"Königliche Geschichten" verzückten Publikum
"Königliche Geschichten" in der Stadthalle Betzdorf: Die gemeinsame Veranstaltung von Musikgemeinde und VHS-Theatergemeinde verzückten das Publikum.
Betzdorf. Die gemeinschaftliche Veranstaltung der Musikgemeinde Betzdorf mit der VHS-Theatergemeinde Betzdorf unter dem Titel "Königliche Geschichten" war ein voller Erfolg und am Ende hielt es die Besucher nicht mehr auf ihren Plätzen. Stehend applaudierten sie dem Orchester und dem Sprecher für die gelungene Darbietung.
Bernd Rödder von der Theatergemeinde und Michael Nassauer von der Musikgemeinde hatten gemeinsam die Zuschauer in der sehr gut besuchten Stadthalle begrüßt. Unter den Gästen waren auch Landrat Michael Lieber, Bürgermeister Bernd Brato und Dr. Andreas Reingen, Vorstand der Kreissparkasse Altenkirchen. Letzterem dankte Rödder ausdrücklich für die finanzielle Unterstützung des Projektes. Ein weiterer Dank galt all denjenigen, die sich organisatorisch an dem Projekt beteiligt hatten, besonders Nassauer, der sich seit zwei Jahren mit der Organisation beschäftigt habe. Nassauer, der die Idee zu der Veranstaltung hatte, bedankte sich seinerseits bei der VHS-Theatergemeinde, dass sie mit in das Projekt eingestiegen war.
Für den musikalischen Part konnte der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Olpe unter der Leitung von Hauptmusikzugführer Gerhard Reuber gewonnen werden. Für die Vorlesungen holten die Macher keinen geringeren als Christian Brückner, den so ziemlich schon jeder Bundesbürger gehört, aber die wenigsten wohl bisher gesehen haben. Er synchronisierte unter anderen Robert Redford und Robert de Niro und hat auch schon zahlreiche Filme besprochen.
Den Programmauftakt übernahm das Orchester, welches mit seinen 65 Leuten auf wirklich hohem Niveau spielte, mit der Filmmusik aus "Lancelot und Guinevere" von Ron Goodwin. Dazu passend las Brückner aus "König Artus". Es folgte die bekannte, sanfte Melodie von "Greensleeves", geschrieben von einem anonymen Komponisten, danach ein Text aus "King Lear" von W. Shakespeare. Mit dem Musikstück "Pomp and Circustance Nr. 1" von Edvard Elgar, einer anfangs flotten, beschwingten Melodie mit anschließender ruhiger Passage, ging der erste Teil der Veranstaltung zu Ende. Nach der Pause eröffnete das Orchester die Fortsetzung mit dem "Königsmarsch" von Peter I. Tschaikowsky. Der folgende Text war den Erzählungen aus "1001 Nacht" entnommen. Mit dem Stück "Arabesque" bewies das Orchester einmal mehr sein außergewöhnliches Können. Den krönenden Abschluss der königlichen Geschichten bildete die Lesung aus "Moby Dick", vom Schriftsteller Herman Melville, welche der Musikzug mit der Melodie „Ahab“ von Stephen Melillo untermalte. Dabei wurde auch musikalisch die ganze Dramatik der Erzählung deutlich. Nun ist der Ahab aus "Moby Dick" bei weitem kein König, doch trägt er den Namen eines Königs, der um 860 vor Christus über das Nordreich Israel herrschte. Sein Gegenpart war Elija, dessen Prophezeiungen sowohl für das Land wie auch den König Ahab selbst Not und Tod bedeuteten. So ergeht es auch dem Kapitän Ahab, der despotisch seine Mannschaft regiert und diese letztlich für sein Ziel opfert. Auch dem Kapitän sagte ein Elija den Untergang voraus, aber die Warnung blieb ungehört.
Wie schon bei den musikalischen Einlagen zuvor spielte auch die Lichttechnik eine entsprechende Rolle. Waren die ersten Stücke jedoch nur abwechselnd farblich ausgeleuchtet, so kam bei der letzten Darbietung auch hier das ganze Spektrum der Möglichkeiten zum Einsatz, was den dramaturgischen Effekt umso mehr unterstrich.
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