Unternehmer sehen Verkehrssituation weiter kritisch
Für die Unternehmen im Kreis Altenkirchen ist die Verkehrsanbindung des Landkreises Altenkirchen weiterhin nicht zufriedenstellend. Dies zeigen die Ergebnisse der 5. Unternehmerbefragung der IHK-Geschäftsstelle Altenkirchen. Der größte Handlungsbedarf besteht aus Unternehmersicht bei der Autobahnanbindung des Kreises.
Altenkirchen. Die Geschäftsstelle Altenkirchen der Industrie- und Handelskammer Koblenz (IHK) legte nun ein Papier zu den Ergebnissen der fünften Verkehrsumfrage seit 1999 vor, die unter der Leitung von Dr. Sabine Dyas durchgeführt wurde. Die IHK sieht die Verkehrssituation als wichtigen Standortfaktor für die Unternehmen im Kreis Altenkirchen und fragte daher erneut nach der Zufriedenheit mit der inneren und äußeren Erschließung des Landkreises. Insgesamt nahmen 237 Betriebe an der Befragung teil.
Der größte Handlungsbedarf besteht aus Unternehmersicht bei der Autobahnanbindung des Kreises. Unverändert bereitet die schlechte Autobahnanbindung fast 60 Prozent der Unternehmer Sorgen. Denn viele Betriebe haben ihren Einsatzbereich im Raum Köln/Bonn, Frankfurt oder Siegen und sind auf schnelle Anbindungen angewiesen. Insgesamt bewertete man die äußere Anbindung des Kreises mit der Schulnote "Vier minus". Neben einer besseren Anbindung an das Fernverkehrsnetz wird vor allem bei der Sanierung des Straßennetzes als auch beim Ausbau der B 8, B 414 und B 255 weiterer Handlungsbedarf gesehen. Besonders jene Unternehmen, die mehr als 20 Mitarbeiter beschäftigen, sehen laut der IHK-Umfrage in der Verkehrsinfrastruktur einen Nachteil, beispielsweise im Hinblick auf die Abwicklung von Lieferungen oder der Rekrutierung von Fachkräften. Immerhin gaben fast 40 Prozent der Unternehmen an, die Verkehrssituation habe sich zum Positiven hin verändert, etwa 60 Prozent sehen eine Negativentwicklung.
Des Weiteren wurde der von Wirtschaftsminister Hendrik Hering entworfene Entwicklungsplan für eine nachhaltige Verbesserung der Verkehrssituation im Landkreis Altenkirchen in der Umfrage angesprochen. Nach Ansicht der meisten Unternehmen (90 %) ist der angesetzte Zeitraum zur Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur zu lang. Dazu heißt es im Papier der IHK: "Im Interesse eines attraktiven, lebenswerten und wirtschaftlich erfolgreichen Landkreises sind spürbare Verbesserungen hin zu einer leistungsfähigeren Verkehrsinfrastruktur innerhalb eines akzeptablen Zeithorizonts notwendig."
Keine Rolle spielt für die Unternehmen im Kreis der Güterverkehr auf der Schiene. Nur 1 Prozent der befragten Unternehmen gab an, die Bahn für den Gütertransport zu nutzen. Stattdessen setzt man auf eigene Transportmittel (74 5%), Speditionen (57 %) und KEP-Dienste (47 %). Am häufigsten genutzt wird von den Unternehmen übrigens die Bundesstraße 8, die als Zubringer in Richtung Köln/Bonn fungiert. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen die B 62 und die B 414. (tb)
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