altenpflege, hauswirtschaftlicher Dienst, fahrbarer Mittagstisch, Tagespflege, häuslicher Beratungsdienst oder Hausnotruf: Ihr Angebot sei breit gefächert, schreibt die Ökumenischen Sozialstation in einem Rückblick zu ihrem 50-jährigem Bestehen. Und das Standortnetz wachse zudem stetig. Rund 900 Klienten würden mittlerweile von der Ökumenischen Sozialstation gGmbH mit den Standorten in Betzdorf, Kirchen, Gebhardshain, Niederfischbach und Mudersbach aus betreut.

Bis Anfang der 1970-Jahre wurden pflege- und hilfsbedürftige Menschen von vor Ort ansässigen Gemeindeschwestern betreut, meist Diakonissen oder Nonnen. Doch ab 1960 fehlte es hier an Nachwuchs – und es war Zeit, neue Wege zu finden. Im Jahr 1971 schließlich wurde unter der Federführung des damaligen rheinland-pfälzischen Sozialministers Heiner Geißler eine neue, zeitgemäße Form regionaler Betreuungszentren in Form von Sozialstationen entwickelt und als Pilotprojekt freigegeben. Um das Modell zu unterstützen, bewarben sich die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden der Verbandsgemeinden Kirchen und Betzdorf mit Unterstützung kommunaler Politiker als „Ökumenischer Trägerverein“. Am 1. Oktober startete das Pilotprojekt als Modellversuch und erster ökumenischer Verbund seiner Art. Gründungsmitglieder des Vereins „Ökumenische Sozialstation Betzdorf/Kirchen“ waren die evangelischen Kirchengemeinden in der Region. Als Vorsitzende fungierten Rektor Hans Scholl und Karl-Adolf Zimmerschied. „Ohne diese beiden wären wir nicht da, wo wir jetzt sind“, lobt Harry Feige, Geschäftsführer der Ambulanten Diakonischen Dienste (ADD) der Diakonie in Südwestfalen, die „Männer der ersten Stunde“.

Die Jahre nach der Gründung waren arbeitsreich und für die kirchlichen Träger auch eine hohe finanzielle Belastung. So mussten etwa 20 Prozent der Kosten aus Eigenmitteln aufgebracht werden. Dies war nur möglich mit Spenden von Privatleuten – aber auch von lokalen Unternehmen.



1972 wurden die Aufgabengebiete noch um einen fahrbaren Mittagstisch erweitert. Heute werden täglich bis zu 140 Mahlzeiten ausgeliefert. In den 1990er-Jahren standen die Zeichen auf Wachstum. Stark steigende Nachfrage nach einem Ausbau des Angebotes sowie der Wunsch nach örtlicher Präsenz haben bis heute zu immer wieder neuen Niederlassungen geführt: in Betzdorf, Mudersbach, Niederfischbach und Gebhardshain. 2013 eröffnete die Ökumenische Sozialstation die Tagespflege Giebelwald und schaffte am Kirchener Grindel eine teilstationäre Einrichtung mit einem Betreuungs- und Pflegeangebot für ältere Menschen, die soziale Kontakte suchen oder tagsüber Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten benötigen. 16 Senioren finden hier montags bis freitags einen Platz.

Bis 2010 wurde die Ökumenische Sozialstation im Auftrag der beteiligten Kirchengemeinden von ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern geleitet. Das ständige Wachstum, die daraus resultierenden Haftungsrisiken und immer umfangreicher werdende Dokumentation: Dies waren Gründe, die eine Umstrukturierung notwendig machten. Zum 1. Januar 2011 gründete sich eine eigenständige, operative gGmbH. Mit der Diakonie in Südwestfalen fand sich dabei ein Partner, der Struktur und Organisation auf ein solides Fundament stellte. Und die Zahlen zeigen, dass diese Entscheidung genau die richtige war: Waren es 2011 noch 90 Mitarbeitende, die mit 21 Dienstfahrzeugen gut 390.000 Hilfeleistungen erbrachten, sind es zehn Jahre später 180 Mitarbeiter, 51 Dienstfahrzeuge und knapp eine Millionen Leistungen, die vor Ort erbracht werden. (PM)







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