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Nachricht vom 10.12.2021    

Pandemie versus Klima? Verbandsgemeinde gründet "Projektgruppe Klimaschutz"

Von Katharina Behner

Wenn auch die Pandemie dafür sorgt, dass das Thema Klimaschutz“in den Hintergrund zu rücken droht, gilt es, keine Zeit zu verspielen. Das machte auch der Wissener Verbandsgemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung deutlich. Verschiedene konkrete Umsetzungsschritte und die Gründung einer Projektgruppe Klimaschutz" fanden einhellige Zustimmung.

Pandemie oder Klimaschutz? Das eine lässt das andere nicht ausschließen. Der VG-Rat Wissen beschäftigte sich intensiv und wird nun eine „Projektgruppe Klimaschutz“ gründen. (Foto: KathaBe / Symbolfoto)

Wissen. Die Pandemie lässt manch andere Dinge in den Hintergrund rücken, das zeigt die aktuelle Zeit überregional, ja sogar weltweit deutlich. Doch das Thema Klimaschutz nimmt die Verbandsgemeinde Wissen (VG) nicht auf die leichte Schulter und schreitet in dieser Hinsicht weiter voran. Dass dieser Aspekt auch bisher nicht außer Acht gelassen wurde, verdeutlichen nicht zuletzt die Planungen zum neuen Rathaus.

In der jüngsten Sitzung des VG-Rates legte die CDU/FDP-Fraktion einen Antrag vor, der konkrete Ideen mit Umsetzungsschritten hinsichtlich eines Klimaschutzkonzeptes in der VG enthielt. Bündnis90/Die Grünen (Grüne) legten nach, indem sie die Wiederinkraftsetzung der 2020 ausgesetzten Resolution zum Klimawandel forderten.

Heraus kam - mit einem durchweg einhelligen Tenor über alle Fraktionen -, den Klimaschutz nicht zuletzt mittels einer „Projektgruppe Klimaschutz“ in der VG zu forcieren und die Einhaltung der von Bund und Land gesetzten Klimaziele anzustreben.

Klimathemen sollen „Alltagstauglichkeit“ erlangen
„Wir müssen schmerzhaft erkennen, dass Hitze und Waldbrände, Flut, Hochwasser und Überschwemmungen jetzt auch bei uns in Deutschland angekommen sind“, erläuterte der stellvertretende Fraktionssprecher der CDU, Hubert Becher, zum von der CDU/FDP-Fraktion gestellten Antrag auf konkrete Umsetzungsschritte zum Klimaschutz.

Mit dem Resultat, dass „unsere Erde, unsere Natur und das Leben, auch unser eigenes, bedroht sind“, hätten „Politik und Wirtschaft weitergemacht“, als gäbe es kein Morgen, erläuterte Becher. Nicht nur in Richtung Pandemie sondern auch in der Energie- und Klimaentwicklung „stehen die Uhren auf fünf nach zwölf“.

Dabei enthielt der Antrag konkrete Ideen zur Umsetzung, durch die keine Zusatzkosten entstehen sollten oder der Haushalt der VG belastet würde. Neben Anregungen zur Selbstverpflichtung aller Gremien der VG, sämtliche künftige Maßnahmen auf Klimaverträglichkeit und deren Auswirkungen auf Energie, Klimawandel und Nachhaltigkeit selbstverpflichtend zu überprüfen, enthielt der Antrag Vorschläge, die Klimathemen insgesamt mehr ins tägliche Bewusstsein aller zu rücken. Dies etwa mittels Förderung des Dialogs in den Schulen oder Einrichtung eines regelmäßig stattfindenden Energie- und Klimaschutztages, um die Thematiken „alltagstauglich und öffentlich“ zu machen. Hier richtete sich der konkrete Vorschlag, dies als „Einstiegstag“ an die im Kulturwerk geplante „Regionale 2022“ zu koppeln.



Der Antrag der Grünen bezog sich darauf, dass zudem die in der Sitzung vom September 2020 ausgesetzte Resolution zum Klimawandel wieder in Kraft gesetzt werde, worin sich die VG zu den Pariser Klimaschutzzielen bekannt hatte. Alle Anstrengungen sollten unternommen werden, die zur Erreichung der von Bund- und Landesregierung gesetzten Ziele führten.

In der anschließenden Diskussion betonte Bürgermeister Berno Neuhoff, dass sich die Verwaltung intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt habe und im Endeffekt „alle das Gleiche wollen“. Es gelte, neben der Bewusstseinsschaffung auch das Handeln zu forcieren. Die VG sei hier bereits auf einem guten Weg, dies werde deutlich bei verschiedenen Entscheidungen und nannte etwa die geplante hybride Bauweise mit Geothermie für das neue Rathaus und die geplanten Maßnahmen für das Feuerwehr-Gebäude.

Die Wortbeiträge aus allen Fraktionen ließen eindeutig erkennen, dass es zielführend sei, sich zukünftig insbesondere auf „Größeres zu beschränken, wobei dies nicht heiße Kleines auszuschließen“, da Ökonomisches mit abzuwägen sei, so Hubert Wagner (FWG). Sebastian Pattberg (Grüne) begrüßte den Antrag der CDU/FDP und sieht dabei die Einhaltung der Pariser Klimaschutzziele für das Wisserland als nicht „kontrovers“, wenn auch Michael Rödder (CDU), diese als zu weit gegriffen sieht.

Deutliche Entscheidung für einen pragmatischen Klimaschutz in der VG
Das Resultat, mit dem die VG sich zukünftig noch intensiver dem Klimaschutz verschreiben will, kann sich durchaus sehen lassen: Als wichtigstes Element soll zukünftig eine „Projektgruppe Klimaschutz“ aus Mitgliedern aller Fraktionen entstehen, die den Gremien bei all ihren weitreichenden und größeren Projekten und Entscheidungen hinsichtlich des Klimaschutzes beratend zur Seite stehen wird. Wenn auch die Wiederinkraftsetzung der gesamten Resolution zum Klimaschutz nicht komplett übernommen wird, sprach sich der Rat dafür aus, die Umsetzung der Klimaziele von Bund und Land anzustreben.

Zudem soll dem Antrag der CDU/FDP hinsichtlich der Bewusstseinsschaffung in den Schulen, etwa mittels Ideenwettbewerben, voran getrieben werden. Ebenso wurde der im Rahmen der Regionale 2022 geforderte erstmalige Klimaschutztag angenommen. Hinsichtlich der wirtschaftlichen Möglichkeiten für weitere Maßnahmen wies Bürgermeister Berno Neuhoff auf die wirtschaftlichen Perspektiven der „Bordmittel“ hin. (KathaBe)





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