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Nachricht vom 20.12.2021    

Die musikalische Zeitreise der "@coustics" in Wissen

Von Elke Stockhausen

Die Akustik- Band aus dem Westerwald präsentierte ihr Bühnenprogramm ein letztes Mal in diesem Jahr im ausverkauftem Kulturwerk. Rund 400 Zuschauer durften im Rahmen der Coronabeschränkungen das Konzert genießen. Der Abend ließ das Publikum den Alltag vergessen und führte so manchen zurück in die Vergangenheit.

Authentisch, "handmade", gefühlvoll, und mit Herz – so präsentierten sich die "@coustics". (Fotos: Wolfgang Rabsch)

Wissen. Zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen begeistere die renommierte Akustik-Combo "@coustics" in der Region. Nach einem fulminanten Konzert am 28. November im Capital in Montabaur überzeugten die Musiker nun im Wissener Kulturwerk auf ganzer Linie.

Es wäre zu langatmig, die Liedfolge erneut zu kommentieren – so soll die technische Brillanz ein wenig mehr in den Vordergrund gestellt werden. Musik ist und bleibt die Transformation von Gefühlen in eine neue Sphäre, Schwingungen, die wir als Musik wahrnehmen und manchmal auch fühlen können. Wer schon einmal die Chance hatte, eine Musikproduktion zu verfolgen, der weiß genau, dass die "fertige" Musik, die man im Radio hört, einen langen Weg hinter sich hat. Oftmals ist dann das, was wir hören, nicht wirklich das, was der Wirklichkeit entspricht. Und auch bei Bühnen-Darbietungen kommt oftmals Technik zu Einsatz, um ein volles Klanggefühl zu erzeugen. Aber: Eine Band wie die "@coustics" hat diesen technischen Schnick-Schnack nicht nötig – und singt und spielt ohne Netz und doppeltem Boden. Authentisch, "handmade", gefühlvoll, und mit Herz – so präsentierten sich die "@coustics".

Es ist das Team, es ist die Freundschaft und die akribisch investierte Perfektion, die dieses akustische Quartett zu dem macht, was es ist: eine Band mit großem Potential für Erfolg. Die Harmonie der Stimmen der vier Musiker kommt nicht einfach so daher, hinter dieser Perfektion stecken unglaublich viel Arbeit und Proben. Der Lohn: der Blick auf ein begeistertes Publikum. Was für die Gäste des Abends als "Spaß auf der Bühne" empfunden wird, das ist harte Arbeit. Umso schmerzhafter ist es für einen Musiker, dass in der momentanen Pandemie-Phase so viele Konzerte abgesagt wurden. Denn die Bezahlung für all die Arbeit ist nicht nur Geld. Es sind die Begeisterung und der Jubel, die immer wieder zu Höchstleistungen antreiben.



Begeisterung drückt sich auch immer wieder in der Kommunikation mit dem Publikum aus. Und die ist in diesem Bühnenprogramm schon philosophisch. Die Rituale, die uns Halt geben, haben sich verändert. Ein wenig Wehmut machte sich in der Halle breit, als Bernd Gudernatsch die Wortschöpfung "Begegnunsglück" einwarf. In der konnte jeder den Verlust der so oft als Normalität empfundenen, sozialen Begegnung fühlen.

Weniger philosophisch, wenn auch die Erinnerung an eine Zeit ohne Shazam und Streaming, waren die Ausführungen über die Zeit, in der man Radio hörte und einen Song so gut fand, dass man unbedingt vom Sender den Titel erfragen wollte. Ob dann dort die Uhrzeit die gleiche war wie zuhause, um eine Zuordnung zu ermöglichen, das konnte man wohl nur hoffen, so Bernd Gudernatsch.

Über zwei Stunden Konzert der Extra-Klasse verflogen wie im Nu, das Publikum forderte von der Band erbarmungslos Zugaben. Und diesem Wunsch kamen die Musiker natürlich nach. Frenetischer Jubel verabschiedete die Band in ihre Garderobe. Eine Welle des Glücks zog durch die Halle. Man konnte es spüren und fühlen: Ein ganz besonderer Abend für alle, die dabei sein durften, hatte seinen besonderen Abschluss gefunden. (Elke Stockhausen; Mitarbeit: Wolfgang Rabsch)



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