Pro AK: Avi Primor fragt nach den Friedenschancen in Nahost
Aktueller könnte die Themenwahl kaum sein: Der ehemalige israelische Botschafter Avi Primor ist zu Gast bei Pro AK. Am 12. März analysiert er in Wissen die Friedenschancen im Nahen Osten. Dabei berücksichtigt er die aktuellen Entwicklungen in Nordafrika und den Ländern des Nahen Ostens und beschreibt die wichtigsten Akteure für einen dauerhaften Friedensprozess.
Wissen/Region. Die politischen Entwicklungen in Nord-Afrika und dem Nahen Osten verleihen dem nächsten Vortrag beim Forum Pro AK besondere Aktualität: Avi Primor, ehemaliger Botschafter Israels in Deutschland, spricht am Samstag, dem 12. März, im Kulturwerk in Wissen (Walzwerkstraße). Sein Vortragsthema lautet „Gibt es reelle Chancen für den Frieden in Nahost?“ Beginn ist um 10.30 Uhr.
Die Umstürze in der arabischen Welt bergen zweifellos historische Chancen, auch für den Friedensprozess in Nahost. Die Entwicklungen in Israel sind unterdessen in den Hintergrund der medialen Wahrnehmung geraten, beispielsweise die Auseinandersetzungen um den weiteren Siedlungsbau im Westjordanland und in Ost-Jerusalem. Israel, so schrieb Primor dieser Tage, solle nun „eine neue Friedensinitiative mit den Palästinensern wie auch mit den Syrern ins Leben rufen“. Was dem entgegen steht, welchen Akteuren Schlüsselrollen zukommen und wie die jüngsten Entwicklungen in der Region sich auf den Friedensprozess auswirken, wird er bei Pro AK darlegen.
Avi Primor, von 1987 bis 1991 Botschafter bei der Europäischen Union, in Belgien und Luxemburg sowie von 1993 bis 1999 Botschafter in Deutschland, war mit 27 Jahren der jüngste jemals von Israel entsandte Botschafter, und zwar in Dahomey, dem heutigen Benin. Seit seiner Botschafter-Zeit in Deutschland gilt er als eine der wichtigsten Stimmen des deutsch-israelischen Dialogs. Er begründete das Zentrum für europäische Studien an der Universität Herzliya in Tel Aviv und leitet dort einen trilateralen Studiengang für israelische, palästinensische und jordanische Studenten. Seine jüngsten Buch-Veröffentlichungen (2010) tragen die Titel „An allem sind die Juden und die Radfahrer schuld“ sowie „Frieden in Nahost ist möglich - Deutschland muss Obama stärken“.